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Keller, Gottfried: Die Leute von Seldwyla. Braunschweig, 1856.

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breitete und die jungen Leutchen darin herum¬
sprangen, wie besessen. Dies war das letzte
Freudenfest auf dem Unglücksfelde, und das junge
Vrenchen, Martis Tochter, kam auch hinausgeschli¬
chen und half tapfer mit. Das Ungewöhnliche
dieser Begebenheit und die lustige Aufregung gaben
einen guten Anlaß, sich seinem kleinen Jugend¬
gespielen wieder einmal zu nähern, und die Kin¬
der waren recht glücklich und munter bei ihrem
Feuer. Es kamen noch andere Kinder hinzu
und es sammelte sich eine ganze vergnügte Ge¬
sellschaft; doch immer, sobald sie getrennt wur¬
den, suchte Sali alsobald wieder neben Vrenchen
zu gelangen, und dieses wußte desgleichen immer
vergnügt lächelnd zu ihm zu schlüpfen, und es
war beiden Kreaturen, wie wenn dieser herrliche
Tag nie enden müßte und könnte. Doch der
alte Manz kam gegen Abend herbei, um zu
sehen, was sie ausgerichtet, und obgleich sie fer¬
tig waren, so schalt er doch ob dieser Lustbar¬
keit, und scheuchte die Gesellschaft auseinander.
Zugleich zeigte sich Marti auf seinem Grund
und Boden und, seine Tochter gewahrend, pfiff
er derselben schrill und gebieterisch durch den

breitete und die jungen Leutchen darin herum¬
ſprangen, wie beſeſſen. Dies war das letzte
Freudenfeſt auf dem Unglücksfelde, und das junge
Vrenchen, Martis Tochter, kam auch hinausgeſchli¬
chen und half tapfer mit. Das Ungewöhnliche
dieſer Begebenheit und die luſtige Aufregung gaben
einen guten Anlaß, ſich ſeinem kleinen Jugend¬
geſpielen wieder einmal zu nähern, und die Kin¬
der waren recht glücklich und munter bei ihrem
Feuer. Es kamen noch andere Kinder hinzu
und es ſammelte ſich eine ganze vergnügte Ge¬
ſellſchaft; doch immer, ſobald ſie getrennt wur¬
den, ſuchte Sali alſobald wieder neben Vrenchen
zu gelangen, und dieſes wußte desgleichen immer
vergnügt lächelnd zu ihm zu ſchlüpfen, und es
war beiden Kreaturen, wie wenn dieſer herrliche
Tag nie enden müßte und könnte. Doch der
alte Manz kam gegen Abend herbei, um zu
ſehen, was ſie ausgerichtet, und obgleich ſie fer¬
tig waren, ſo ſchalt er doch ob dieſer Luſtbar¬
keit, und ſcheuchte die Geſellſchaft auseinander.
Zugleich zeigte ſich Marti auf ſeinem Grund
und Boden und, ſeine Tochter gewahrend, pfiff
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[231/0243] breitete und die jungen Leutchen darin herum¬ ſprangen, wie beſeſſen. Dies war das letzte Freudenfeſt auf dem Unglücksfelde, und das junge Vrenchen, Martis Tochter, kam auch hinausgeſchli¬ chen und half tapfer mit. Das Ungewöhnliche dieſer Begebenheit und die luſtige Aufregung gaben einen guten Anlaß, ſich ſeinem kleinen Jugend¬ geſpielen wieder einmal zu nähern, und die Kin¬ der waren recht glücklich und munter bei ihrem Feuer. Es kamen noch andere Kinder hinzu und es ſammelte ſich eine ganze vergnügte Ge¬ ſellſchaft; doch immer, ſobald ſie getrennt wur¬ den, ſuchte Sali alſobald wieder neben Vrenchen zu gelangen, und dieſes wußte desgleichen immer vergnügt lächelnd zu ihm zu ſchlüpfen, und es war beiden Kreaturen, wie wenn dieſer herrliche Tag nie enden müßte und könnte. Doch der alte Manz kam gegen Abend herbei, um zu ſehen, was ſie ausgerichtet, und obgleich ſie fer¬ tig waren, ſo ſchalt er doch ob dieſer Luſtbar¬ keit, und ſcheuchte die Geſellſchaft auseinander. Zugleich zeigte ſich Marti auf ſeinem Grund und Boden und, ſeine Tochter gewahrend, pfiff er derſelben ſchrill und gebieteriſch durch den

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Die Leute von Seldwyla. Braunschweig, 1856, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_seldwyla_1856/243>, abgerufen am 21.11.2024.