Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
Erblick ich Myriaden Sterne
Um Deines Sonnesthrones Fuß?
Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne
Mein Angesicht bedecken muß?
Horch ich erstaunt dem hohen Liede,
Der Sänger Deines Namens zu?
Gott, welch ein Saytenspiel! es tönet Friede!
Friede!
Und Kronengeber, den giebst Du!!
Du lässest Deinem Volke wieder
Die Ruhe schmecken, rufest laut
Uns aus dem Schmerzensschlaf zum Jubel neuer Lieder
Bei den Altären, Dir gebaut.
Wir lagen, gleich den Blumenstengeln,
Wenn sie der Nordost niederbeugt;
Du hebst uns auf, und hörst dein Lob von allen Engeln,
Wenn unsre stumme Freude schweigt.


Erblick ich Myriaden Sterne
Um Deines Sonnesthrones Fuß?
Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne
Mein Angeſicht bedecken muß?
Horch ich erſtaunt dem hohen Liede,
Der Saͤnger Deines Namens zu?
Gott, welch ein Saytenſpiel! es toͤnet Friede!
Friede!
Und Kronengeber, den giebſt Du!!
Du laͤſſeſt Deinem Volke wieder
Die Ruhe ſchmecken, rufeſt laut
Uns aus dem Schmerzensſchlaf zum Jubel neuer Lieder
Bei den Altaͤren, Dir gebaut.
Wir lagen, gleich den Blumenſtengeln,
Wenn ſie der Nordoſt niederbeugt;
Du hebſt uns auf, und hoͤrſt dein Lob von allen Engeln,
Wenn unſre ſtumme Freude ſchweigt.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0290" n="130"/>
              <lg n="4">
                <l>Erblick ich Myriaden Sterne</l><lb/>
                <l>Um Deines Sonnesthrones Fuß?</l><lb/>
                <l>Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne</l><lb/>
                <l>Mein Ange&#x017F;icht bedecken muß?</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="5">
                <l>Horch ich er&#x017F;taunt dem hohen Liede,</l><lb/>
                <l>Der Sa&#x0364;nger Deines Namens zu?</l><lb/>
                <l>Gott, welch ein Sayten&#x017F;piel! es to&#x0364;net <hi rendition="#g">Friede!</hi></l><lb/>
                <l><hi rendition="#g">Friede</hi>!</l><lb/>
                <l>Und Kronengeber, den gieb&#x017F;t Du!!</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="6">
                <l><hi rendition="#g">Du</hi> la&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t Deinem Volke wieder</l><lb/>
                <l>Die Ruhe &#x017F;chmecken, rufe&#x017F;t laut</l><lb/>
                <l>Uns aus dem Schmerzens&#x017F;chlaf zum Jubel neuer Lieder</l><lb/>
                <l>Bei den Alta&#x0364;ren, Dir gebaut.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="7">
                <l>Wir lagen, gleich den Blumen&#x017F;tengeln,</l><lb/>
                <l>Wenn &#x017F;ie der Nordo&#x017F;t niederbeugt;</l><lb/>
                <l><hi rendition="#g">Du</hi> heb&#x017F;t uns auf, und ho&#x0364;r&#x017F;t dein Lob von allen Engeln,</l><lb/>
                <l>Wenn un&#x017F;re &#x017F;tumme Freude &#x017F;chweigt.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0290] Erblick ich Myriaden Sterne Um Deines Sonnesthrones Fuß? Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne Mein Angeſicht bedecken muß? Horch ich erſtaunt dem hohen Liede, Der Saͤnger Deines Namens zu? Gott, welch ein Saytenſpiel! es toͤnet Friede! Friede! Und Kronengeber, den giebſt Du!! Du laͤſſeſt Deinem Volke wieder Die Ruhe ſchmecken, rufeſt laut Uns aus dem Schmerzensſchlaf zum Jubel neuer Lieder Bei den Altaͤren, Dir gebaut. Wir lagen, gleich den Blumenſtengeln, Wenn ſie der Nordoſt niederbeugt; Du hebſt uns auf, und hoͤrſt dein Lob von allen Engeln, Wenn unſre ſtumme Freude ſchweigt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/290
Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/290>, abgerufen am 22.11.2024.