Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.in heyliger Schrifft eben so wenig als von der Anatomia deß menschlichen Leibs/ oder von natürlichem Vrsprung der Pestilentz/ gemeldet werde : Jedoch sey der Gebrauch derselben in dem Gesatz von Zeichendeuttern gleichsfalls eben so wenig verbotten/ so wenig in dem Gesatz vom Todtschlag oder von der reynigung eines der einen todten Cörper angerühret/ die eröffnung eines menschlichen todten Cörpers vns Christen verbotten worden. Was nun hierwider A 2. D. Feselius eynbringen wird/ es sey mit vmbstossungen der himmlischen Wirckungen/ oder auch mit verwerffung dero bescheidenlichen Gebrauchs/ darauff soll jhme folgendes richtiger Bescheidt vnd Antwort erfolgen. Wil gleich in seine Fußstapffen tretten/ vnd die jenige fünff argumenta, welche gemeinglich zu erweisung der himmlischen Würckungen eyngeführt/ aber von D. Feselio widerlegt worden/ mit jhme nacheinander abhandeln. Das I. Argument XVII. Daß nun anfänglich fürgewendet wirdt/ wie die herrliche Liechter deß Himmels/ sonderlich aber Sonn vnd Mondt von Gott nicht vergebens erschaffen seyen (D. Feselius vnd seine Widerpart reden vnvorsichtiglich/ als weren diese Liechter von Gott vnd der Natur erschaffen/ gleich als ob die Natur etwas solches bey Erschaffung der Sonn vnd Mondt gethan/ als sie heutiges Tags thut bey Formierung eines jeden Menschens in Mutterleib)/ sondern daß auch dieselbige mit jhrer Bewegung vnd Glantz den vntern Elementarischen Cörpern in Fortpflantzung der Erdtgewächsen vnd Verwandelung anderer natürlicher Sachen viel Hülff vnd Mitwürckungen erweisen/ Vnd solches alles D. Feselius annimmet/ auch mit Galeno vnd dem weisen Mann Syrach bezeuget: Daran hab ich/ den Zweck belangendt/ auch nichts zu tadeln. XVIII. Allein zu melden/ so dann besser vnden mit mehrerm außgeführet Biiijr
in heyliger Schrifft eben so wenig als von der Anatomia deß menschlichen Leibs/ oder von natürlichem Vrsprung der Pestilentz/ gemeldet werde : Jedoch sey der Gebrauch derselben in dem Gesatz von Zeichendeuttern gleichsfalls eben so wenig verbotten/ so wenig in dem Gesatz vom Todtschlag oder von der reynigung eines der einen todten Cörper angerühret/ die eröffnung eines menschlichen todten Cörpers vns Christen verbotten worden. Was nun hierwider A 2. D. Feselius eynbringen wird/ es sey mit vmbstossungen der himmlischen Wirckungen/ oder auch mit verwerffung dero bescheidenlichen Gebrauchs/ darauff soll jhme folgendes richtiger Bescheidt vnd Antwort erfolgen. Wil gleich in seine Fußstapffen tretten/ vnd die jenige fünff argumenta, welche gemeinglich zu erweisung der himmlischen Würckungen eyngeführt/ aber von D. Feselio widerlegt worden/ mit jhme nacheinander abhandeln. Das I. Argument XVII. Daß nun anfänglich fürgewendet wirdt/ wie die herrliche Liechter deß Himmels/ sonderlich aber Sonn vnd Mondt von Gott nicht vergebens erschaffen seyen (D. Feselius vnd seine Widerpart reden vnvorsichtiglich/ als weren diese Liechter von Gott vnd der Natur erschaffen/ gleich als ob die Natur etwas solches bey Erschaffung der Sonn vnd Mondt gethan/ als sie heutiges Tags thut bey Formierung eines jeden Menschens in Mutterleib)/ sondern daß auch dieselbige mit jhrer Bewegung vnd Glantz den vntern Elementarischen Cörpern in Fortpflantzung der Erdtgewächsen vnd Verwandelung anderer natürlicher Sachen viel Hülff vnd Mitwürckungen erweisen/ Vnd solches alles D. Feselius annimmet/ auch mit Galeno vnd dem weisen Mann Syrach bezeuget: Daran hab ich/ den Zweck belangendt/ auch nichts zu tadeln. XVIII. Allein zu melden/ so dann besser vnden mit mehrerm außgeführet Biiijr
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in heyliger Schrifft eben so wenig als von der Anatomia deß menschlichen Leibs/ oder von natürlichem Vrsprung der Pestilentz/ gemeldet werde : Jedoch sey der Gebrauch derselben in dem Gesatz von Zeichendeuttern gleichsfalls eben so wenig verbotten/ so wenig in dem Gesatz vom Todtschlag oder von der reynigung eines der einen todten Cörper angerühret/ die eröffnung eines menschlichen todten Cörpers vns Christen verbotten worden.
Was nun hierwider A 2. D. Feselius eynbringen wird/ es sey mit vmbstossungen der himmlischen Wirckungen/ oder auch mit verwerffung dero bescheidenlichen Gebrauchs/ darauff soll jhme folgendes richtiger Bescheidt vnd Antwort erfolgen.
Wil gleich in seine Fußstapffen tretten/ vnd die jenige fünff argumenta, welche gemeinglich zu erweisung der himmlischen Würckungen eyngeführt/ aber von D. Feselio widerlegt worden/ mit jhme nacheinander abhandeln.
Das I. Argument
XVII.
Daß nun anfänglich fürgewendet wirdt/ wie die herrliche Liechter deß Himmels/ sonderlich aber Sonn vnd Mondt von Gott nicht vergebens erschaffen seyen (D. Feselius vnd seine Widerpart reden vnvorsichtiglich/ als weren diese Liechter von Gott vnd der Natur erschaffen/ gleich als ob die Natur etwas solches bey Erschaffung der Sonn vnd Mondt gethan/ als sie heutiges Tags thut bey Formierung eines jeden Menschens in Mutterleib)/ sondern daß auch dieselbige mit jhrer Bewegung vnd Glantz den vntern Elementarischen Cörpern in Fortpflantzung der Erdtgewächsen vnd Verwandelung anderer natürlicher Sachen viel Hülff vnd Mitwürckungen erweisen/ Vnd solches alles D. Feselius annimmet/ auch mit Galeno vnd dem weisen Mann Syrach bezeuget: Daran hab ich/ den Zweck belangendt/ auch nichts zu tadeln.
XVIII.
Allein zu melden/ so dann besser vnden mit mehrerm außgeführet
Biiijr
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(2013-11-19T13:21:53Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-11-19T13:21:53Z)
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Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-11-19T13:21:53Z)
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Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1))
(2013-12-10T14:15:34Z)
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.
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