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Keller, Gottfried: Die Leute von Seldwyla. Braunschweig, 1856.

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aus wie der Tod im Häfelein und geht es mir
doch so erfreulich! Die Füchsinn schreit im
Felde: Halleo, halleo! das Herz thut ihr weho!
hoho!" Ein Aufseher gebot ihm Ruhe und führte
ihn zu einer leichten Arbeit, und Vrenchen ging
das Fuhrwerk aufzusuchen. Es setzte sich auf
den Wagen, zog ein Stückchen Brod hervor und
aß dasselbe; dann schlief es, bis der Bauer kam
und mit ihm nach dem Dorfe zurückfuhr. Sie
kamen erst in der Nacht an. Vrenchen ging
nach dem Hause, in dem es geboren und nur
zwei Tage bleiben durfte, und es war jetzt zum
ersten Mal in seinem Leben ganz allein darin.
Es machte ein Feuer, um das letzte Restchen
Kaffee zu kochen, das es noch besaß, und setzte
sich auf den Heerd; denn es war ihm ganz
elendiglich zu Muth. Es sehnte sich und härmte
sich ab, den Sali nur ein einziges Mal zu sehen
und dachte inbrünstig an ihn; aber die Sorgen
und der Kummer verbitterten seine Sehnsucht
und diese machte die Sorgen wieder viel schwe¬
rer. So saß es und stützte den Kopf in die
Hände, als Jemand durch die offenstehende Thür
hereinkam. "Sali!" rief Vrenchen, als es auf¬

aus wie der Tod im Häfelein und geht es mir
doch ſo erfreulich! Die Füchſinn ſchreit im
Felde: Halleo, halleo! das Herz thut ihr weho!
hoho!« Ein Aufſeher gebot ihm Ruhe und führte
ihn zu einer leichten Arbeit, und Vrenchen ging
das Fuhrwerk aufzuſuchen. Es ſetzte ſich auf
den Wagen, zog ein Stückchen Brod hervor und
aß daſſelbe; dann ſchlief es, bis der Bauer kam
und mit ihm nach dem Dorfe zurückfuhr. Sie
kamen erſt in der Nacht an. Vrenchen ging
nach dem Hauſe, in dem es geboren und nur
zwei Tage bleiben durfte, und es war jetzt zum
erſten Mal in ſeinem Leben ganz allein darin.
Es machte ein Feuer, um das letzte Reſtchen
Kaffee zu kochen, das es noch beſaß, und ſetzte
ſich auf den Heerd; denn es war ihm ganz
elendiglich zu Muth. Es ſehnte ſich und härmte
ſich ab, den Sali nur ein einziges Mal zu ſehen
und dachte inbrünſtig an ihn; aber die Sorgen
und der Kummer verbitterten ſeine Sehnſucht
und dieſe machte die Sorgen wieder viel ſchwe¬
rer. So ſaß es und ſtützte den Kopf in die
Hände, als Jemand durch die offenſtehende Thür
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[293/0305] aus wie der Tod im Häfelein und geht es mir doch ſo erfreulich! Die Füchſinn ſchreit im Felde: Halleo, halleo! das Herz thut ihr weho! hoho!« Ein Aufſeher gebot ihm Ruhe und führte ihn zu einer leichten Arbeit, und Vrenchen ging das Fuhrwerk aufzuſuchen. Es ſetzte ſich auf den Wagen, zog ein Stückchen Brod hervor und aß daſſelbe; dann ſchlief es, bis der Bauer kam und mit ihm nach dem Dorfe zurückfuhr. Sie kamen erſt in der Nacht an. Vrenchen ging nach dem Hauſe, in dem es geboren und nur zwei Tage bleiben durfte, und es war jetzt zum erſten Mal in ſeinem Leben ganz allein darin. Es machte ein Feuer, um das letzte Reſtchen Kaffee zu kochen, das es noch beſaß, und ſetzte ſich auf den Heerd; denn es war ihm ganz elendiglich zu Muth. Es ſehnte ſich und härmte ſich ab, den Sali nur ein einziges Mal zu ſehen und dachte inbrünſtig an ihn; aber die Sorgen und der Kummer verbitterten ſeine Sehnſucht und dieſe machte die Sorgen wieder viel ſchwe¬ rer. So ſaß es und ſtützte den Kopf in die Hände, als Jemand durch die offenſtehende Thür hereinkam. »Sali!« rief Vrenchen, als es auf¬

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Die Leute von Seldwyla. Braunschweig, 1856, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_seldwyla_1856/305>, abgerufen am 22.11.2024.