Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.§. 120. Verfahren bei der Feinprobe. indem man mittelst eines Hohlmeissels etwa 3 Gramm von zweientgegengesetzten Seiten des Barrens, z. B. oben und unten, herausnimmt, beide Proben ausplattet, mittelst einer Schere in Schnitzeln schneidet, die man in eine Porzellan- oder Kupfer- schale fallen lässt, jede Probe für sich probirt und die erfol- genden Silberkörner zusammen verwiegt. Durch die Granalien- probe wird ein richtigerer Durchschnittsgehalt erzielt (S. 272). Man wiegt gewöhnlich von Legirungen mit von 800 - 1000Grösse der Das Probirverfahren zerfällt inVerfahren beim 1) die Vorprobe zur Ermittelung des ungefähren Silber- a) die Strichprobe.1) Mittelst Probirnadeln, kleinerStrichprobe. 1) Mulder, die Silberprobirmethode. 1859. S. 302. -- Hartmann's Probir- kunst nach Chaudet. 1838 S. 140. Kerl, Probirkunst. 18
§. 120. Verfahren bei der Feinprobe. indem man mittelst eines Hohlmeissels etwa 3 Gramm von zweientgegengesetzten Seiten des Barrens, z. B. oben und unten, herausnimmt, beide Proben ausplattet, mittelst einer Schere in Schnitzeln schneidet, die man in eine Porzellan- oder Kupfer- schale fallen lässt, jede Probe für sich probirt und die erfol- genden Silberkörner zusammen verwiegt. Durch die Granalien- probe wird ein richtigerer Durchschnittsgehalt erzielt (S. 272). Man wiegt gewöhnlich von Legirungen mit von 800 ‒ 1000Grösse der Das Probirverfahren zerfällt inVerfahren beim 1) die Vorprobe zur Ermittelung des ungefähren Silber- a) die Strichprobe.1) Mittelst Probirnadeln, kleinerStrichprobe. 1) Mulder, die Silberprobirmethode. 1859. S. 302. — Hartmann’s Probir- kunst nach Chaudet. 1838 S. 140. Kerl, Probirkunst. 18
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§. 120. Verfahren bei der Feinprobe.
indem man mittelst eines Hohlmeissels etwa 3 Gramm von zwei
entgegengesetzten Seiten des Barrens, z. B. oben und unten,
herausnimmt, beide Proben ausplattet, mittelst einer Schere in
Schnitzeln schneidet, die man in eine Porzellan- oder Kupfer-
schale fallen lässt, jede Probe für sich probirt und die erfol-
genden Silberkörner zusammen verwiegt. Durch die Granalien-
probe wird ein richtigerer Durchschnittsgehalt erzielt (S. 272).
Man wiegt gewöhnlich von Legirungen mit von 800 ‒ 1000
Tausendthln. Silbergehalt 1 Gramm und von solchen mit unter
800 Tausendthln. Gehalt, der erforderlichen grösseren Bleimengen
wegen, nur ½ Gramm Legirung auf einer völlig richtigen,
genau gehenden Wage (S. 100) ab. Am häufigsten nimmt man
½ Gramm als Einheit an, theilt dieses in 1000 Theile, wiegt
500 Taus. doppelt unter Umschalen unter den S. 21 ange-
gebenen Vorsichtsmassregeln ab, wiegt die erfolgenden beiden
Körner erst einzeln, dann zusammen und ertährt so den Silber-
gehalt in 1000 Theilen. Zur Aufnahme des Abgewogenen dienen
aus sehr feinem Briefpapier (quadratische Stücken von etwa
25—30 Mm. Seite) hergestellte Tütchen (Skarnitzel), deren
Spitzen so zusammengelegt oder zusammengedreht werden, dass
man das Skarnitzel mit der Probirkluft daran fassen und auf
die Capelle setzen kann.
Grösse der
Einwage.
Das Probirverfahren zerfällt in
Verfahren beim
Probiren.
Vorprobe.
1) die Vorprobe zur Ermittelung des ungefähren Silber-
gehaltes behuf Normirung der Grösse des Bleizusatzes. Je reicher
die Legirung an Silber, um so weisser ist ihre Farbe, um so grösser
das specifische Gewicht und die Geschmeidigkeit und um so ge-
ringer der Klang. Es kommen zur Anwendung:
a) die Strichprobe. 1) Mittelst Probirnadeln, kleiner
Stäbchen Legirungen von bestimmtem Gehalt an Silber und
Kupfer, macht man auf einem schwarzen, harten, glatt geschlif-
fenen Probirstein (Kieselschiefer, Basalt etc.) Striche, daneben
solche von der zu untersuchenden Legirung und sieht zu, mit
welcher Farbennüance der ersteren der Strich der letzteren
übereinstimmt. Man hat gewöhnlich solche Probirnadeln mit
16, 15, 14 etc. bis 1 Loth Silbergehalt pro Mark und kann bei
hinreichender Uebung auf die angegebene Weise die Gehalte
bis auf ganze, ja selbst halbe Lothe abschätzen. Ein Gehalt
Strichprobe.
1) Mulder, die Silberprobirmethode. 1859. S. 302. — Hartmann’s Probir-
kunst nach Chaudet. 1838 S. 140.
Kerl, Probirkunst. 18
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