Kepler, Johannes: Antwort auf Röslini Diskurs. Prag, 1609.das er mich abermal wider einen König führen will. Ita hic nihil ad votum, hab ich gesagt/ nit meinend den König/ denn ich im gantzen Text nie genennet/ sondern den Astrologum Roeslinum, vnnd sovil wollen zuverstehen geben/ D. Rößlin finde keine geschicht in Engelland/ die sich nach seinem wunsch/ auff die von jhm vorgesagte Catastrophen ziehen lassen wölle: ausser allein/ das es auch bewegungen gegeben/ so wol in demselbigen/ als in andern Königreichen. Dann es ein gewöhnliche sach/ das solliche bewegungen in den Regimenten/ wie die Wellen auff dem Meer/ fürlauffen/ vnd ein weil vndersich ein weil vbersich gehen. Darmit ich anzeigen wöllen/ das man nit ein jede geschichte/ so sich in einem Reich begibt/ für eine Catastrophenhalten solle. D. Röslin. Darauff beschleust Keppler/ das Röslini prognostica nit eben auß den Vmbstenden des Newen Sterns folgen: welliches Tycho an dem Gemma gestrafft haben soll/ dessen aber Tycho nit gnuegsam befügt gewest ist. Keppler. Hie wird es D. Rößlino fast ergangen sein mit anziehung meiner wort/ wie mir droben mit dem Tacito. Jch hab soviel gesagt/ Jch wöll der deutungen vber den Newen Stern/ mehr fürbringen: dann was bißhero auß D. Rößlino angezogen/ sey nit sonderlich auff vmbstende des Newen Sterns an vnd für sich selbst allain gerichtet/ sondern auff etliche mehr Wunderzaichen/ so zu vilen vnderschidlichen mahlen erschinen/ connectit signa multorum temporum (das hat D. Röslin vberhupffet/ vnd dieses/ das viel Cometen vnd Sterne zusamen genommen werden/ hab Tycho an dem Gemma gestrafft. Jch hab aber Tychonem eingeführet/ damit man mich nit auch darzu zöge. Dann für mein Person kan ich dise weise nit simpliciter verwerffen/ wie obgemeldet. Fol. J. iij. b. (Sic fol. N ij. a..) D. Röslin. Kepplerus sagt woll auch/ das der Stern etwas guts bedeute/ Er will es aber nit so steiff sagen als Jch/ vnd maint es möcht auch etwas böses folgen. Nu will ich das Gutte/ so die Sterne bedeutten/ nit von eusserlichen dingen verstanden haben/ sondern von Gaistlichen Gaaben. das er mich abermal wider einen König führen will. Ita hic nihil ad votum, hab ich gesagt/ nit meinend den König/ denn ich im gantzen Text nie genennet/ sondern den Astrologum Roeslinum, vnnd sovil wollen zuverstehen geben/ D. Rößlin finde keine geschicht in Engelland/ die sich nach seinem wunsch/ auff die von jhm vorgesagte Catastrophen ziehen lassen wölle: ausser allein/ das es auch bewegungen gegeben/ so wol in demselbigen/ als in andern Königreichen. Dann es ein gewöhnliche sach/ das solliche bewegungen in den Regimenten/ wie die Wellen auff dem Meer/ fürlauffen/ vnd ein weil vndersich ein weil vbersich gehen. Darmit ich anzeigen wöllen/ das man nit ein jede geschichte/ so sich in einem Reich begibt/ für eine Catastrophenhalten solle. D. Röslin. Darauff beschleust Keppler/ das Röslini prognostica nit eben auß den Vmbstenden des Newen Sterns folgen: welliches Tycho an dem Gemma gestrafft haben soll/ dessen aber Tycho nit gnuegsam befügt gewest ist. Keppler. Hie wird es D. Rößlino fast ergangen sein mit anziehung meiner wort/ wie mir droben mit dem Tacito. Jch hab soviel gesagt/ Jch wöll der deutungen vber den Newen Stern/ mehr fürbringen: dann was bißhero auß D. Rößlino angezogen/ sey nit sonderlich auff vmbstende des Newen Sterns an vnd für sich selbst allain gerichtet/ sondern auff etliche mehr Wunderzaichen/ so zu vilen vnderschidlichen mahlen erschinen/ connectit signa multorum temporum (das hat D. Röslin vberhupffet/ vnd dieses/ das viel Cometen vnd Sterne zusamen genommen werden/ hab Tycho an dem Gemma gestrafft. Jch hab aber Tychonem eingeführet/ damit man mich nit auch darzu zöge. Dann für mein Person kan ich dise weise nit simpliciter verwerffen/ wie obgemeldet. Fol. J. iij. b. (Sic fol. N ij. a..) D. Röslin. Kepplerus sagt woll auch/ das der Stern etwas guts bedeute/ Er will es aber nit so steiff sagen als Jch/ vnd maint es möcht auch etwas böses folgen. Nu will ich das Gutte/ so die Sterne bedeutten/ nit von eusserlichen dingen verstanden haben/ sondern von Gaistlichen Gaaben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0056" n="[54]"/> das er mich abermal wider einen König führen will. <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Ita hic nihil ad votum</foreign></hi>, hab ich gesagt/ nit meinend den König/ denn ich im gantzen Text nie genennet/ sondern den <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Astrologum Roeslinum</foreign></hi>, vnnd sovil wollen zuverstehen geben/ D. Rößlin finde keine geschicht in Engelland/ die sich nach seinem wunsch/ auff die von jhm vorgesagte <hi rendition="#aq">Catastrophen </hi> ziehen lassen wölle: ausser allein/ das es auch bewegungen gegeben/ so wol in demselbigen/ als in andern Königreichen. Dann es ein gewöhnliche sach/ das solliche bewegungen in den Regimenten/ wie die Wellen auff dem Meer/ fürlauffen/ vnd ein weil vndersich ein weil vbersich gehen. Darmit ich anzeigen wöllen/ das man nit ein jede geschichte/ so sich in einem Reich begibt/ für eine <hi rendition="#aq">Catastrophen</hi>halten solle. </p> <p>D. Röslin. Darauff beschleust Keppler/ das Röslini <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">prognostica</foreign></hi> nit eben auß den Vmbstenden des Newen Sterns folgen: welliches <hi rendition="#aq">Tycho</hi> an dem <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Gemma</foreign></hi> gestrafft haben soll/ dessen aber <hi rendition="#aq">Tycho</hi> nit gnuegsam befügt gewest ist.</p> <p>Keppler. Hie wird es D. Rößlino fast ergangen sein mit anziehung meiner wort/ wie mir droben mit dem <hi rendition="#aq">Tacito.</hi> Jch hab soviel gesagt/ Jch wöll der deutungen vber den Newen Stern/ mehr fürbringen: dann was bißhero auß D. Rößlino angezogen/ sey nit sonderlich auff vmbstende des Newen Sterns an vnd für sich selbst allain gerichtet/ sondern auff etliche mehr Wunderzaichen/ so zu vilen vnderschidlichen mahlen erschinen/ <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">connectit signa multorum temporum</foreign></hi> (das hat D. Röslin vberhupffet/ vnd dieses/ das viel Cometen vnd Sterne zusamen genommen werden/ hab <hi rendition="#aq">Tycho</hi> an dem <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Gemma</foreign></hi> gestrafft. Jch hab aber <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Tychonem</foreign></hi> eingeführet/ damit man mich nit auch darzu zöge. Dann für mein Person kan ich dise weise nit <hi rendition="#aq">simpliciter verwerffen/ wie obgemeldet.</hi></p> <p><hi rendition="#aq">Fol. J. iij. b. (Sic fol</hi>. N ij. a..) D. Röslin. <foreign xml:lang="lat">Kepplerus</foreign> sagt woll auch/ das der Stern etwas guts bedeute/ Er will es aber nit so steiff sagen als Jch/ vnd maint es möcht auch etwas böses folgen. Nu will ich das Gutte/ so die Sterne bedeutten/ nit von eusserlichen dingen verstanden haben/ sondern von Gaistlichen Gaaben. </p> </div> </body> </text> </TEI> [[54]/0056]
das er mich abermal wider einen König führen will. Ita hic nihil ad votum, hab ich gesagt/ nit meinend den König/ denn ich im gantzen Text nie genennet/ sondern den Astrologum Roeslinum, vnnd sovil wollen zuverstehen geben/ D. Rößlin finde keine geschicht in Engelland/ die sich nach seinem wunsch/ auff die von jhm vorgesagte Catastrophen ziehen lassen wölle: ausser allein/ das es auch bewegungen gegeben/ so wol in demselbigen/ als in andern Königreichen. Dann es ein gewöhnliche sach/ das solliche bewegungen in den Regimenten/ wie die Wellen auff dem Meer/ fürlauffen/ vnd ein weil vndersich ein weil vbersich gehen. Darmit ich anzeigen wöllen/ das man nit ein jede geschichte/ so sich in einem Reich begibt/ für eine Catastrophenhalten solle.
D. Röslin. Darauff beschleust Keppler/ das Röslini prognostica nit eben auß den Vmbstenden des Newen Sterns folgen: welliches Tycho an dem Gemma gestrafft haben soll/ dessen aber Tycho nit gnuegsam befügt gewest ist.
Keppler. Hie wird es D. Rößlino fast ergangen sein mit anziehung meiner wort/ wie mir droben mit dem Tacito. Jch hab soviel gesagt/ Jch wöll der deutungen vber den Newen Stern/ mehr fürbringen: dann was bißhero auß D. Rößlino angezogen/ sey nit sonderlich auff vmbstende des Newen Sterns an vnd für sich selbst allain gerichtet/ sondern auff etliche mehr Wunderzaichen/ so zu vilen vnderschidlichen mahlen erschinen/ connectit signa multorum temporum (das hat D. Röslin vberhupffet/ vnd dieses/ das viel Cometen vnd Sterne zusamen genommen werden/ hab Tycho an dem Gemma gestrafft. Jch hab aber Tychonem eingeführet/ damit man mich nit auch darzu zöge. Dann für mein Person kan ich dise weise nit simpliciter verwerffen/ wie obgemeldet.
Fol. J. iij. b. (Sic fol. N ij. a..) D. Röslin. Kepplerus sagt woll auch/ das der Stern etwas guts bedeute/ Er will es aber nit so steiff sagen als Jch/ vnd maint es möcht auch etwas böses folgen. Nu will ich das Gutte/ so die Sterne bedeutten/ nit von eusserlichen dingen verstanden haben/ sondern von Gaistlichen Gaaben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_antwort_1609 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_antwort_1609/56 |
Zitationshilfe: | Kepler, Johannes: Antwort auf Röslini Diskurs. Prag, 1609, S. [54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_antwort_1609/56>, abgerufen am 16.02.2025. |