Aus ihrer Brust herauf ein schweres Und bittres Ach; So hat, da Griechenland erlöst Durch seine Helden ward, der Perser fortgestossen Bleyschwere Seufzer aus der Brust; So klopfte seiner unbewußt, Das Herz erschrocken in dem grossen Pompejus, als sein Heer entwich, Und er von dicker Staubes Wolke Davon belehrt zurück in ödes Lager schlich.
Furcht fühlt die Herscherin von mehr als einem Volke. Der Adler hat sein Felsen-Nest Mit starken Flügeln überbreitet; Und Heinrich, der für uns am Erzgebürge streitet, Bleibt muthig, wachet, und verläßt Der Berge Spitzen nicht, bis vor dem Leoparden Entfliehet jedes wilde Thier. Dann singen seinen Sieg des Vaterlandes Barden, Und goldne Tage leben wir!
T 5
Erſtes Buch.
Aus ihrer Bruſt herauf ein ſchweres Und bittres Ach; So hat, da Griechenland erloͤſt Durch ſeine Helden ward, der Perſer fortgeſtoſſen Bleyſchwere Seufzer aus der Bruſt; So klopfte ſeiner unbewußt, Das Herz erſchrocken in dem groſſen Pompejus, als ſein Heer entwich, Und er von dicker Staubes Wolke Davon belehrt zuruͤck in oͤdes Lager ſchlich.
Furcht fuͤhlt die Herſcherin von mehr als einem Volke. Der Adler hat ſein Felſen-Neſt Mit ſtarken Fluͤgeln uͤberbreitet; Und Heinrich, der fuͤr uns am Erzgebuͤrge ſtreitet, Bleibt muthig, wachet, und verlaͤßt Der Berge Spitzen nicht, bis vor dem Leoparden Entfliehet jedes wilde Thier. Dann ſingen ſeinen Sieg des Vaterlandes Barden, Und goldne Tage leben wir!
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Erſtes Buch.
Aus ihrer Bruſt herauf ein ſchweres
Und bittres Ach; So hat, da Griechenland erloͤſt
Durch ſeine Helden ward, der Perſer fortgeſtoſſen
Bleyſchwere Seufzer aus der Bruſt;
So klopfte ſeiner unbewußt,
Das Herz erſchrocken in dem groſſen
Pompejus, als ſein Heer entwich,
Und er von dicker Staubes Wolke
Davon belehrt zuruͤck in oͤdes Lager ſchlich.
Furcht fuͤhlt die Herſcherin von mehr als einem
Volke.
Der Adler hat ſein Felſen-Neſt
Mit ſtarken Fluͤgeln uͤberbreitet;
Und Heinrich, der fuͤr uns am Erzgebuͤrge ſtreitet,
Bleibt muthig, wachet, und verlaͤßt
Der Berge Spitzen nicht, bis vor dem Leoparden
Entfliehet jedes wilde Thier.
Dann ſingen ſeinen Sieg des Vaterlandes Barden,
Und goldne Tage leben wir!
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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/341>, abgerufen am 16.07.2024.
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