Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.V. Gold. Nichtlegirte Subst. Kohlenbecken unter Umrühren hinreichend lange in RösthitzeSchmelzen mit Blei.behandelt (S. 28). Das Röstgut wird mit 1/2--1/4 Pfd. Kali- oder Natronglas, 1/4 Pfd. schwarzem Fluss (oder 1/2 Pfd. Pot- asche und 2 Loth Mehl) und 1 Pfd. silberfreiem Probirblei zu- sammenmengt und das Gemenge, mit Kochsalz bedeckt, entweder in einen hessischen Tiegel oder in mehrere Bleituten vertheilt und während etwa 2 Stunden in dünnen Fluss gebracht. Der er- folgende Werkbleikönig wird ausgeplattet, zerschnitten, die ein- zelnen Stücke auf Ansiedescherben durch Verschlacken zu einem König concentrirt (S. 242), dieser abgetrieben und das erfol- gende Korn durch Salpetersäure geschieden (S. 296). Schmelzen mit Glätte. Statt metallischen Bleies wendet man neben Reductions- Zweckmässiger röstet man dann das Erz ab und beschickt Als Beschickungen kann man auch die für Krätzen mitge- Beispiel. In Schemnitz 1) z. B. werden geröstete Goldsolutionsmehle Der erfolgende Bleikönig wird wie vorhin angegeben be- 1) Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514. 1) Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514.
V. Gold. Nichtlegirte Subst. Kohlenbecken unter Umrühren hinreichend lange in RösthitzeSchmelzen mit Blei.behandelt (S. 28). Das Röstgut wird mit ½—¼ Pfd. Kali- oder Natronglas, ¼ Pfd. schwarzem Fluss (oder ½ Pfd. Pot- asche und 2 Loth Mehl) und 1 Pfd. silberfreiem Probirblei zu- sammenmengt und das Gemenge, mit Kochsalz bedeckt, entweder in einen hessischen Tiegel oder in mehrere Bleituten vertheilt und während etwa 2 Stunden in dünnen Fluss gebracht. Der er- folgende Werkbleikönig wird ausgeplattet, zerschnitten, die ein- zelnen Stücke auf Ansiedescherben durch Verschlacken zu einem König concentrirt (S. 242), dieser abgetrieben und das erfol- gende Korn durch Salpetersäure geschieden (S. 296). Schmelzen mit Glätte. Statt metallischen Bleies wendet man neben Reductions- Zweckmässiger röstet man dann das Erz ab und beschickt Als Beschickungen kann man auch die für Krätzen mitge- Beispiel. In Schemnitz 1) z. B. werden geröstete Goldsolutionsmehle Der erfolgende Bleikönig wird wie vorhin angegeben be- 1) Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514. 1) Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0336" n="298"/><fw place="top" type="header">V. <hi rendition="#g">Gold</hi>. Nichtlegirte Subst.</fw><lb/> Kohlenbecken unter Umrühren hinreichend lange in Rösthitze<lb/><note place="left">Schmelzen mit<lb/> Blei.</note>behandelt (S. 28). Das Röstgut wird mit ½—¼ Pfd. Kali-<lb/> oder Natronglas, ¼ Pfd. schwarzem Fluss (oder ½ Pfd. Pot-<lb/> asche und 2 Loth Mehl) und 1 Pfd. silberfreiem Probirblei zu-<lb/> sammenmengt und das Gemenge, mit Kochsalz bedeckt, entweder<lb/> in einen hessischen Tiegel oder in mehrere Bleituten vertheilt<lb/> und während etwa 2 Stunden in dünnen Fluss gebracht. Der er-<lb/> folgende Werkbleikönig wird ausgeplattet, zerschnitten, die ein-<lb/> zelnen Stücke auf Ansiedescherben durch Verschlacken zu einem<lb/> König concentrirt (S. 242), dieser abgetrieben und das erfol-<lb/> gende Korn durch Salpetersäure geschieden (S. 296).</p><lb/> <note place="left">Schmelzen mit<lb/> Glätte.</note> <p>Statt metallischen Bleies wendet man neben Reductions-<lb/> mitteln zweckmässig goldfreie <hi rendition="#g">Glätte</hi> an, weil das in feinerer<lb/> Vertheilung daraus ausgeschiedene Blei sich leichter mit dem<lb/> Golde verbindet. Der Gehalt der Glätte an edlen Metallen muss<lb/> dann nöthigenfalls in Anrechnung gebracht oder statt derselben<lb/> nach <hi rendition="#k">Pettenkofer</hi> <note place="foot" n="1)">Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514.</note> <hi rendition="#g">Bleizucker</hi> (S. 132) genommen werden.<lb/> Bei Anwesenheit von Schwefel- oder Arsenverbindungen im<lb/> Probirgut diese durch einen Ueberschuss von Glätte ohne Re-<lb/> ductionsmittel zu zersetzen (S. 262), empfiehlt sich wegen des<lb/> unsicheren Erfolges weniger.</p><lb/> <p>Zweckmässiger röstet man dann das Erz ab und beschickt<lb/> mit Glätte und Kohle oder Bleizucker.</p><lb/> <p>Als Beschickungen kann man auch die für Krätzen mitge-<lb/> theilten (S. 263) wählen.</p><lb/> <note place="left">Beispiel.</note> <p>In <hi rendition="#g">Schemnitz</hi> <note place="foot" n="1)">Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514.</note> z. B. werden geröstete Goldsolutionsmehle<lb/> in Quantitäten von 1½ Loth Civ. mit 7 Loth Fluss (3,65 Pot-<lb/> asche, 3,12 Glätte, 0,20 Kolophonium und 0,03 Kohle) in einem<lb/> Tiegel geschmolzen. Den Fluss setzt man aus 28 Pfd. Potasche,<lb/> 24 Pfd. Glätte, 1½ Pfd. Kolophonium und 8 Loth Kohlenstaub<lb/> zusammen</p><lb/> <p>Der erfolgende Bleikönig wird wie vorhin angegeben be-<lb/> handelt.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [298/0336]
V. Gold. Nichtlegirte Subst.
Kohlenbecken unter Umrühren hinreichend lange in Rösthitze
behandelt (S. 28). Das Röstgut wird mit ½—¼ Pfd. Kali-
oder Natronglas, ¼ Pfd. schwarzem Fluss (oder ½ Pfd. Pot-
asche und 2 Loth Mehl) und 1 Pfd. silberfreiem Probirblei zu-
sammenmengt und das Gemenge, mit Kochsalz bedeckt, entweder
in einen hessischen Tiegel oder in mehrere Bleituten vertheilt
und während etwa 2 Stunden in dünnen Fluss gebracht. Der er-
folgende Werkbleikönig wird ausgeplattet, zerschnitten, die ein-
zelnen Stücke auf Ansiedescherben durch Verschlacken zu einem
König concentrirt (S. 242), dieser abgetrieben und das erfol-
gende Korn durch Salpetersäure geschieden (S. 296).
Schmelzen mit
Blei.
Statt metallischen Bleies wendet man neben Reductions-
mitteln zweckmässig goldfreie Glätte an, weil das in feinerer
Vertheilung daraus ausgeschiedene Blei sich leichter mit dem
Golde verbindet. Der Gehalt der Glätte an edlen Metallen muss
dann nöthigenfalls in Anrechnung gebracht oder statt derselben
nach Pettenkofer 1) Bleizucker (S. 132) genommen werden.
Bei Anwesenheit von Schwefel- oder Arsenverbindungen im
Probirgut diese durch einen Ueberschuss von Glätte ohne Re-
ductionsmittel zu zersetzen (S. 262), empfiehlt sich wegen des
unsicheren Erfolges weniger.
Zweckmässiger röstet man dann das Erz ab und beschickt
mit Glätte und Kohle oder Bleizucker.
Als Beschickungen kann man auch die für Krätzen mitge-
theilten (S. 263) wählen.
In Schemnitz 1) z. B. werden geröstete Goldsolutionsmehle
in Quantitäten von 1½ Loth Civ. mit 7 Loth Fluss (3,65 Pot-
asche, 3,12 Glätte, 0,20 Kolophonium und 0,03 Kohle) in einem
Tiegel geschmolzen. Den Fluss setzt man aus 28 Pfd. Potasche,
24 Pfd. Glätte, 1½ Pfd. Kolophonium und 8 Loth Kohlenstaub
zusammen
Der erfolgende Bleikönig wird wie vorhin angegeben be-
handelt.
1) Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514.
1) Bgwfd. XI, 49. Polyt. Centr. 1846. S. 514.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |