von gleicher Schwere sein, so dass sich beim Umschalen der- selben keine Differenzen zeigen.
Zur Prüfung der Empfindlichkeit der Wage beschwertEmpfindlich- keit. man die Wagschalen mit der höchsten Belastung, welche dem Zwecke und der Construction derselben nach zulässig ist und beim demnächstigen Abwägen vorkommen kann, und legt, wenn Gleichgewicht vorhanden, auf die eine Wagschale das kleinste Gewicht, bis zu welchem man überall auswägen will, so muss sich ein deutlicher Auschlag der Zunge zeigen.
Je empfindlicher die Wagen, um so leichter sind sie durch Staub, Zugluft, ungleiche Erwärmung oder electrische und magnetische Einwirkungen einer Veränderung des Gleichge- wichtes ausgesetzt. Wagen mit stählernem Balken darf man nicht in der Richtung des magnetischen Meridians aufstellen.
Die Wagen sind unabhängig vom Fussboden auf einemAufstellung d[ - 2 Zeichen fehlen] Wagen. mittelst Bankeisen und Eisenspreitzen an der Wand befestigten Brette so aufzustellen, dass zur Schonung der Augen das Licht seitlich fällt und hinter der Wage ein Schirm von mattem grü- nen Zeuge steht. Empfindlichere Wagen sind durch einen Glaskasten gegen Staub, Luftzug und Oxydation zu schützen, welcher, mit Schieblade versehen, auf 3 spitzen Schrauben ruht, durch deren Stellung man mittelst eines an der Wage ange- brachten Pendels oder einer Libelle dieselbe horizontal stellen kann, so dass deren Zunge auf den Mittelpunct der Scale einspielt. Es ist für das Wägen bequemer, die Zunge nach unten statt nach der Seite oder nach oben schlagen zu lassen.
Zur Absorption der Feuchtigkeit stellt man in den Wagen- kasten ein mit Chlorcalcium oder ausgeglühter Potasche theil- weise gefülltes Glas.
Wirkt der Luftzug beim Oeffnen der Zimmerthür merklich auf die Wage beim Wägen ein, so versieht man den umgeben- den Raum noch mit einem Verschlag mit Glasfenstern.
Von dem Verfahren beim Wägen war bereits (S. 19) die Rede.
Man bedarf je nach der Grösse der Belastung etc. folgendeVerschiedene Wagen. verschiedene Wagen:
1) Kornwage und Feinprobenwage in Gehäuse, zumKornwage. Einwägen der Silber- und Goldkörner und zum Einwägen von Legirungen edler Metalle. Bei 1 Gramm Belastung auf jeder Wagschale muss dieselbe noch 1/10 Milligramm bei 1 Scalentheil Ausschlag, bei 5 Gramm Belastung etwa 1/2 Scalentheil Aus- schlag deutlich angeben. Tragkraft höchstens 5 Gramm.
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§. 47. Wagen.
von gleicher Schwere sein, so dass sich beim Umschalen der- selben keine Differenzen zeigen.
Zur Prüfung der Empfindlichkeit der Wage beschwertEmpfindlich- keit. man die Wagschalen mit der höchsten Belastung, welche dem Zwecke und der Construction derselben nach zulässig ist und beim demnächstigen Abwägen vorkommen kann, und legt, wenn Gleichgewicht vorhanden, auf die eine Wagschale das kleinste Gewicht, bis zu welchem man überall auswägen will, so muss sich ein deutlicher Auschlag der Zunge zeigen.
Je empfindlicher die Wagen, um so leichter sind sie durch Staub, Zugluft, ungleiche Erwärmung oder electrische und magnetische Einwirkungen einer Veränderung des Gleichge- wichtes ausgesetzt. Wagen mit stählernem Balken darf man nicht in der Richtung des magnetischen Meridians aufstellen.
Die Wagen sind unabhängig vom Fussboden auf einemAufstellung d[ – 2 Zeichen fehlen] Wagen. mittelst Bankeisen und Eisenspreitzen an der Wand befestigten Brette so aufzustellen, dass zur Schonung der Augen das Licht seitlich fällt und hinter der Wage ein Schirm von mattem grü- nen Zeuge steht. Empfindlichere Wagen sind durch einen Glaskasten gegen Staub, Luftzug und Oxydation zu schützen, welcher, mit Schieblade versehen, auf 3 spitzen Schrauben ruht, durch deren Stellung man mittelst eines an der Wage ange- brachten Pendels oder einer Libelle dieselbe horizontal stellen kann, so dass deren Zunge auf den Mittelpunct der Scale einspielt. Es ist für das Wägen bequemer, die Zunge nach unten statt nach der Seite oder nach oben schlagen zu lassen.
Zur Absorption der Feuchtigkeit stellt man in den Wagen- kasten ein mit Chlorcalcium oder ausgeglühter Potasche theil- weise gefülltes Glas.
Wirkt der Luftzug beim Oeffnen der Zimmerthür merklich auf die Wage beim Wägen ein, so versieht man den umgeben- den Raum noch mit einem Verschlag mit Glasfenstern.
Von dem Verfahren beim Wägen war bereits (S. 19) die Rede.
Man bedarf je nach der Grösse der Belastung etc. folgendeVerschiedene Wagen. verschiedene Wagen:
1) Kornwage und Feinprobenwage in Gehäuse, zumKornwage. Einwägen der Silber- und Goldkörner und zum Einwägen von Legirungen edler Metalle. Bei 1 Gramm Belastung auf jeder Wagschale muss dieselbe noch 1/10 Milligramm bei 1 Scalentheil Ausschlag, bei 5 Gramm Belastung etwa ½ Scalentheil Aus- schlag deutlich angeben. Tragkraft höchstens 5 Gramm.
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§. 47. Wagen.
von gleicher Schwere sein, so dass sich beim Umschalen der-
selben keine Differenzen zeigen.
Zur Prüfung der Empfindlichkeit der Wage beschwert
man die Wagschalen mit der höchsten Belastung, welche dem
Zwecke und der Construction derselben nach zulässig ist und
beim demnächstigen Abwägen vorkommen kann, und legt, wenn
Gleichgewicht vorhanden, auf die eine Wagschale das kleinste
Gewicht, bis zu welchem man überall auswägen will, so muss
sich ein deutlicher Auschlag der Zunge zeigen.
Empfindlich-
keit.
Je empfindlicher die Wagen, um so leichter sind sie durch
Staub, Zugluft, ungleiche Erwärmung oder electrische und
magnetische Einwirkungen einer Veränderung des Gleichge-
wichtes ausgesetzt. Wagen mit stählernem Balken darf man
nicht in der Richtung des magnetischen Meridians aufstellen.
Die Wagen sind unabhängig vom Fussboden auf einem
mittelst Bankeisen und Eisenspreitzen an der Wand befestigten
Brette so aufzustellen, dass zur Schonung der Augen das Licht
seitlich fällt und hinter der Wage ein Schirm von mattem grü-
nen Zeuge steht. Empfindlichere Wagen sind durch einen
Glaskasten gegen Staub, Luftzug und Oxydation zu schützen,
welcher, mit Schieblade versehen, auf 3 spitzen Schrauben ruht,
durch deren Stellung man mittelst eines an der Wage ange-
brachten Pendels oder einer Libelle dieselbe horizontal stellen
kann, so dass deren Zunge auf den Mittelpunct der Scale einspielt.
Es ist für das Wägen bequemer, die Zunge nach unten statt nach
der Seite oder nach oben schlagen zu lassen.
Aufstellung d__
Wagen.
Zur Absorption der Feuchtigkeit stellt man in den Wagen-
kasten ein mit Chlorcalcium oder ausgeglühter Potasche theil-
weise gefülltes Glas.
Wirkt der Luftzug beim Oeffnen der Zimmerthür merklich
auf die Wage beim Wägen ein, so versieht man den umgeben-
den Raum noch mit einem Verschlag mit Glasfenstern.
Von dem Verfahren beim Wägen war bereits (S. 19) die Rede.
Man bedarf je nach der Grösse der Belastung etc. folgende
verschiedene Wagen:
Verschiedene
Wagen.
1) Kornwage und Feinprobenwage in Gehäuse, zum
Einwägen der Silber- und Goldkörner und zum Einwägen von
Legirungen edler Metalle. Bei 1 Gramm Belastung auf jeder
Wagschale muss dieselbe noch 1/10 Milligramm bei 1 Scalentheil
Ausschlag, bei 5 Gramm Belastung etwa ½ Scalentheil Aus-
schlag deutlich angeben. Tragkraft höchstens 5 Gramm.
Kornwage.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/137>, abgerufen am 24.11.2024.
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