Derjenige Theil meiner Maschine, der den Mund vorstellt, folglich eben der wichtigste, ist ge- rade auch der unvollkomenste, und erfordert noch manche Verbesserung. Er hat keine Zähne, keine Zunge, und keinen weichen Gaumen. Wir haben oben bey der Theorie der Sprache gesehen, wie nothwendig besonders die zwey letzten Stücke sind. Da diese aber hier einmal mangeln, so muß na- türlich folgen, daß die Maschine manche Buch- staben unbestimmt, und undeutlich ausspricht. Aber diese Unvollkommenheit beschränkt sich nur auf vier, die übrigen spricht sie gut. Doch hiervon soll an seinem Orte gehandelt werden. Vorher müßen wir zeigen, woraus unser Mund besteht.
§. 228.
Tab. XXIII. Fig. 1. (natürliche Größe) A ein Theil der Windlade mit dem schon darin ste-
cken-
V. Abtheilung.
Der Mund.
§. 227.
Derjenige Theil meiner Maſchine, der den Mund vorſtellt, folglich eben der wichtigſte, iſt ge- rade auch der unvollkomenſte, und erfordert noch manche Verbeſſerung. Er hat keine Zaͤhne, keine Zunge, und keinen weichen Gaumen. Wir haben oben bey der Theorie der Sprache geſehen, wie nothwendig beſonders die zwey letzten Stuͤcke ſind. Da dieſe aber hier einmal mangeln, ſo muß na- tuͤrlich folgen, daß die Maſchine manche Buch- ſtaben unbeſtimmt, und undeutlich ausſpricht. Aber dieſe Unvollkommenheit beſchraͤnkt ſich nur auf vier, die uͤbrigen ſpricht ſie gut. Doch hiervon ſoll an ſeinem Orte gehandelt werden. Vorher muͤßen wir zeigen, woraus unſer Mund beſteht.
§. 228.
Tab. XXIII. Fig. 1. (natuͤrliche Groͤße) A ein Theil der Windlade mit dem ſchon darin ſte-
cken-
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0506"n="432"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Der Mund</hi>.</head><lb/><divn="3"><head>§. 227.</head><lb/><p>Derjenige Theil meiner Maſchine, der den<lb/>
Mund vorſtellt, folglich eben der wichtigſte, iſt ge-<lb/>
rade auch der unvollkomenſte, und erfordert noch<lb/>
manche Verbeſſerung. Er hat keine Zaͤhne, keine<lb/>
Zunge, und keinen weichen Gaumen. Wir haben<lb/>
oben bey der Theorie der Sprache geſehen, wie<lb/>
nothwendig beſonders die zwey letzten Stuͤcke ſind.<lb/>
Da dieſe aber hier einmal mangeln, ſo muß na-<lb/>
tuͤrlich folgen, daß die Maſchine manche Buch-<lb/>ſtaben unbeſtimmt, und undeutlich ausſpricht. Aber<lb/>
dieſe Unvollkommenheit beſchraͤnkt ſich nur auf vier,<lb/>
die uͤbrigen ſpricht ſie gut. Doch hiervon ſoll an<lb/>ſeinem Orte gehandelt werden. Vorher muͤßen wir<lb/>
zeigen, woraus unſer Mund beſteht.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 228.</head><lb/><p><hirendition="#aq">Tab. XXIII. Fig. 1.</hi> (natuͤrliche Groͤße) <hirendition="#aq">A</hi><lb/>
ein Theil der Windlade mit dem ſchon darin ſte-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">cken-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[432/0506]
V. Abtheilung.
Der Mund.
§. 227.
Derjenige Theil meiner Maſchine, der den
Mund vorſtellt, folglich eben der wichtigſte, iſt ge-
rade auch der unvollkomenſte, und erfordert noch
manche Verbeſſerung. Er hat keine Zaͤhne, keine
Zunge, und keinen weichen Gaumen. Wir haben
oben bey der Theorie der Sprache geſehen, wie
nothwendig beſonders die zwey letzten Stuͤcke ſind.
Da dieſe aber hier einmal mangeln, ſo muß na-
tuͤrlich folgen, daß die Maſchine manche Buch-
ſtaben unbeſtimmt, und undeutlich ausſpricht. Aber
dieſe Unvollkommenheit beſchraͤnkt ſich nur auf vier,
die uͤbrigen ſpricht ſie gut. Doch hiervon ſoll an
ſeinem Orte gehandelt werden. Vorher muͤßen wir
zeigen, woraus unſer Mund beſteht.
§. 228.
Tab. XXIII. Fig. 1. (natuͤrliche Groͤße) A
ein Theil der Windlade mit dem ſchon darin ſte-
cken-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/506>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.