Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.authoritate Medicorum, Salomonisque, et ex inductione incertitudinis Astrologiae darwider eyngeführt. Das II. Argument LV. Folgt nun der andere Punct/ nemlich authoritas Philosophorum, welcher sich die Astrologi behelffen/ denen aber D. Feselius solche benemmen wil. Da ich den Lesern meines Fürhabens auff ein neuwes erjnnern muß/ daß ich nemlich nicht gesinnet/ die vorsagungen futurorum contingentium in indiuiduo, so ferrn sie von deß Menschen freyem Willen dependirn/ zu vertheydigen: Vnd bin hierüber mit D. Feselio einig/ daß auß den bewehrten Philosophis nichts richtigs vnnd beständigs zu beschützung deroselben auff zu bringen. Sondern ich halte allein die Hut auff der Philosophia Seitten/ vnd gebe achtung auff D. Feselium, daß er in widerlegung der Astrologischen Fantastereyen/ nit auß Vnwissenheit/ dem jenigen was recht vnd gut ist/ zu nahe komme. LVI. Vnd wirdt hie anfänglich Aristoteles eyngeführt/ welcher geschrieben/ Es müsse nohtwendig diese nidere Welt mit deß Himmels Lauff verknüpfft vnd vereiniget seyn/ also daß alle jhre Krafft vnd Vermögen von dannenhero regieret werde. Vnnd gibt dessen Vrsach/ Dann wo sich der Anfang der Bewegung aller Dinge herfür thue/ das soll für die erhebliche Vrsach gehalten werden/ Mit welchen Worten er zu verstehen geben/ weil der Himmel mit seinem Lauff zu allem dem was sich in dieser niedern Welt zuträgt/ vnd verändert/ den Anfang der bewegnuß mache/ so müsse man auch solchen deß Himmels Lauff für die erhebliche Vrsach halten/ dieser nideren Verenderungen vnd Bewegungen. Hie lässet D. Feselius sich vermercken/ als ob ers nit mit Aristotele hielte/ sprechent: Es sey nicht durchauß in allen Sachen wahr. Jr
authoritate Medicorum, Salomonisque, et ex inductione incertitudinis Astrologiae darwider eyngeführt. Das II. Argument LV. Folgt nun der andere Punct/ nemlich authoritas Philosophorum, welcher sich die Astrologi behelffen/ denen aber D. Feselius solche benemmen wil. Da ich den Lesern meines Fürhabens auff ein neuwes erjnnern muß/ daß ich nemlich nicht gesinnet/ die vorsagungen futurorum contingentium in indiuiduo, so ferrn sie von deß Menschen freyem Willen dependirn/ zu vertheydigen: Vnd bin hierüber mit D. Feselio einig/ daß auß den bewehrten Philosophis nichts richtigs vnnd beständigs zu beschützung deroselben auff zu bringen. Sondern ich halte allein die Hut auff der Philosophia Seitten/ vnd gebe achtung auff D. Feselium, daß er in widerlegung der Astrologischen Fantastereyen/ nit auß Vnwissenheit/ dem jenigen was recht vnd gut ist/ zu nahe komme. LVI. Vnd wirdt hie anfänglich Aristoteles eyngeführt/ welcher geschrieben/ Es müsse nohtwendig diese nidere Welt mit deß Himmels Lauff verknüpfft vnd vereiniget seyn/ also daß alle jhre Krafft vnd Vermögen von dannenhero regieret werde. Vnnd gibt dessen Vrsach/ Dann wo sich der Anfang der Bewegung aller Dinge herfür thue/ das soll für die erhebliche Vrsach gehalten werden/ Mit welchen Worten er zu verstehen geben/ weil der Himmel mit seinem Lauff zu allem dem was sich in dieser niedern Welt zuträgt/ vnd verändert/ den Anfang der bewegnuß mache/ so müsse man auch solchen deß Himmels Lauff für die erhebliche Vrsach halten/ dieser nideren Verenderungen vnd Bewegungen. Hie lässet D. Feselius sich vermercken/ als ob ers nit mit Aristotele hielte/ sprechent: Es sey nicht durchauß in allen Sachen wahr. Jr
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authoritate Medicorum, Salomonisque, et ex inductione incertitudinis Astrologiae darwider eyngeführt.
Das II. Argument
LV.
Folgt nun der andere Punct/ nemlich authoritas Philosophorum, welcher sich die Astrologi behelffen/ denen aber D. Feselius solche benemmen wil. Da ich den Lesern meines Fürhabens auff ein neuwes erjnnern muß/ daß ich nemlich nicht gesinnet/ die vorsagungen futurorum contingentium in indiuiduo, so ferrn sie von deß Menschen freyem Willen dependirn/ zu vertheydigen: Vnd bin hierüber mit D. Feselio einig/ daß auß den bewehrten Philosophis nichts richtigs vnnd beständigs zu beschützung deroselben auff zu bringen. Sondern ich halte allein die Hut auff der Philosophia Seitten/ vnd gebe achtung auff D. Feselium, daß er in widerlegung der Astrologischen Fantastereyen/ nit auß Vnwissenheit/ dem jenigen was recht vnd gut ist/ zu nahe komme.
LVI.
Vnd wirdt hie anfänglich Aristoteles eyngeführt/ welcher geschrieben/ Es müsse nohtwendig diese nidere Welt mit deß Himmels Lauff verknüpfft vnd vereiniget seyn/ also daß alle jhre Krafft vnd Vermögen von dannenhero regieret werde. Vnnd gibt dessen Vrsach/ Dann wo sich der Anfang der Bewegung aller Dinge herfür thue/ das soll für die erhebliche Vrsach gehalten werden/ Mit welchen Worten er zu verstehen geben/ weil der Himmel mit seinem Lauff zu allem dem was sich in dieser niedern Welt zuträgt/ vnd verändert/ den Anfang der bewegnuß mache/ so müsse man auch solchen deß Himmels Lauff für die erhebliche Vrsach halten/ dieser nideren Verenderungen vnd Bewegungen.
Hie lässet D. Feselius sich vermercken/ als ob ers nit mit Aristotele hielte/ sprechent: Es sey nicht durchauß in allen Sachen wahr.
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(2013-11-19T13:21:53Z)
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Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.
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