Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854.refusirete, aber in so unnützlicher und weltlicher Ferner: "Ist ein höchst lamentables Schreiben arri¬ refusirete, aber in ſo unnuͤtzlicher und weltlicher Ferner: »Iſt ein hoͤchſt lamentables Schreiben arri¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0172" n="158"/><hi rendition="#aq">refusirete</hi>, aber in ſo unnuͤtzlicher und weltlicher<lb/> Weiſe, wie die thoͤrichten und einfaͤltigen Ammen-<lb/> und Kindslieder haben; ſo daß ich ſolches Gebah¬<lb/> ren fuͤr ein neue Schalkheit und Mißbrauch des<lb/> Teufels zu nemen gezwungen ward.«</p><lb/> <p>Ferner:</p><lb/> <p>»Iſt ein hoͤchſt <hi rendition="#aq">lamentables</hi> Schreiben <hi rendition="#aq">arri¬<lb/> viret</hi> von <hi rendition="#aq">Madame</hi>, welche in Wahrheit eine fuͤr¬<lb/> treffliche und rechtglaͤubige <hi rendition="#aq">Person</hi> iſt. Sie hat<lb/> beſagten Brief mit ihren Thraͤnen benetzet und<lb/> mir auch die große Bekuͤmmerniß des Herren<lb/> Gemahls vermeldet, daß es mit der kleinen Me¬<lb/> ret nicht beſſer gehen will. Und iſt dieſes gewi߬<lb/> lich eine große <hi rendition="#aq">Calamitaͤt</hi>, ſo dieſem hochanſehn¬<lb/> lichen und beruͤhmten Geſchlecht <hi rendition="#aq">passiret</hi> und<lb/> moͤchte man der Meinung ſein, mit <hi rendition="#aq">Respect</hi> zu<lb/> ſagen, daß ſich die Suͤnden des Herren Gro߬<lb/> papa vaͤterlicher Seits, welches ein gottloſer Wuͤ¬<lb/> therich und ſchlimmer <hi rendition="#aq">Cavalier</hi> ware, an dieſem<lb/> armſeligen Geſchoͤpflein vermerken laſſen und re¬<lb/> chen. Habe mein <hi rendition="#aq">Tractament</hi> mit der Kleinen<lb/><hi rendition="#aq">changiret</hi> und will nunmehr die Hungerkur <hi rendition="#aq">pro¬<lb/> biren</hi>. Auch hab ich ein Roͤcklein von grobem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [158/0172]
refusirete, aber in ſo unnuͤtzlicher und weltlicher
Weiſe, wie die thoͤrichten und einfaͤltigen Ammen-
und Kindslieder haben; ſo daß ich ſolches Gebah¬
ren fuͤr ein neue Schalkheit und Mißbrauch des
Teufels zu nemen gezwungen ward.«
Ferner:
»Iſt ein hoͤchſt lamentables Schreiben arri¬
viret von Madame, welche in Wahrheit eine fuͤr¬
treffliche und rechtglaͤubige Person iſt. Sie hat
beſagten Brief mit ihren Thraͤnen benetzet und
mir auch die große Bekuͤmmerniß des Herren
Gemahls vermeldet, daß es mit der kleinen Me¬
ret nicht beſſer gehen will. Und iſt dieſes gewi߬
lich eine große Calamitaͤt, ſo dieſem hochanſehn¬
lichen und beruͤhmten Geſchlecht passiret und
moͤchte man der Meinung ſein, mit Respect zu
ſagen, daß ſich die Suͤnden des Herren Gro߬
papa vaͤterlicher Seits, welches ein gottloſer Wuͤ¬
therich und ſchlimmer Cavalier ware, an dieſem
armſeligen Geſchoͤpflein vermerken laſſen und re¬
chen. Habe mein Tractament mit der Kleinen
changiret und will nunmehr die Hungerkur pro¬
biren. Auch hab ich ein Roͤcklein von grobem
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