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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854.

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tüchern ab, welche Du nachher wegwirfst, wie
Du neulich gethan hast! Halte auch Deine zwei
Röcklein gut und ordentlich und hänge sie immer
in den Schrank, anstatt sie zu Hause anzubehal¬
ten und halbe Tage lang so zu lesen, wie ich
Dich schon oft ertappt habe. Besonders wenn
Du sie ausbürstest, fahre nicht mit der Bürste
darauf herum, wie der Teufel im Buch Hiob,
daß Du alle Wolle abschabst!"

"Das verwünschte Kleiderputzen", entgegnete
hierauf der Sohn, welcher unterdessen beim Aus¬
breiten der Kleidungsstücke seine Hände auch im¬
mer unnützer Weise im Koffer hatte, "das ver¬
wünschte Kleiderputzen wird überhaupt nun ein
Ende nehmen; denn wenn man in der Fremde
ist und sich eine ordentliche Wohnung miethen
muß, so bekommt man die Bedienung mit in
den Kauf. Es reut mich jeder Augenblick, den
ich mit dem widerlichen Geschäft zugebracht habe."

"Das ist wieder der Hans Obenhinaus!"
rief etwas heftig die Mutter, "Bedienung! ich
sage Dir, lasse Dich lieber nicht bedienen, wenn
Du Dich dadurch billiger einrichten kannst. Ich

tuͤchern ab, welche Du nachher wegwirfſt, wie
Du neulich gethan haſt! Halte auch Deine zwei
Roͤcklein gut und ordentlich und haͤnge ſie immer
in den Schrank, anſtatt ſie zu Hauſe anzubehal¬
ten und halbe Tage lang ſo zu leſen, wie ich
Dich ſchon oft ertappt habe. Beſonders wenn
Du ſie ausbuͤrſteſt, fahre nicht mit der Buͤrſte
darauf herum, wie der Teufel im Buch Hiob,
daß Du alle Wolle abſchabſt!«

»Das verwuͤnſchte Kleiderputzen«, entgegnete
hierauf der Sohn, welcher unterdeſſen beim Aus¬
breiten der Kleidungsſtuͤcke ſeine Haͤnde auch im¬
mer unnuͤtzer Weiſe im Koffer hatte, »das ver¬
wuͤnſchte Kleiderputzen wird uͤberhaupt nun ein
Ende nehmen; denn wenn man in der Fremde
iſt und ſich eine ordentliche Wohnung miethen
muß, ſo bekommt man die Bedienung mit in
den Kauf. Es reut mich jeder Augenblick, den
ich mit dem widerlichen Geſchaͤft zugebracht habe.«

»Das iſt wieder der Hans Obenhinaus!«
rief etwas heftig die Mutter, »Bedienung! ich
ſage Dir, laſſe Dich lieber nicht bedienen, wenn
Du Dich dadurch billiger einrichten kannſt. Ich

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[18/0032] tuͤchern ab, welche Du nachher wegwirfſt, wie Du neulich gethan haſt! Halte auch Deine zwei Roͤcklein gut und ordentlich und haͤnge ſie immer in den Schrank, anſtatt ſie zu Hauſe anzubehal¬ ten und halbe Tage lang ſo zu leſen, wie ich Dich ſchon oft ertappt habe. Beſonders wenn Du ſie ausbuͤrſteſt, fahre nicht mit der Buͤrſte darauf herum, wie der Teufel im Buch Hiob, daß Du alle Wolle abſchabſt!« »Das verwuͤnſchte Kleiderputzen«, entgegnete hierauf der Sohn, welcher unterdeſſen beim Aus¬ breiten der Kleidungsſtuͤcke ſeine Haͤnde auch im¬ mer unnuͤtzer Weiſe im Koffer hatte, »das ver¬ wuͤnſchte Kleiderputzen wird uͤberhaupt nun ein Ende nehmen; denn wenn man in der Fremde iſt und ſich eine ordentliche Wohnung miethen muß, ſo bekommt man die Bedienung mit in den Kauf. Es reut mich jeder Augenblick, den ich mit dem widerlichen Geſchaͤft zugebracht habe.« »Das iſt wieder der Hans Obenhinaus!« rief etwas heftig die Mutter, »Bedienung! ich ſage Dir, laſſe Dich lieber nicht bedienen, wenn Du Dich dadurch billiger einrichten kannſt. Ich

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich01_1854/32>, abgerufen am 21.11.2024.