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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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III. Abtheilung.
zum Loch hineinbläßt, oder auch durch dasselbe den
Athem an sich zieht, so gibt es einen dem Pfeiffen
mit dem Munde ähnlichen Ton. Je kleiner dieses
Büchschen ist, je höher und spitziger ist der Ton.
Dieses läßt sich auf folgende Art erklären. Jn
dem inneren Raum des Büchschens ist Luft enthal-
ten, wenn neue Luft hineingeblasen wird, so zieht
sie nicht sogleich ganz, und in gerader Linie durch
das gegenüberstehende Loch des anderen Bodens
durch, sondern sie verbreitet sich, wie es die Luft
immer thut, wenn sie durch ein Loch durchgetrieben
wird, bey ihrem Ausgang in exzentrischen Strahlen
nach Fig. 3. wo man in einem von der vorigen Fi-
gur genommenen Durchschnitt andeutet, wie bey a.
die Luft eben hineingeblasen wird. Obschon ein Theil
der Luft zu dem entgegensetzten Loche b. hinausgehet,
so drückt doch immer noch ein anderer und zwar der-
jenige, der sich divergent von dem Mittelstrom ab-
gesondert hat, seitwärts auf die in dem Raum c.
enthaltene Luft. Weil diese aber ihrer Natur nach
zusammen drückbar ist, so weicht sie in etwas in
sich selbst zurück, jedoch vermög ihrer Federkraft
sucht sie sich gleich wieder auszudehnen, und den

Druck

III. Abtheilung.
zum Loch hineinblaͤßt, oder auch durch daſſelbe den
Athem an ſich zieht, ſo gibt es einen dem Pfeiffen
mit dem Munde aͤhnlichen Ton. Je kleiner dieſes
Buͤchschen iſt, je hoͤher und ſpitziger iſt der Ton.
Dieſes laͤßt ſich auf folgende Art erklaͤren. Jn
dem inneren Raum des Buͤchschens iſt Luft enthal-
ten, wenn neue Luft hineingeblaſen wird, ſo zieht
ſie nicht ſogleich ganz, und in gerader Linie durch
das gegenuͤberſtehende Loch des anderen Bodens
durch, ſondern ſie verbreitet ſich, wie es die Luft
immer thut, wenn ſie durch ein Loch durchgetrieben
wird, bey ihrem Ausgang in exzentriſchen Strahlen
nach Fig. 3. wo man in einem von der vorigen Fi-
gur genommenen Durchſchnitt andeutet, wie bey a.
die Luft eben hineingeblaſen wird. Obſchon ein Theil
der Luft zu dem entgegenſetzten Loche b. hinausgehet,
ſo druͤckt doch immer noch ein anderer und zwar der-
jenige, der ſich divergent von dem Mittelſtrom ab-
geſondert hat, ſeitwaͤrts auf die in dem Raum c.
enthaltene Luft. Weil dieſe aber ihrer Natur nach
zuſammen druͤckbar iſt, ſo weicht ſie in etwas in
ſich ſelbſt zuruͤck, jedoch vermoͤg ihrer Federkraft
ſucht ſie ſich gleich wieder auszudehnen, und den

Druck
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[140/0180] III. Abtheilung. zum Loch hineinblaͤßt, oder auch durch daſſelbe den Athem an ſich zieht, ſo gibt es einen dem Pfeiffen mit dem Munde aͤhnlichen Ton. Je kleiner dieſes Buͤchschen iſt, je hoͤher und ſpitziger iſt der Ton. Dieſes laͤßt ſich auf folgende Art erklaͤren. Jn dem inneren Raum des Buͤchschens iſt Luft enthal- ten, wenn neue Luft hineingeblaſen wird, ſo zieht ſie nicht ſogleich ganz, und in gerader Linie durch das gegenuͤberſtehende Loch des anderen Bodens durch, ſondern ſie verbreitet ſich, wie es die Luft immer thut, wenn ſie durch ein Loch durchgetrieben wird, bey ihrem Ausgang in exzentriſchen Strahlen nach Fig. 3. wo man in einem von der vorigen Fi- gur genommenen Durchſchnitt andeutet, wie bey a. die Luft eben hineingeblaſen wird. Obſchon ein Theil der Luft zu dem entgegenſetzten Loche b. hinausgehet, ſo druͤckt doch immer noch ein anderer und zwar der- jenige, der ſich divergent von dem Mittelſtrom ab- geſondert hat, ſeitwaͤrts auf die in dem Raum c. enthaltene Luft. Weil dieſe aber ihrer Natur nach zuſammen druͤckbar iſt, ſo weicht ſie in etwas in ſich ſelbſt zuruͤck, jedoch vermoͤg ihrer Federkraft ſucht ſie ſich gleich wieder auszudehnen, und den Druck

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/180>, abgerufen am 23.11.2024.