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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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der Künste.
ctiori mensae, (ut ita dicam,) atq; hujus Regis Galliae ad-
fuisse me, non recordor, ubi a lectione, disputatione, &
collocutione, nemo tam doctus, eruditus, egregius, dux
vel miles, immo nullus faber, hortulanus, agricola, qui
non melior ac praestantior inde discederet, ipso Rege di-
ceptante.
Das ist: Ich bezeuge mit Warheit/ daß ich
vielmals für Konige/ Bäpste/ des Römischen/ Käysers/ Car-
dinälen/ Bischoffen vnd anderer Herrn Taffeln auffgewar-
tet habe/ aber niemals von künstlichen nützlichen Dingen so
viel hören disputiren vnd discurriren/ als an diesem/ des Köni-
ges in Franckreich Tische/ von welchem niemand gangen/ der
nicht gelehrter vnd verständiger worden/ als er zuvor gewe-
sen/ er sey gleich gelahrt/ ein Kriegs-Handwercks- oder Ba-
wersmann/ oder wer er wolle/ hat er etwas besonders von die-
sein Könige lernen können.

Vmb gleiches löbliches Intents willen/ schicket sich
hieher nicht vnfüglich/ was der Edele Wilibald Birckeimer/
Käyserl. May Maximil I. Rath in einem Sendschreiben/ an
gute vnd fürnehme Freunde/ von seiner eigen dieta vnd or-
dentlicher Weise des täglichen Lebens meldet/ daß er vn-
ter andern auch dieses pflege zu halten/ nemlich auff dem Lan-
de die Bawersleute/ vnd in der Stadt die Künstler vnd Hand-
wercksleute offtmals zu seinen Gastungen oder Mahlzeiten
zu laden/ vnd bezeuget darbey/ daß jhme solches grossen Nutz
vnd Ergetzligkeit bringe/ in deme er von jenen des Feldbawes/
von diesen aber allerley Handwercken Wissenschafft vnnd
Nachrichtung haben könne.

Der Türckische Käyser Soliman/ hat so grosses Gefal-
len an einem Niederländischen künstlichen Mahler vnd Baw-
meister Petro Alostano gehabt (welcher viel fürtreffliche Wer-
cke hinterlassen/) daß er seines Alcorans vergessen/ (welcher

alle
B b

der Kuͤnſte.
ctiori menſæ, (ut ita dicam,) atq́; hujus Regis Galliæ ad-
fuiſſe me, non recordor, ubi â lectione, diſputatione, &
collocutione, nemo tàm doctus, eruditus, egregius, dux
vel miles, immo nullus faber, hortulanus, agricola, qui
non melior ac præſtantior inde diſcederet, ipſo Rege di-
ceptante.
Das iſt: Ich bezeuge mit Warheit/ daß ich
vielmals fuͤr Konige/ Baͤpſte/ des Roͤmiſchen/ Kaͤyſers/ Car-
dinaͤlen/ Biſchoffen vnd anderer Herrn Taffeln auffgewar-
tet habe/ aber niemals von kuͤnſtlichen nuͤtzlichen Dingen ſo
viel hoͤren diſputiren vnd diſcurriren/ als an dieſem/ des Koͤni-
ges in Franckreich Tiſche/ von welchem niemand gangen/ der
nicht gelehrter vnd verſtaͤndiger worden/ als er zuvor gewe-
ſen/ er ſey gleich gelahrt/ ein Kriegs-Handwercks- oder Ba-
wersmann/ oder wer er wolle/ hat er etwas beſonders von die-
ſein Koͤnige lernen koͤnnen.

Vmb gleiches loͤbliches Intents willen/ ſchicket ſich
hieher nicht vnfuͤglich/ was der Edele Wilibald Birckeimer/
Kaͤyſerl. May Maximil I. Rath in einem Sendſchreiben/ an
gute vnd fuͤrnehme Freunde/ von ſeiner eigen dietâ vnd or-
dentlicher Weiſe des taͤglichen Lebens meldet/ daß er vn-
ter andern auch dieſes pflege zu halten/ nemlich auff dem Lan-
de die Bawersleute/ vnd in der Stadt die Kuͤnſtler vnd Hand-
wercksleute offtmals zu ſeinen Gaſtungen oder Mahlzeiten
zu laden/ vnd bezeuget darbey/ daß jhme ſolches groſſen Nutz
vnd Ergetzligkeit bringe/ in deme er von jenen des Feldbawes/
von dieſen aber allerley Handwercken Wiſſenſchafft vnnd
Nachrichtung haben koͤnne.

Der Tuͤrckiſche Kaͤyſer Soliman/ hat ſo groſſes Gefal-
len an einem Niederlaͤndiſchen kuͤnſtlichen Mahler vnd Baw-
meiſter Petro Aloſtano gehabt (welcher viel fuͤrtreffliche Wer-
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[193/0205] der Kuͤnſte. ctiori menſæ, (ut ita dicam,) atq́; hujus Regis Galliæ ad- fuiſſe me, non recordor, ubi â lectione, diſputatione, & collocutione, nemo tàm doctus, eruditus, egregius, dux vel miles, immo nullus faber, hortulanus, agricola, qui non melior ac præſtantior inde diſcederet, ipſo Rege di- ceptante. Das iſt: Ich bezeuge mit Warheit/ daß ich vielmals fuͤr Konige/ Baͤpſte/ des Roͤmiſchen/ Kaͤyſers/ Car- dinaͤlen/ Biſchoffen vnd anderer Herrn Taffeln auffgewar- tet habe/ aber niemals von kuͤnſtlichen nuͤtzlichen Dingen ſo viel hoͤren diſputiren vnd diſcurriren/ als an dieſem/ des Koͤni- ges in Franckreich Tiſche/ von welchem niemand gangen/ der nicht gelehrter vnd verſtaͤndiger worden/ als er zuvor gewe- ſen/ er ſey gleich gelahrt/ ein Kriegs-Handwercks- oder Ba- wersmann/ oder wer er wolle/ hat er etwas beſonders von die- ſein Koͤnige lernen koͤnnen. Vmb gleiches loͤbliches Intents willen/ ſchicket ſich hieher nicht vnfuͤglich/ was der Edele Wilibald Birckeimer/ Kaͤyſerl. May Maximil I. Rath in einem Sendſchreiben/ an gute vnd fuͤrnehme Freunde/ von ſeiner eigen dietâ vnd or- dentlicher Weiſe des taͤglichen Lebens meldet/ daß er vn- ter andern auch dieſes pflege zu halten/ nemlich auff dem Lan- de die Bawersleute/ vnd in der Stadt die Kuͤnſtler vnd Hand- wercksleute offtmals zu ſeinen Gaſtungen oder Mahlzeiten zu laden/ vnd bezeuget darbey/ daß jhme ſolches groſſen Nutz vnd Ergetzligkeit bringe/ in deme er von jenen des Feldbawes/ von dieſen aber allerley Handwercken Wiſſenſchafft vnnd Nachrichtung haben koͤnne. Der Tuͤrckiſche Kaͤyſer Soliman/ hat ſo groſſes Gefal- len an einem Niederlaͤndiſchen kuͤnſtlichen Mahler vnd Baw- meiſter Petro Aloſtano gehabt (welcher viel fuͤrtreffliche Wer- cke hinterlaſſen/) daß er ſeines Alcorans vergeſſen/ (welcher alle B b

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/205>, abgerufen am 21.11.2024.