Und wie sich durch Dein groß und schön Geschlecht Sicilien und Frankreich zieren. Von Deinem Folger auf dem Thron, Dem Dir nachahmend weisen Sohn, Von allen Sproßen Deiner Hüfte: Davon schwieg mein zu schwaches Lied; Mein Blick, der schüchtern nach Dir sieht, Verdunkelte vor so viel Licht, und der Gedank verflog in Lüfte.
O König, den die Huld bewohnt, Gieb meiner müden Muse Schwingen, Sie wird den Held, den die Verwesung schont, Den himmlisch großen Geist besingen, Der Dir die theure Brust belebt, Die nach dem Heil der Länder strebt, Die mehr mit Sanftmuth als mit Schärfe, Den Fehlern ihre Strafen sagt: O Herr, gedenk an Deine Magd, Die ich voll Hoffnung und voll Furcht vor Deinem Thron mich niederwerfe.
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Und wie ſich durch Dein groß und ſchoͤn Geſchlecht Sicilien und Frankreich zieren. Von Deinem Folger auf dem Thron, Dem Dir nachahmend weiſen Sohn, Von allen Sproßen Deiner Huͤfte: Davon ſchwieg mein zu ſchwaches Lied; Mein Blick, der ſchuͤchtern nach Dir ſieht, Verdunkelte vor ſo viel Licht, und der Gedank verflog in Luͤfte.
O Koͤnig, den die Huld bewohnt, Gieb meiner muͤden Muſe Schwingen, Sie wird den Held, den die Verweſung ſchont, Den himmliſch großen Geiſt beſingen, Der Dir die theure Bruſt belebt, Die nach dem Heil der Laͤnder ſtrebt, Die mehr mit Sanftmuth als mit Schaͤrfe, Den Fehlern ihre Strafen ſagt: O Herr, gedenk an Deine Magd, Die ich voll Hoffnung und voll Furcht vor Deinem Thron mich niederwerfe.
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Und wie ſich durch Dein groß und ſchoͤn Geſchlecht
Sicilien und Frankreich zieren.
Von Deinem Folger auf dem Thron,
Dem Dir nachahmend weiſen Sohn,
Von allen Sproßen Deiner Huͤfte:
Davon ſchwieg mein zu ſchwaches Lied;
Mein Blick, der ſchuͤchtern nach Dir ſieht,
Verdunkelte vor ſo viel Licht, und der Gedank
verflog in Luͤfte.
O Koͤnig, den die Huld bewohnt,
Gieb meiner muͤden Muſe Schwingen,
Sie wird den Held, den die Verweſung ſchont,
Den himmliſch großen Geiſt beſingen,
Der Dir die theure Bruſt belebt,
Die nach dem Heil der Laͤnder ſtrebt,
Die mehr mit Sanftmuth als mit Schaͤrfe,
Den Fehlern ihre Strafen ſagt:
O Herr, gedenk an Deine Magd,
Die ich voll Hoffnung und voll Furcht vor Deinem
Thron mich niederwerfe.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/517>, abgerufen am 22.11.2024.
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