Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Erstes Buch. Auf goldnem Saytenspiel, das ihm Apollo brachte,Da Friedrich Frankreich schlug, und Wien erzittern machte. Itzt braucht ers nicht. Doch beym Apoll Beschwör ich ihn, daß er es dann gebrauchen soll, Wann Mars und Pallas trinken werden, Was Ganimedes giebt, von Heben eingeschenkt, Wann Venus weiter macht ihr grosses Reich auf Erden; Und Friedrich keine Schlacht mehr denkt. O dann soll Gleim, von Freuden stark getrieben Laut singen: daß der Held groß wie ein Gott ge- blieben. Erſtes Buch. Auf goldnem Saytenſpiel, das ihm Apollo brachte,Da Friedrich Frankreich ſchlug, und Wien erzittern machte. Itzt braucht ers nicht. Doch beym Apoll Beſchwoͤr ich ihn, daß er es dann gebrauchen ſoll, Wann Mars und Pallas trinken werden, Was Ganimedes giebt, von Heben eingeſchenkt, Wann Venus weiter macht ihr groſſes Reich auf Erden; Und Friedrich keine Schlacht mehr denkt. O dann ſoll Gleim, von Freuden ſtark getrieben Laut ſingen: daß der Held groß wie ein Gott ge- blieben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem" n="1"> <l><pb facs="#f0343" n="299"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſtes Buch.</hi></fw><lb/> Auf goldnem Saytenſpiel, das ihm Apollo brachte,<lb/> Da Friedrich Frankreich ſchlug, und Wien erzittern<lb/><hi rendition="#et">machte.</hi><lb/> Itzt braucht ers nicht. Doch beym Apoll<lb/> Beſchwoͤr ich ihn, daß er es dann gebrauchen ſoll,<lb/> Wann Mars und Pallas trinken werden,<lb/> Was Ganimedes giebt, von Heben eingeſchenkt,<lb/> Wann Venus weiter macht ihr groſſes Reich auf<lb/><hi rendition="#et">Erden;</hi><lb/> Und Friedrich keine Schlacht mehr denkt.<lb/> O dann ſoll Gleim, von Freuden ſtark getrieben<lb/> Laut ſingen: daß der Held groß wie ein Gott ge-<lb/><hi rendition="#et">blieben.</hi></l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [299/0343]
Erſtes Buch.
Auf goldnem Saytenſpiel, das ihm Apollo brachte,
Da Friedrich Frankreich ſchlug, und Wien erzittern
machte.
Itzt braucht ers nicht. Doch beym Apoll
Beſchwoͤr ich ihn, daß er es dann gebrauchen ſoll,
Wann Mars und Pallas trinken werden,
Was Ganimedes giebt, von Heben eingeſchenkt,
Wann Venus weiter macht ihr groſſes Reich auf
Erden;
Und Friedrich keine Schlacht mehr denkt.
O dann ſoll Gleim, von Freuden ſtark getrieben
Laut ſingen: daß der Held groß wie ein Gott ge-
blieben.
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