Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.Von Arbeit vnd Müssiggang II.Zum andern/ vmb vnsers Leibs vnd Lebens Nutzen vnd Dionysius der Tyrann in Sicilia, bestellet einsmals Zum dritten/ vmb der Nahrung willen. Denn ob wol Gott dern
Von Arbeit vnd Muͤſſiggang II.Zum andern/ vmb vnſers Leibs vnd Lebens Nutzen vnd Dionyſius der Tyrann in Sicilia, beſtellet einsmals Zum dritten/ vmb der Nahrung willen. Deñ ob wol Gott dern
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Von Arbeit vnd Muͤſſiggang
Zum andern/ vmb vnſers Leibs vnd Lebens Nutzen vnd
Geſundheit willen. Denn die da arbeiten/ vnd etwas gewiſ-
ſes fuͤrnemen/ vnd zu thun haben/ bleiben deſto laͤnger bey jh-
res Leibs Staͤrcke vnd Geſundheit: Durch die Arbeit werden
die vbrige humores od’ feuchtigkeiten fein verzehꝛet/ vnd ſeynd
die Arbeitſame vnd vnmuͤſſige Leute den Fluͤſſen weniger vn-
terworffen/ denn andere muͤſſige vnd Faulentzer/ gleich wie
auch die ſtehende Waſſer faͤuler vnd ſtinckender ſeynd/ denn
die flieſende Ja es ſchmeckt vnd bekom̃t auch einem Arbeitſa-
men das Eſſen/ Trincken/ vnd der Schlaff wol/ denn er jſſet
hungerig/ trincket durſtig/ vnd ſchlaͤfft muͤde; wie der Predi-
ger Salome ſagt: Wer arbeitet/ dem iſt der Schlaff ſuͤſſe.
Cap. 5.
Dionyſius der Tyrann in Sicilia, beſtellet einsmals
einen Laconiſchen Koch (welche Leute hart zu arbeiten vnd
ſchlecht zu leben gewohnet waren) vnd begehrte bald/ er ſol-
te jhm ein gut Gericht Eſſen auff Laconiſch machen; Der
Koch thete es. Als aber Dionyſius ſolches Eſſen koſtet/ vnd
jhme nicht wol ſchmeckete/ verwundert Er ſich vnd fragte/
was doch die Lacedemonter vor Luſt an ſolchem Eſſen hetten?
Darauff jhme der Koch antwortet vnd ſagt: Olieber Koͤnig/
es mangelt dieſem Eſſen nichts/ denn die rechte Lacontſche
Wuͤrtze/ das iſt/ daß du deinen Leib nicht zuvor/ wie die Laco-
ner/ wol geuͤbet/ oder außgearbeitet; Denn jhnen das Eſſen
nur auff Hand vnd Leibearbeit wol ſchmecket vnd bekom̃et.
Zum dritten/ vmb der Nahrung willen. Deñ ob wol Gott
d’ Herꝛ vns auch ohne vnſere Arbeit vnd Muͤhe/ allezeit koͤn-
te ernehren/ vnd beſcheren/ was zur Leibes vnd Lebens vnter-
haltung nothduͤrfftig iſt/ wie es jhme keine Kunſt iſt/ vnd offt
bewieſen worden/ auch die H. Schrifft es bezeuget/ in der er-
ſten Schoͤpffung/ mit dem Manna oder Him̃elbrod/ Wach-
teln/ vnd andern Exempeln. So will ers doch nicht thun/ ſon-
dern
Geneſ. 1.
& c.
S_ed. 16.
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