Es gibt zweyerley O; das eine ist das offnere la- teinische oder französische, wie es in hoc und hom- me lautet. Dieses gränzt ganz nahe an das oben beschriebene dritte a, nur ist es ein wenig mehr ge- schlossen, folglich bedarf es hier keiner weiteren Be- schreibung. Das andere O ist das geschloßnere, des- sen sich die Deutschen fast durchaus bedienen, wie in Wohl, soll, Krone, schon -- Die Franzosen drücken es durch au aus, aux, aucun. Jn vielen Wör- tern nehmen sie gar drey Selbstlauter dazu, beau- coup, vaisseaux.Dieses o hat den Zungen- kanal in dem vierten, und die Lippen in dem zweyten Grade offen. Wenn in der Fol- ge von den fünf Haupt-Selbstlautern die Rede seyn wird, so soll das darunter begriffene O im- mer dieses zweyte, oder deutsche verstanden seyn. Diese zweyerley O mögen wohl auch die Griechen gehabt, und in der Aussprache unterschieden haben.
§. 118.
IV. Abtheilung.
O
§. 117.
Es gibt zweyerley O; das eine iſt das offnere la- teiniſche oder franzoͤſiſche, wie es in hoc und hom- me lautet. Dieſes graͤnzt ganz nahe an das oben beſchriebene dritte a, nur iſt es ein wenig mehr ge- ſchloſſen, folglich bedarf es hier keiner weiteren Be- ſchreibung. Das andere O iſt das geſchloßnere, deſ- ſen ſich die Deutſchen faſt durchaus bedienen, wie in Wohl, ſoll, Krone, ſchon — Die Franzoſen druͤcken es durch au aus, aux, aucun. Jn vielen Woͤr- tern nehmen ſie gar drey Selbſtlauter dazu, beau- coup, vaiſſeaux.Dieſes o hat den Zungen- kanal in dem vierten, und die Lippen in dem zweyten Grade offen. Wenn in der Fol- ge von den fuͤnf Haupt-Selbſtlautern die Rede ſeyn wird, ſo ſoll das darunter begriffene O im- mer dieſes zweyte, oder deutſche verſtanden ſeyn. Dieſe zweyerley O moͤgen wohl auch die Griechen gehabt, und in der Ausſprache unterſchieden haben.
§. 118.
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IV. Abtheilung.
O
§. 117.
Es gibt zweyerley O; das eine iſt das offnere la-
teiniſche oder franzoͤſiſche, wie es in hoc und hom-
me lautet. Dieſes graͤnzt ganz nahe an das oben
beſchriebene dritte a, nur iſt es ein wenig mehr ge-
ſchloſſen, folglich bedarf es hier keiner weiteren Be-
ſchreibung. Das andere O iſt das geſchloßnere, deſ-
ſen ſich die Deutſchen faſt durchaus bedienen, wie in
Wohl, ſoll, Krone, ſchon — Die Franzoſen
druͤcken es durch au aus, aux, aucun. Jn vielen Woͤr-
tern nehmen ſie gar drey Selbſtlauter dazu, beau-
coup, vaiſſeaux. Dieſes o hat den Zungen-
kanal in dem vierten, und die Lippen in
dem zweyten Grade offen. Wenn in der Fol-
ge von den fuͤnf Haupt-Selbſtlautern die Rede
ſeyn wird, ſo ſoll das darunter begriffene O im-
mer dieſes zweyte, oder deutſche verſtanden ſeyn.
Dieſe zweyerley O moͤgen wohl auch die Griechen
gehabt, und in der Ausſprache unterſchieden haben.
§. 118.
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/258>, abgerufen am 23.11.2024.
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