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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von den Werkzeugen der Sprache.
vorragt(*), länger und mehr verschlossen, die hin-
tere Seite dagegen kürzer ist, und obenher eine
weite Oeffnung hat. Man nennet dieses Gefäß den
Luftröhrenkopf, vermuthlich weil es so auf der Luft-
röhre sitzt, wie der wahre Kopf auf seinem Rumpf.
Dieser Luftröhrenkopf ist beweglich und zieht sich
bey dem Sprechen und Schlucken bald auf- bald
abwärts, wie man leicht bemerken kann, wenn
man den Finger darauf hält.

§. 38.

Dieses Gefäß nun enthält den Sitz der Stim-
me, das ist, die Stimmritze oder die Luftröhren-
spalte, wovon gleich unten das Mehrere folgen
wird. Um dieses dem Menschen so nützliche und
theuere Geschenk recht wohl zu verwahren, hat es
der Schöpfer mit besonderer Vorsicht vor allen äus-
seren Anfällen dadurch geschützt, daß er über dieses

Gefäß
(*) Diese Hervorragung ist der Schildförmige Knor-
pel, der Adamsapfel, von dem das Volksmährchen
bekannt ist.


Von den Werkzeugen der Sprache.
vorragt(*), laͤnger und mehr verſchloſſen, die hin-
tere Seite dagegen kuͤrzer iſt, und obenher eine
weite Oeffnung hat. Man nennet dieſes Gefaͤß den
Luftroͤhrenkopf, vermuthlich weil es ſo auf der Luft-
roͤhre ſitzt, wie der wahre Kopf auf ſeinem Rumpf.
Dieſer Luftroͤhrenkopf iſt beweglich und zieht ſich
bey dem Sprechen und Schlucken bald auf- bald
abwaͤrts, wie man leicht bemerken kann, wenn
man den Finger darauf haͤlt.

§. 38.

Dieſes Gefaͤß nun enthaͤlt den Sitz der Stim-
me, das iſt, die Stimmritze oder die Luftroͤhren-
ſpalte, wovon gleich unten das Mehrere folgen
wird. Um dieſes dem Menſchen ſo nuͤtzliche und
theuere Geſchenk recht wohl zu verwahren, hat es
der Schoͤpfer mit beſonderer Vorſicht vor allen aͤuſ-
ſeren Anfaͤllen dadurch geſchuͤtzt, daß er uͤber dieſes

Gefaͤß
(*) Dieſe Hervorragung iſt der Schildfoͤrmige Knor-
pel, der Adamsapfel, von dem das Volksmaͤhrchen
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[73/0101] Von den Werkzeugen der Sprache. vorragt (*), laͤnger und mehr verſchloſſen, die hin- tere Seite dagegen kuͤrzer iſt, und obenher eine weite Oeffnung hat. Man nennet dieſes Gefaͤß den Luftroͤhrenkopf, vermuthlich weil es ſo auf der Luft- roͤhre ſitzt, wie der wahre Kopf auf ſeinem Rumpf. Dieſer Luftroͤhrenkopf iſt beweglich und zieht ſich bey dem Sprechen und Schlucken bald auf- bald abwaͤrts, wie man leicht bemerken kann, wenn man den Finger darauf haͤlt. §. 38. Dieſes Gefaͤß nun enthaͤlt den Sitz der Stim- me, das iſt, die Stimmritze oder die Luftroͤhren- ſpalte, wovon gleich unten das Mehrere folgen wird. Um dieſes dem Menſchen ſo nuͤtzliche und theuere Geſchenk recht wohl zu verwahren, hat es der Schoͤpfer mit beſonderer Vorſicht vor allen aͤuſ- ſeren Anfaͤllen dadurch geſchuͤtzt, daß er uͤber dieſes Gefaͤß (*) Dieſe Hervorragung iſt der Schildfoͤrmige Knor- pel, der Adamsapfel, von dem das Volksmaͤhrchen bekannt iſt.

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/101>, abgerufen am 23.11.2024.