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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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IV. Silber. Legirungen.
[Tabelle]

Das zu Silberarbeiten verwandte legirte Silber (Probesilber) muss
folgende Feingehalte haben: Tausendstel

in Frankreich und Belgien . . . . . . . . . . . . 800 u. 900
" England . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 925
" Oesterreich, Baiern, Kurhessen, Frankfurt a. M. . . . . . 812
" Preussen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Bremen, Hamburg 750.

Das Remedium bei Vereinsthalern im Feingehalte darf nicht mehr als
3/1000 und im Gewichte 4/1000, bei Zweithalerstücken 3/1000 des Gewichtes be-
tragen; bei 1/6 Thaler-Stücken resp. 5/1000 und 10/1000 für jedes Stück.


Capellenzug.

3) Der Capellenzug (S. 236). Dieser, je nach der Höhe
der Temperatur, der Dichtigkeit der Capellen, der Menge des
angewandten Bleies und dem Gehalte der Legirung variabel,
ist namentlich bei reicheren Substanzen auf der Wage wahr-
nehmbar, wächst mit der Menge der unedlen Metalle, bis diese
etwa die Hälfte des Silbers betragen, und nimmt dann wieder ab.
Der Silberverlust beim Cupelliren würde noch grösser gefunden
werden, wenn nicht das resultirende Silberkorn stets mindestens
1--2 Tausendtheile Blei und Spuren von Kupfer enthielte. Dieser
Silberverlust muss nun für die Art und Weise, wie der Probirer
arbeitet, ermittelt und der gefundene Feingehalt nach aufge-
stellten Correctionstabellen corrigirt werden. Solche erhält man
auf die Weise, dass man chemisch reines Silber für sich, dann
mit verschiedenen Mengen Kupfer und dem erforderlichen Blei
abtreibt und den jedesmaligen Verlust ermittelt, den ersteres
dabei erleidet. Derselbe wird alsdann dem gleichwerthigen Probe-

IV. Silber. Legirungen.
[Tabelle]

Das zu Silberarbeiten verwandte legirte Silber (Probesilber) muss
folgende Feingehalte haben: Tausendstel

in Frankreich und Belgien . . . . . . . . . . . . 800 u. 900
„ England . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 925
„ Oesterreich, Baiern, Kurhessen, Frankfurt a. M. . . . . . 812
„ Preussen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Bremen, Hamburg 750.

Das Remedium bei Vereinsthalern im Feingehalte darf nicht mehr als
3/1000 und im Gewichte 4/1000, bei Zweithalerstücken 3/1000 des Gewichtes be-
tragen; bei ⅙ Thaler-Stücken resp. 5/1000 und 10/1000 für jedes Stück.


Capellenzug.

3) Der Capellenzug (S. 236). Dieser, je nach der Höhe
der Temperatur, der Dichtigkeit der Capellen, der Menge des
angewandten Bleies und dem Gehalte der Legirung variabel,
ist namentlich bei reicheren Substanzen auf der Wage wahr-
nehmbar, wächst mit der Menge der unedlen Metalle, bis diese
etwa die Hälfte des Silbers betragen, und nimmt dann wieder ab.
Der Silberverlust beim Cupelliren würde noch grösser gefunden
werden, wenn nicht das resultirende Silberkorn stets mindestens
1—2 Tausendtheile Blei und Spuren von Kupfer enthielte. Dieser
Silberverlust muss nun für die Art und Weise, wie der Probirer
arbeitet, ermittelt und der gefundene Feingehalt nach aufge-
stellten Correctionstabellen corrigirt werden. Solche erhält man
auf die Weise, dass man chemisch reines Silber für sich, dann
mit verschiedenen Mengen Kupfer und dem erforderlichen Blei
abtreibt und den jedesmaligen Verlust ermittelt, den ersteres
dabei erleidet. Derselbe wird alsdann dem gleichwerthigen Probe-

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[270/0308] IV. Silber. Legirungen. Das zu Silberarbeiten verwandte legirte Silber (Probesilber) muss folgende Feingehalte haben: Tausendstel in Frankreich und Belgien . . . . . . . . . . . . 800 u. 900 „ England . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 925 „ Oesterreich, Baiern, Kurhessen, Frankfurt a. M. . . . . . 812 „ Preussen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Bremen, Hamburg 750. Das Remedium bei Vereinsthalern im Feingehalte darf nicht mehr als 3/1000 und im Gewichte 4/1000, bei Zweithalerstücken 3/1000 des Gewichtes be- tragen; bei ⅙ Thaler-Stücken resp. 5/1000 und 10/1000 für jedes Stück. 3) Der Capellenzug (S. 236). Dieser, je nach der Höhe der Temperatur, der Dichtigkeit der Capellen, der Menge des angewandten Bleies und dem Gehalte der Legirung variabel, ist namentlich bei reicheren Substanzen auf der Wage wahr- nehmbar, wächst mit der Menge der unedlen Metalle, bis diese etwa die Hälfte des Silbers betragen, und nimmt dann wieder ab. Der Silberverlust beim Cupelliren würde noch grösser gefunden werden, wenn nicht das resultirende Silberkorn stets mindestens 1—2 Tausendtheile Blei und Spuren von Kupfer enthielte. Dieser Silberverlust muss nun für die Art und Weise, wie der Probirer arbeitet, ermittelt und der gefundene Feingehalt nach aufge- stellten Correctionstabellen corrigirt werden. Solche erhält man auf die Weise, dass man chemisch reines Silber für sich, dann mit verschiedenen Mengen Kupfer und dem erforderlichen Blei abtreibt und den jedesmaligen Verlust ermittelt, den ersteres dabei erleidet. Derselbe wird alsdann dem gleichwerthigen Probe-

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/308>, abgerufen am 23.11.2024.