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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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rechter werth vnd gebrauch.
Vnd etliche Indianer in Florida haben das Gold vnd Geld
im Wege liegen lassen/ als eine vnnütze wahre. Als Christo-
Histor von
West Indien.
phorus Columbus erstmals in die Oriental. Insulen/ kommen
haben jhm die Inwohner viel Golds nur für etliche irdine
Töpffe/ geringe Gläser/ vnd ander schlechte wahren gege-
ben. Vnd Martin Forwischer ein Engell: hat Anno 1576.
auff seiner Occid. vnd Sept. Schiffarten/ bey 200. tonnen
Goldes erobert vnd mit sich in Engelland gebracht/ mit ver-
melden/ daß die Leute selbiger Orten fast wild vnd vnverstän-
dig/ das Gold wenig achten/ vnd geringe ding als Spiegel/
Schellen vnd dergleichen lieber hetten. Etliche Indi-
aner haben das Gold nicht werth geachtet/ darnach zu
Matth.
Quad.
et Alii.
graben/ wo sie es nicht ausserhalb des Erdrichs gesehen vnd
ohne müh bekommen können. Etliche Historici melden/ das
einsmals daß Pireneische gebürg (zwischen Franckreich vnd
Spanien.) gebrennet/ welches die Hirten haten angezündet/
vnd daher das Silber Ertz in selbigen Gebürgsklüfften
schmeltzend worden/ vnnd sich zu erkennen geben/ Aber die
Inwohner habens nicht geachtet/ sondern ligen lassen. Da
aber die Phenicier vnd Ander solches erfahren/ vnd es besser
zugebrauchen wusten/ haben sie vmb wenig vnd gering ding
einen grossen schatz Silber eingehandelt/ vnnd damit davon
gefahren. Gegen diesem Defect findet sich beym grösten
theil der Exceß, daß man dem Gold gar zusehr vnnd hefftig
nachstellet. Dahero die frage vnd antwort bey etlichen ent-
standen: Cur pallet Aurum R. Quia multos habet in-
si diatores',
das ist: das Gold habe darumb eine bleiche vnd
forchtsame Farbe/ weil demselben jhrer so viel nachstellen.
Darumb sagte Demetr. Phaler. die Menschen würden aus
begird des Golds den Plutonem bald aus der Hellen auß-
graben/ da man sich so tieff in die Berwercke einliesse Ja

man

rechter werth vnd gebrauch.
Vnd etliche Indianer in Florida haben das Gold vnd Geld
im Wege liegen laſſen/ als eine vnnuͤtze wahre. Als Chriſto-
Hiſtor von
Weſt Indien.
phorus Columbus erſtmals in die Oriental. Inſulen/ kom̃en
haben jhm die Inwohner viel Golds nur fuͤr etliche irdine
Toͤpffe/ geringe Glaͤſer/ vnd ander ſchlechte wahren gege-
ben. Vnd Martin Forwiſcher ein Engell: hat Anno 1576.
auff ſeiner Occid. vnd Sept. Schiffarten/ bey 200. tonnen
Goldes erobert vnd mit ſich in Engelland gebracht/ mit ver-
melden/ daß die Leute ſelbiger Orten faſt wild vnd vnverſtaͤn-
dig/ das Gold wenig achten/ vnd geringe ding als Spiegel/
Schellen vnd dergleichen lieber hetten. Etliche Indi-
aner haben das Gold nicht werth geachtet/ darnach zu
Matth.
Quad.
et Alii.
graben/ wo ſie es nicht auſſerhalb des Erdrichs geſehen vnd
ohne muͤh bekommen koͤnnen. Etliche Hiſtorici melden/ das
einsmals daß Pireneiſche gebuͤrg (zwiſchen Franckreich vnd
Spanien.) gebrennet/ welches die Hirten haten angezuͤndet/
vnd daher das Silber Ertz in ſelbigen Gebuͤrgskluͤfften
ſchmeltzend worden/ vnnd ſich zu erkennen geben/ Aber die
Inwohner habens nicht geachtet/ ſondern ligen laſſen. Da
aber die Phenicier vnd Ander ſolches erfahren/ vnd es beſſer
zugebrauchen wuſten/ haben ſie vmb wenig vnd gering ding
einen groſſen ſchatz Silber eingehandelt/ vnnd damit davon
gefahren. Gegen dieſem Defect findet ſich beym groͤſten
theil der Exceß, daß man dem Gold gar zuſehr vnnd hefftig
nachſtellet. Dahero die frage vnd antwort bey etlichen ent-
ſtanden: Cur pallet Aurum R. Quia multos habet in-
ſi diatores’,
das iſt: das Gold habe darumb eine bleiche vnd
forchtſame Farbe/ weil demſelben jhrer ſo viel nachſtellen.
Darumb ſagte Demetr. Phaler. die Menſchen wuͤrden aus
begird des Golds den Plutonem bald aus der Hellen auß-
graben/ da man ſich ſo tieff in die Berwercke einlieſſe Ja

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[178/0190] rechter werth vnd gebrauch. Vnd etliche Indianer in Florida haben das Gold vnd Geld im Wege liegen laſſen/ als eine vnnuͤtze wahre. Als Chriſto- phorus Columbus erſtmals in die Oriental. Inſulen/ kom̃en haben jhm die Inwohner viel Golds nur fuͤr etliche irdine Toͤpffe/ geringe Glaͤſer/ vnd ander ſchlechte wahren gege- ben. Vnd Martin Forwiſcher ein Engell: hat Anno 1576. auff ſeiner Occid. vnd Sept. Schiffarten/ bey 200. tonnen Goldes erobert vnd mit ſich in Engelland gebracht/ mit ver- melden/ daß die Leute ſelbiger Orten faſt wild vnd vnverſtaͤn- dig/ das Gold wenig achten/ vnd geringe ding als Spiegel/ Schellen vnd dergleichen lieber hetten. Etliche Indi- aner haben das Gold nicht werth geachtet/ darnach zu graben/ wo ſie es nicht auſſerhalb des Erdrichs geſehen vnd ohne muͤh bekommen koͤnnen. Etliche Hiſtorici melden/ das einsmals daß Pireneiſche gebuͤrg (zwiſchen Franckreich vnd Spanien.) gebrennet/ welches die Hirten haten angezuͤndet/ vnd daher das Silber Ertz in ſelbigen Gebuͤrgskluͤfften ſchmeltzend worden/ vnnd ſich zu erkennen geben/ Aber die Inwohner habens nicht geachtet/ ſondern ligen laſſen. Da aber die Phenicier vnd Ander ſolches erfahren/ vnd es beſſer zugebrauchen wuſten/ haben ſie vmb wenig vnd gering ding einen groſſen ſchatz Silber eingehandelt/ vnnd damit davon gefahren. Gegen dieſem Defect findet ſich beym groͤſten theil der Exceß, daß man dem Gold gar zuſehr vnnd hefftig nachſtellet. Dahero die frage vnd antwort bey etlichen ent- ſtanden: Cur pallet Aurum R. Quia multos habet in- ſi diatores’, das iſt: das Gold habe darumb eine bleiche vnd forchtſame Farbe/ weil demſelben jhrer ſo viel nachſtellen. Darumb ſagte Demetr. Phaler. die Menſchen wuͤrden aus begird des Golds den Plutonem bald aus der Hellen auß- graben/ da man ſich ſo tieff in die Berwercke einlieſſe Ja man Hiſtor von Weſt Indien. Matth. Quad. et Alii.

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/190>, abgerufen am 21.11.2024.