ganz die nämliche Lage hat wie S, und in nichts anderen von demselben abweichet, als daß die Stim- me mittönet, wodurch das nur säußlende S in ei- nen brausendern Laut übergeht. Wer also anfängt ein S zu sagen, und dann in diese Lage die Stim- me mit hineintönen läßt, der erhält das wahre Z.
§. 207.
Dieser Laut kömmt auch in der deutschen Spra- che vielfältig vor, aber in der Schrift erscheint er nur unter der Gestalt des s, und man kann es nur aus der Uebung kennen lernen, wann das S wie Z ausgesprochen werden muß. Meist, ja ich glau- be fast durchaus, erfordert es diese Aussprache, wenn es in einem Worte zwischen zwey Selbstlautern vorkömmt. Lesen Wiese Rasen u. s. f. Jm An- fang und zu Ende der Wörter behält es seinen ge- wöhnlichen Laut. Sein Haus.(*)
(*) Man kann hier nachsehen, was oben §. 186. bey dem Buchstaben S in der ersten Note gesagt ist worden.
Von den Lauten oder Buchſtaben.
ganz die naͤmliche Lage hat wie S, und in nichts anderen von demſelben abweichet, als daß die Stim- me mittoͤnet, wodurch das nur ſaͤußlende S in ei- nen brauſendern Laut uͤbergeht. Wer alſo anfaͤngt ein S zu ſagen, und dann in dieſe Lage die Stim- me mit hineintoͤnen laͤßt, der erhaͤlt das wahre Z.
§. 207.
Dieſer Laut koͤmmt auch in der deutſchen Spra- che vielfaͤltig vor, aber in der Schrift erſcheint er nur unter der Geſtalt des ſ, und man kann es nur aus der Uebung kennen lernen, wann das S wie Z ausgeſprochen werden muß. Meiſt, ja ich glau- be faſt durchaus, erfordert es dieſe Ausſprache, wenn es in einem Worte zwiſchen zwey Selbſtlautern vorkoͤmmt. Leſen Wieſe Raſen u. ſ. f. Jm An- fang und zu Ende der Woͤrter behaͤlt es ſeinen ge- woͤhnlichen Laut. Sein Haus.(*)
(*) Man kann hier nachſehen, was oben §. 186. bey dem Buchſtaben S in der erſten Note geſagt iſt worden.
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
ganz die naͤmliche Lage hat wie S, und in nichts
anderen von demſelben abweichet, als daß die Stim-
me mittoͤnet, wodurch das nur ſaͤußlende S in ei-
nen brauſendern Laut uͤbergeht. Wer alſo anfaͤngt
ein S zu ſagen, und dann in dieſe Lage die Stim-
me mit hineintoͤnen laͤßt, der erhaͤlt das wahre Z.
§. 207.
Dieſer Laut koͤmmt auch in der deutſchen Spra-
che vielfaͤltig vor, aber in der Schrift erſcheint er
nur unter der Geſtalt des ſ, und man kann es nur
aus der Uebung kennen lernen, wann das S wie
Z ausgeſprochen werden muß. Meiſt, ja ich glau-
be faſt durchaus, erfordert es dieſe Ausſprache, wenn
es in einem Worte zwiſchen zwey Selbſtlautern
vorkoͤmmt. Leſen Wieſe Raſen u. ſ. f. Jm An-
fang und zu Ende der Woͤrter behaͤlt es ſeinen ge-
woͤhnlichen Laut. Sein Haus. (*)
(*) Man kann hier nachſehen, was oben §. 186. bey
dem Buchſtaben S in der erſten Note geſagt iſt worden.
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/429>, abgerufen am 23.11.2024.
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