Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. In unsern Seelen ward es Licht, Wir sahen froh empor! Und stellten Gottes Angesicht, Uns wieder gnädig vor! Bewundrung und Empfindung ganz Für Friedrich unsern Held, Trug Peter einen Sieges-Cranz Schon, ohne Zug ins Feld! Ach tausend Donner auf einmahl Erschrecken uns. O Weh! So trift ein Ungewitter Strahl, Den Leuchte-Thurm der See! An Gottes, und an Friedrichs Freund Hat sich der Tod gewagt? Die Muse singet nicht, sie weint Sie jammert und wehklagt! Oden. In unſern Seelen ward es Licht, Wir ſahen froh empor! Und ſtellten Gottes Angeſicht, Uns wieder gnaͤdig vor! Bewundrung und Empfindung ganz Fuͤr Friedrich unſern Held, Trug Peter einen Sieges-Cranz Schon, ohne Zug ins Feld! Ach tauſend Donner auf einmahl Erſchrecken uns. O Weh! So trift ein Ungewitter Strahl, Den Leuchte-Thurm der See! An Gottes, und an Friedrichs Freund Hat ſich der Tod gewagt? Die Muſe ſinget nicht, ſie weint Sie jammert und wehklagt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0098" n="54"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="1"> <l>In unſern Seelen ward es Licht,<lb/> Wir ſahen froh empor!<lb/> Und ſtellten Gottes Angeſicht,<lb/> Uns wieder gnaͤdig vor!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="2"> <l>Bewundrung und Empfindung ganz<lb/> Fuͤr Friedrich unſern Held,<lb/> Trug Peter einen Sieges-Cranz<lb/> Schon, ohne Zug ins Feld!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>Ach tauſend Donner auf einmahl<lb/> Erſchrecken uns. O Weh!<lb/> So trift ein Ungewitter Strahl,<lb/> Den Leuchte-Thurm der See!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>An Gottes, und an Friedrichs Freund<lb/> Hat ſich der Tod gewagt?<lb/> Die Muſe ſinget nicht, ſie weint<lb/> Sie jammert und wehklagt!</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [54/0098]
Oden.
In unſern Seelen ward es Licht,
Wir ſahen froh empor!
Und ſtellten Gottes Angeſicht,
Uns wieder gnaͤdig vor!
Bewundrung und Empfindung ganz
Fuͤr Friedrich unſern Held,
Trug Peter einen Sieges-Cranz
Schon, ohne Zug ins Feld!
Ach tauſend Donner auf einmahl
Erſchrecken uns. O Weh!
So trift ein Ungewitter Strahl,
Den Leuchte-Thurm der See!
An Gottes, und an Friedrichs Freund
Hat ſich der Tod gewagt?
Die Muſe ſinget nicht, ſie weint
Sie jammert und wehklagt!
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