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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Von fürnembsten

Daher die vhralte Stad Numantia (von Numa erba-
wet) einclange Zeit nur einen Handwercksmann gehabt vnd
gebraucht/ das war ein Schmidt/ weil sie dessen gar nicht ent-
rahten kunten. Vnd sagt obgemelter Autor insonderheit
von den Zeug- vnd Waffen Schmiden/ daß selbige vor an-
dern sind genennet worden/ Fabricenses, a fabricandi peri-
tia, & iudustria fabricandorum armorum,
wie auch sol-
In Codice:
Juris.
cher Werckname noch in den Käys. Rechten zu lesen. Also
sagt auch Cassiodorus: Arma in bellis necessaria, in pace
decora sunt, ac im belles fragilesq; mortales cunctis bel-
luis efficiunt fortiores,
Das ist: Die Gewehr vnd Waffen
sind im Krieg nötig/ im Fried zierlich/ vnd machen die wehr-
losen Menschen/ auch wider die wildesten grewlichsten Thie-
re/ bewehrt/ starck vnd vortheilhafftig. Darumb denn wegen
solcher Nothwendigkeit/ auch ein grosser Theil der Handwer-
cker/ vom schmieden (jedoch mit zugesetztem Vnterscheid) jhre
Namen haben vnd gebrauchen. Wie dann in der einigen
Stadt Nürnberg/ neben der Menge der andern/ sehr viel
Jacobus Bor-
aitius.
Handwercke seynd/ welche vom Schmieden genennet wer-
den. Also bezeuget auch ein Politicus: Opificia ferraria
toti Reipublicae commodant: orum vero defectus, prae-
cipue Armorum & Instrumentorum, incommoda plu-
rima secum trahit, de plorante hoc ipsum Judaeorun exem-
plo,
Das ist: Daß Eisenschmidewerck grossen Nutzen/ dessen
mangel aber grosse Noth vnd Hindernissen bringen/ wie auch
Suche droben
fol. 63. 64.
der Jüden Exempel solches betrawret. Vnd diewcil insonder-
heit die Schmiede zu jhrer Arbeit das Fewer haben müssen/
drumb saget man auch: Ignis est magister plurimarum ar-
tium,
Das Fewer sey ein Meister vieler Künste. Summa/
Franciscus
Betrarcha.
das Schmiedewerck ist deren eins: quorum exercitium ci-
vili societati utile est, & beatam facit Rempublicam.

Vnd
Von fuͤrnembſten

Daher die vhralte Stad Numantia (von Numâ erba-
wet) einclange Zeit nur einen Handwercksmann gehabt vnd
gebraucht/ das war ein Schmidt/ weil ſie deſſen gar nicht ent-
rahten kunten. Vnd ſagt obgemelter Autor inſonderheit
von den Zeug- vnd Waffen Schmiden/ daß ſelbige vor an-
dern ſind genennet worden/ Fabricenſes, à fabricandi peri-
tiâ, & iuduſtriâ fabricandorum armorum,
wie auch ſol-
In Codice:
Juris.
cher Werckname noch in den Kaͤyſ. Rechten zu leſen. Alſo
ſagt auch Caſſiodorus: Arma in bellis neceſſaria, in pace
decora ſunt, ac im belles fragileſq́; mortales cunctis bel-
luis efficiunt fortiores,
Das iſt: Die Gewehr vnd Waffen
ſind im Krieg noͤtig/ im Fried zierlich/ vnd machen die wehr-
loſen Menſchen/ auch wider die wildeſten grewlichſten Thie-
re/ bewehrt/ ſtarck vnd vortheilhafftig. Darumb denn wegen
ſolcher Nothwendigkeit/ auch ein groſſer Theil der Handwer-
cker/ vom ſchmieden (jedoch mit zugeſetztem Vnterſcheid) jhre
Namen haben vnd gebrauchen. Wie dann in der einigen
Stadt Nuͤrnberg/ neben der Menge der andern/ ſehr viel
Jacobus Bor-
aitius.
Handwercke ſeynd/ welche vom Schmieden genennet wer-
den. Alſo bezeuget auch ein Politicus: Opificia ferraria
toti Reipublicæ commodant: orum verò defectus, præ-
cipuè Armorum & Inſtrumentorum, incommoda plu-
rima ſecum trahit, de plorãte hoc ipſum Judæorũ exem-
plo,
Das iſt: Daß Eiſenſchmidewerck groſſen Nutzen/ deſſen
mangel aber groſſe Noth vnd Hinderniſſen bringen/ wie auch
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fol. 63. 64.
der Juͤden Exempel ſolches betrawret. Vnd diewcil inſonder-
heit die Schmiede zu jhrer Arbeit das Fewer haben muͤſſen/
drumb ſaget man auch: Ignis eſt magiſter plurimarum ar-
tium,
Das Fewer ſey ein Meiſter vieler Kuͤnſte. Summa/
Franciſcus
Betrarcha.
das Schmiedewerck iſt deren eins: quorum exercitium ci-
vili ſocietati utile eſt, & beatam facit Rempublicam.

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[66/0078] Von fuͤrnembſten Daher die vhralte Stad Numantia (von Numâ erba- wet) einclange Zeit nur einen Handwercksmann gehabt vnd gebraucht/ das war ein Schmidt/ weil ſie deſſen gar nicht ent- rahten kunten. Vnd ſagt obgemelter Autor inſonderheit von den Zeug- vnd Waffen Schmiden/ daß ſelbige vor an- dern ſind genennet worden/ Fabricenſes, à fabricandi peri- tiâ, & iuduſtriâ fabricandorum armorum, wie auch ſol- cher Werckname noch in den Kaͤyſ. Rechten zu leſen. Alſo ſagt auch Caſſiodorus: Arma in bellis neceſſaria, in pace decora ſunt, ac im belles fragileſq́; mortales cunctis bel- luis efficiunt fortiores, Das iſt: Die Gewehr vnd Waffen ſind im Krieg noͤtig/ im Fried zierlich/ vnd machen die wehr- loſen Menſchen/ auch wider die wildeſten grewlichſten Thie- re/ bewehrt/ ſtarck vnd vortheilhafftig. Darumb denn wegen ſolcher Nothwendigkeit/ auch ein groſſer Theil der Handwer- cker/ vom ſchmieden (jedoch mit zugeſetztem Vnterſcheid) jhre Namen haben vnd gebrauchen. Wie dann in der einigen Stadt Nuͤrnberg/ neben der Menge der andern/ ſehr viel Handwercke ſeynd/ welche vom Schmieden genennet wer- den. Alſo bezeuget auch ein Politicus: Opificia ferraria toti Reipublicæ commodant: orum verò defectus, præ- cipuè Armorum & Inſtrumentorum, incommoda plu- rima ſecum trahit, de plorãte hoc ipſum Judæorũ exem- plo, Das iſt: Daß Eiſenſchmidewerck groſſen Nutzen/ deſſen mangel aber groſſe Noth vnd Hinderniſſen bringen/ wie auch der Juͤden Exempel ſolches betrawret. Vnd diewcil inſonder- heit die Schmiede zu jhrer Arbeit das Fewer haben muͤſſen/ drumb ſaget man auch: Ignis eſt magiſter plurimarum ar- tium, Das Fewer ſey ein Meiſter vieler Kuͤnſte. Summa/ das Schmiedewerck iſt deren eins: quorum exercitium ci- vili ſocietati utile eſt, & beatam facit Rempublicam. Vnd In Codice: Juris. Jacobus Bor- aitius. Suche droben fol. 63. 64. Franciſcus Betrarcha.

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/78>, abgerufen am 24.11.2024.