Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Abtheilung.


Die Stimmritze oder Luftröhrenspalte
(Glottis.)
§. 42.

Oben in dem Luftröhrenkopf unter dem Kehlde-
ckel sind zwey Membranen oder Häute horizontal
ausgespannt, deren jede die Oberfläche eines hal-
ben, beyde zusammen aber die Oberfläche eines gan-
zen Zirkels ausmachen, mit der äussern runden
Seite hangen sie an der Wand des Luftröhrenko-
pfes feste, ihre geraden Seiten aber sind einwärts
gegeneinander gekehrt, so daß sie vereinigt nur
eine Linie, das ist, den Durchmesser des Zirkels
vorstellen. Wenn die zwey geraden Kanten oder
Ränder dieser Membranen sich durchaus nach der
ganzen Länge berühren, so schließen sie so genau
zusammen, daß sie auch nicht einen Atom von Luft
durchlassen: geben sie sich von einander, so machen
sie immer eine dem Durchschnitt einer Linse ähnli-
che Oeffnung, wie ungefähr das Mundstück der
Hautbois oder des Fagots.

§. 43.
III. Abtheilung.


Die Stimmritze oder Luftroͤhrenſpalte
(Glottis.)
§. 42.

Oben in dem Luftroͤhrenkopf unter dem Kehlde-
ckel ſind zwey Membranen oder Haͤute horizontal
ausgeſpannt, deren jede die Oberflaͤche eines hal-
ben, beyde zuſammen aber die Oberflaͤche eines gan-
zen Zirkels ausmachen, mit der aͤuſſern runden
Seite hangen ſie an der Wand des Luftroͤhrenko-
pfes feſte, ihre geraden Seiten aber ſind einwaͤrts
gegeneinander gekehrt, ſo daß ſie vereinigt nur
eine Linie, das iſt, den Durchmeſſer des Zirkels
vorſtellen. Wenn die zwey geraden Kanten oder
Raͤnder dieſer Membranen ſich durchaus nach der
ganzen Laͤnge beruͤhren, ſo ſchließen ſie ſo genau
zuſammen, daß ſie auch nicht einen Atom von Luft
durchlaſſen: geben ſie ſich von einander, ſo machen
ſie immer eine dem Durchſchnitt einer Linſe aͤhnli-
che Oeffnung, wie ungefaͤhr das Mundſtuͤck der
Hautbois oder des Fagots.

§. 43.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0110" n="80"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III</hi>. Abtheilung.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die Stimmritze oder Luftro&#x0364;hren&#x017F;palte<lb/>
(<hi rendition="#aq">Glottis</hi>.)</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 42.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">O</hi>ben in dem Luftro&#x0364;hrenkopf unter dem Kehlde-<lb/>
ckel &#x017F;ind zwey Membranen oder Ha&#x0364;ute horizontal<lb/>
ausge&#x017F;pannt, deren jede die Oberfla&#x0364;che eines hal-<lb/>
ben, beyde zu&#x017F;ammen aber die Oberfla&#x0364;che eines gan-<lb/>
zen Zirkels ausmachen, mit der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern runden<lb/>
Seite hangen &#x017F;ie an der Wand des Luftro&#x0364;hrenko-<lb/>
pfes fe&#x017F;te, ihre geraden Seiten aber &#x017F;ind einwa&#x0364;rts<lb/>
gegeneinander gekehrt, &#x017F;o daß &#x017F;ie vereinigt nur<lb/><hi rendition="#b">eine</hi> Linie, das i&#x017F;t, den Durchme&#x017F;&#x017F;er des Zirkels<lb/>
vor&#x017F;tellen. Wenn die zwey geraden Kanten oder<lb/>
Ra&#x0364;nder die&#x017F;er Membranen &#x017F;ich durchaus nach der<lb/>
ganzen La&#x0364;nge beru&#x0364;hren, &#x017F;o &#x017F;chließen &#x017F;ie &#x017F;o genau<lb/>
zu&#x017F;ammen, daß &#x017F;ie auch nicht einen Atom von Luft<lb/>
durchla&#x017F;&#x017F;en: geben &#x017F;ie &#x017F;ich von einander, &#x017F;o machen<lb/>
&#x017F;ie immer eine dem Durch&#x017F;chnitt einer Lin&#x017F;e a&#x0364;hnli-<lb/>
che Oeffnung, wie ungefa&#x0364;hr das Mund&#x017F;tu&#x0364;ck der<lb/>
Hautbois oder des Fagots.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 43.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0110] III. Abtheilung. Die Stimmritze oder Luftroͤhrenſpalte (Glottis.) §. 42. Oben in dem Luftroͤhrenkopf unter dem Kehlde- ckel ſind zwey Membranen oder Haͤute horizontal ausgeſpannt, deren jede die Oberflaͤche eines hal- ben, beyde zuſammen aber die Oberflaͤche eines gan- zen Zirkels ausmachen, mit der aͤuſſern runden Seite hangen ſie an der Wand des Luftroͤhrenko- pfes feſte, ihre geraden Seiten aber ſind einwaͤrts gegeneinander gekehrt, ſo daß ſie vereinigt nur eine Linie, das iſt, den Durchmeſſer des Zirkels vorſtellen. Wenn die zwey geraden Kanten oder Raͤnder dieſer Membranen ſich durchaus nach der ganzen Laͤnge beruͤhren, ſo ſchließen ſie ſo genau zuſammen, daß ſie auch nicht einen Atom von Luft durchlaſſen: geben ſie ſich von einander, ſo machen ſie immer eine dem Durchſchnitt einer Linſe aͤhnli- che Oeffnung, wie ungefaͤhr das Mundſtuͤck der Hautbois oder des Fagots. §. 43.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/110
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/110>, abgerufen am 23.11.2024.