Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.An Ebendesselben Hochfürstl. Durchl. Den 19. October 1773. Durchlauchter Fels, der ehemals den Wogen Des Krieges mächtig widerstand, Warum ist Dir nicht jüngst die Muse zugeflogen, Als sie den bittern Schimpf empfand, Den König Friedrichs Kammerknechte Ihr höhnisch lachend angethan. Ich schrieb an Ihn und sprach: daß Er bedenken möchte, Wie zehnmal schon auf seiner Bahn Sich Phöbus umgewandt, seitdem mir Friedrich sagte Er wollte mein Versorger seyn. An Ebendeſſelben Hochfuͤrſtl. Durchl. Den 19. October 1773. Durchlauchter Fels, der ehemals den Wogen Des Krieges maͤchtig widerſtand, Warum iſt Dir nicht juͤngſt die Muſe zugeflogen, Als ſie den bittern Schimpf empfand, Den Koͤnig Friedrichs Kammerknechte Ihr hoͤhniſch lachend angethan. Ich ſchrieb an Ihn und ſprach: daß Er bedenken moͤchte, Wie zehnmal ſchon auf ſeiner Bahn Sich Phoͤbus umgewandt, ſeitdem mir Friedrich ſagte Er wollte mein Verſorger ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0312" n="152"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">An<lb/><hi rendition="#b">Ebendeſſelben</hi></hi><lb/> Hochfuͤrſtl. Durchl.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Den 19. October 1773</hi>.</hi> </dateline><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>urchlauchter Fels, der ehemals den Wogen</l><lb/> <l>Des Krieges maͤchtig widerſtand,</l><lb/> <l>Warum iſt Dir nicht juͤngſt die Muſe zugeflogen,</l><lb/> <l>Als ſie den bittern Schimpf empfand,</l><lb/> <l>Den Koͤnig Friedrichs Kammerknechte</l><lb/> <l>Ihr hoͤhniſch lachend angethan.</l><lb/> <l>Ich ſchrieb an Ihn und ſprach: daß Er bedenken moͤchte,</l><lb/> <l>Wie zehnmal ſchon auf ſeiner Bahn</l><lb/> <l>Sich Phoͤbus umgewandt, ſeitdem mir Friedrich ſagte</l><lb/> <l>Er wollte mein Verſorger ſeyn.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [152/0312]
An
Ebendeſſelben
Hochfuͤrſtl. Durchl.
Den 19. October 1773.
Durchlauchter Fels, der ehemals den Wogen
Des Krieges maͤchtig widerſtand,
Warum iſt Dir nicht juͤngſt die Muſe zugeflogen,
Als ſie den bittern Schimpf empfand,
Den Koͤnig Friedrichs Kammerknechte
Ihr hoͤhniſch lachend angethan.
Ich ſchrieb an Ihn und ſprach: daß Er bedenken moͤchte,
Wie zehnmal ſchon auf ſeiner Bahn
Sich Phoͤbus umgewandt, ſeitdem mir Friedrich ſagte
Er wollte mein Verſorger ſeyn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |