Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.Etliche Völcker vnd Städte Plinius.hat. Für Alters ist eine fürnehme Stadt in Egypten gewesen/Meroe genandt/ in welcher bey 40000. Handwercks Leute Herodor. Jul. Cef.gewesen. Es wird auch von den alten Egyptiern geschrieben/ daß sie sehr sinnreich (ingeniosissimi) gewesen/ vnd vieler an- der Völcker gearbeitete Wercke auffs beste nachgemachet/ ja in vielen Dingen es andern bevor gethan haben. In Alcair/ (Cairo,) in Egypten/ ist eine grosse Anzahl Alexandria in Africa/ am Mittelländ. Meer/ hat nicht Selbiger Einsiedel begehrte zu wissen/ wie weit er in sei- Die
Etliche Voͤlcker vnd Staͤdte Plinius.hat. Fuͤr Alters iſt eine fuͤrnehme Stadt in Egypten geweſen/Meroe genandt/ in welcher bey 40000. Handwercks Leute Herodor. Jul. Cef.geweſen. Es wird auch von den alten Egyptiern geſchrieben/ daß ſie ſehr ſinnreich (ingenioſiſſimi) geweſen/ vnd vieler an- der Voͤlcker gearbeitete Wercke auffs beſte nachgemachet/ ja in vielen Dingen es andern bevor gethan haben. In Alcair/ (Cairo,) in Egypten/ iſt eine groſſe Anzahl Alexandria in Africa/ am Mittellaͤnd. Meer/ hat nicht Selbiger Einſiedel begehrte zu wiſſen/ wie weit er in ſei- Die
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Etliche Voͤlcker vnd Staͤdte
hat. Fuͤr Alters iſt eine fuͤrnehme Stadt in Egypten geweſen/
Meroe genandt/ in welcher bey 40000. Handwercks Leute
geweſen. Es wird auch von den alten Egyptiern geſchrieben/
daß ſie ſehr ſinnreich (ingenioſiſſimi) geweſen/ vnd vieler an-
der Voͤlcker gearbeitete Wercke auffs beſte nachgemachet/ ja
in vielen Dingen es andern bevor gethan haben.
Plinius.
Herodor.
Jul. Cef.
In Alcair/ (Cairo,) in Egypten/ iſt eine groſſe Anzahl
allerley Handwercks Volcks/ welche mehrentheils vor den
Haͤuſern auff der Gaſſen arbeiten.
Thetr. urb.
Alexandria in Africa/ am Mittellaͤnd. Meer/ hat nicht
allein vor alters/ ſondern auch bißhero viel nuͤtzliche Hand-
wercksleute gehabt/ auch noch die Chriſten/ die allda wohnen/
ſeynd mehrerley Handwercker/ Von welcher Stadt billich
zu mercken die Hiſtoria von einem Schuchmacher vnd Anto-
nio dem Einſiedler/ welcher gedacht wird in der Apologia der
Augſpurg. Confeſſ.
Nahe am
Ende des
Buchs.
Selbiger Einſiedel begehrte zu wiſſen/ wie weit er in ſei-
ner vermeynten perfection oder Vollkommenheit/ durch ſo
hart gefuͤhrtes Leben gelanget were/ darauff widerfehret jhme
im Geſichte dieſer Beſcheid: Er ſey ſo weit kommen/ als ein
Schuſter zu Alexandria/ welcher jhm zu erkennen geben ward.
Da gehet Antonius bald in die Stadt/ koͤmpt zu gemeldtein
Schuſter/ fraget jhn/ was er fuͤr ein Leben fuͤhre? welcher jhme
antwortet: Wenn ich des Morgens fruͤe auffſtehe/ thue ich
fuͤr allen Dingen mein Gebet/ fuͤr mich vnd die meinigen/ vnd
fuͤr die gantze Stadt/ fange darnach an mein Handwerck zu
arbeiten/ vnd mein Haußhalten darnach an zuſtellen/ da hoͤr-
te vnd ſahe Antonius/ daß er mit ſeiner eingebildeten Heilig-
keit weiter nicht kommen/ denn dieſem Schuſter gleich wor-
den.
Die
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