Er zürnet auf den Stoff zu Iliaden, Und seine Menschenfreundschaft heißt Tyrann den Kriegesgott, der einer Welt zum Schaden Sich wundersam beweis't.
Glückseligkeit wird seinen Thron erhöhen, Er blickt herunter, und verschließt Verborgner Feinde Mund, die ganz verstummt gestehen, Daß Friedrich furchtbar ist.
Vergeblich seinem Leben nachge-trachtet Ward von der Schlacht, die um sich fraß, Wenn Er, ganz Feldherr und ganz Held, nur uns geachtet Und fechtend sich vergaß.
Er wird uns neu gegeben von den Göttern Und Lobgesang ist unsre Pflicht, In Roms und Griechenlands triumphischen Errettern Find' ich Sein Urbild nicht.
Er zuͤrnet auf den Stoff zu Iliaden, Und ſeine Menſchenfreundſchaft heißt Tyrann den Kriegesgott, der einer Welt zum Schaden Sich wunderſam beweiſ’t.
Gluͤckſeligkeit wird ſeinen Thron erhoͤhen, Er blickt herunter, und verſchließt Verborgner Feinde Mund, die ganz verſtummt geſtehen, Daß Friedrich furchtbar iſt.
Vergeblich ſeinem Leben nachge-trachtet Ward von der Schlacht, die um ſich fraß, Wenn Er, ganz Feldherr und ganz Held, nur uns geachtet Und fechtend ſich vergaß.
Er wird uns neu gegeben von den Goͤttern Und Lobgeſang iſt unſre Pflicht, In Roms und Griechenlands triumphiſchen Errettern Find’ ich Sein Urbild nicht.
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Er zuͤrnet auf den Stoff zu Iliaden,
Und ſeine Menſchenfreundſchaft heißt
Tyrann den Kriegesgott, der einer Welt zum Schaden
Sich wunderſam beweiſ’t.
Gluͤckſeligkeit wird ſeinen Thron erhoͤhen,
Er blickt herunter, und verſchließt
Verborgner Feinde Mund, die ganz verſtummt geſtehen,
Daß Friedrich furchtbar iſt.
Vergeblich ſeinem Leben nachge-trachtet
Ward von der Schlacht, die um ſich fraß,
Wenn Er, ganz Feldherr und ganz Held, nur uns geachtet
Und fechtend ſich vergaß.
Er wird uns neu gegeben von den Goͤttern
Und Lobgeſang iſt unſre Pflicht,
In Roms und Griechenlands triumphiſchen Errettern
Find’ ich Sein Urbild nicht.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/470>, abgerufen am 22.11.2024.
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