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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Wenn er auf ewig sich soll schließen.
Nein, nein, du must nicht untergehn,
Ich will dich sehen und genießen,
So lange noch ein Wunsch im Herzen kann entstehn.
Drey Tage soll dies Herz dich haben,
Und nach drey Tagen liegst du dort,
Wo Milons Rose ward begraben:
Da soll mein allererstes Wort
Des Morgens früh beim Sonnengruße
Die Frage seyn: wo ist mein Schatz?
Und Abends spät nehm ich nach siebenfachem Kusse
Von dir auf meinem Lager Platz. --


Wenn er auf ewig ſich ſoll ſchließen.
Nein, nein, du muſt nicht untergehn,
Ich will dich ſehen und genießen,
So lange noch ein Wunſch im Herzen kann entſtehn.
Drey Tage ſoll dies Herz dich haben,
Und nach drey Tagen liegſt du dort,
Wo Milons Roſe ward begraben:
Da ſoll mein allererſtes Wort
Des Morgens fruͤh beim Sonnengruße
Die Frage ſeyn: wo iſt mein Schatz?
Und Abends ſpaͤt nehm ich nach ſiebenfachem Kuſſe
Von dir auf meinem Lager Platz. —


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[299/0459] Wenn er auf ewig ſich ſoll ſchließen. Nein, nein, du muſt nicht untergehn, Ich will dich ſehen und genießen, So lange noch ein Wunſch im Herzen kann entſtehn. Drey Tage ſoll dies Herz dich haben, Und nach drey Tagen liegſt du dort, Wo Milons Roſe ward begraben: Da ſoll mein allererſtes Wort Des Morgens fruͤh beim Sonnengruße Die Frage ſeyn: wo iſt mein Schatz? Und Abends ſpaͤt nehm ich nach ſiebenfachem Kuſſe Von dir auf meinem Lager Platz. —

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/459>, abgerufen am 22.11.2024.