Ueberzug (welcher wahrscheinlich nur aus Unreinigkeiten des Kupfers, nach Andern aus feinzertheiltem metallischen Kupfer besteht), trocknet dasselbe zwischen Fliesspapier, wägt, bestimmt den Gewichtsverlust und berechnet daraus den Gehalt an Eisen in unten angegebener Weise.
Diese Probe beruht darauf, dass sich Kupfer bei Luft-Theorie. abschluss nicht in verdünnter Salzsäure löst, wohl aber durch Eisenchlorid als Chlorür in Salzsäure zur Lösung gebracht wird und zwar entsprechen nach obiger Formel 2 Aeq. aufgelöstes Kupfer 2 Aeq. Eisen oder 1 Aeq. Kupfer (31,68) 1 Aeq. Eisen (28), so dass, wenn m den Kupferverlust bezeichnet, der Eisengehalt nach der Proportion 31,68 : m = 28 : x
[Formel 1]
erhalten wird. In concentrirter Salzsäure löst sich nach Wel- tzien das Kupfer in sehr fein vertheiltem Zustande, wenn auch langsam, unter Wasserstoffentwicklung auf.
Zum Gelingen der Probe ist erforderlich:Vorsichts- massregeln.
1) das vollständige Zersetzen des Erzes durch Säure, welches bei manchen dichten Roth- und Magneteisensteinen zuweilen schwierig geschieht. Nöthigenfalls muss das Probirgut durch Glühen mit Alkalien aufgeschlossen werden;
2) die völlige Abhaltung der Luft von der sehr oxydirbaren Lösung des Eisen- und Kupferchlorürs. Sobald dieselben sich höher oxydiren, werden von den gebildeten Chloriden ent- sprechende Mengen Kupfer aufgelöst und der Eisengehalt ergiebt sich zu hoch. Daher thut man das Kupfer erst in die kochende Flüssigkeit, erhält diese fortwährend im Kochen, lässt das Kupfer immer von der Flüssigkeit bedeckt sein, versieht den Kolben mit einem Kork, am besten mit Kautschukventil und wäscht das rasch aus dem Kolben gethane Kupfer möglichst schnell in Wasser ab. Sollte während des Versuchs so viel Flüssigkeit verkocht sein, dass die Gefahr eines Hervorstehens des Kupfers daraus vorhanden ist, so giesst man vorher zum Kochen erhitzte Salzsäure bei gelüftetem Stöpsel rasch in den Kolben und kocht weiter;
3) die Abwesenheit von Titansäure und Arsensäure, welche zur Auflösung von Kupfer beitragen, indem erstere vom Kupfer in der Siedhitze, nicht aber bei gewöhnlicher Temperatur, zu Titanoxydul reducirt wird, welches sich in Salzsäure auflöst. Man muss deshalb in solchem Falle statt Siedhitze eine niedrigere
Kerl, Probirkunst. 23
§. 150. Fuchs’sche Probe.
Ueberzug (welcher wahrscheinlich nur aus Unreinigkeiten des Kupfers, nach Andern aus feinzertheiltem metallischen Kupfer besteht), trocknet dasselbe zwischen Fliesspapier, wägt, bestimmt den Gewichtsverlust und berechnet daraus den Gehalt an Eisen in unten angegebener Weise.
Diese Probe beruht darauf, dass sich Kupfer bei Luft-Theorie. abschluss nicht in verdünnter Salzsäure löst, wohl aber durch Eisenchlorid als Chlorür in Salzsäure zur Lösung gebracht wird und zwar entsprechen nach obiger Formel 2 Aeq. aufgelöstes Kupfer 2 Aeq. Eisen oder 1 Aeq. Kupfer (31,68) 1 Aeq. Eisen (28), so dass, wenn m den Kupferverlust bezeichnet, der Eisengehalt nach der Proportion 31,68 : m = 28 : x
[Formel 1]
erhalten wird. In concentrirter Salzsäure löst sich nach Wel- tzien das Kupfer in sehr fein vertheiltem Zustande, wenn auch langsam, unter Wasserstoffentwicklung auf.
Zum Gelingen der Probe ist erforderlich:Vorsichts- massregeln.
1) das vollständige Zersetzen des Erzes durch Säure, welches bei manchen dichten Roth- und Magneteisensteinen zuweilen schwierig geschieht. Nöthigenfalls muss das Probirgut durch Glühen mit Alkalien aufgeschlossen werden;
2) die völlige Abhaltung der Luft von der sehr oxydirbaren Lösung des Eisen- und Kupferchlorürs. Sobald dieselben sich höher oxydiren, werden von den gebildeten Chloriden ent- sprechende Mengen Kupfer aufgelöst und der Eisengehalt ergiebt sich zu hoch. Daher thut man das Kupfer erst in die kochende Flüssigkeit, erhält diese fortwährend im Kochen, lässt das Kupfer immer von der Flüssigkeit bedeckt sein, versieht den Kolben mit einem Kork, am besten mit Kautschukventil und wäscht das rasch aus dem Kolben gethane Kupfer möglichst schnell in Wasser ab. Sollte während des Versuchs so viel Flüssigkeit verkocht sein, dass die Gefahr eines Hervorstehens des Kupfers daraus vorhanden ist, so giesst man vorher zum Kochen erhitzte Salzsäure bei gelüftetem Stöpsel rasch in den Kolben und kocht weiter;
3) die Abwesenheit von Titansäure und Arsensäure, welche zur Auflösung von Kupfer beitragen, indem erstere vom Kupfer in der Siedhitze, nicht aber bei gewöhnlicher Temperatur, zu Titanoxydul reducirt wird, welches sich in Salzsäure auflöst. Man muss deshalb in solchem Falle statt Siedhitze eine niedrigere
Kerl, Probirkunst. 23
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§. 150. Fuchs’sche Probe.
Ueberzug (welcher wahrscheinlich nur aus Unreinigkeiten des
Kupfers, nach Andern aus feinzertheiltem metallischen Kupfer
besteht), trocknet dasselbe zwischen Fliesspapier, wägt, bestimmt
den Gewichtsverlust und berechnet daraus den Gehalt an Eisen
in unten angegebener Weise.
Diese Probe beruht darauf, dass sich Kupfer bei Luft-
abschluss nicht in verdünnter Salzsäure löst, wohl aber durch
Eisenchlorid als Chlorür in Salzsäure zur Lösung gebracht wird
und zwar entsprechen nach obiger Formel 2 Aeq. aufgelöstes
Kupfer 2 Aeq. Eisen oder 1 Aeq. Kupfer (31,68) 1 Aeq. Eisen (28),
so dass, wenn m den Kupferverlust bezeichnet, der Eisengehalt
nach der Proportion 31,68 : m = 28 : x
[FORMEL] erhalten wird. In concentrirter Salzsäure löst sich nach Wel-
tzien das Kupfer in sehr fein vertheiltem Zustande, wenn auch
langsam, unter Wasserstoffentwicklung auf.
Theorie.
Zum Gelingen der Probe ist erforderlich:
Vorsichts-
massregeln.
1) das vollständige Zersetzen des Erzes durch Säure, welches
bei manchen dichten Roth- und Magneteisensteinen zuweilen
schwierig geschieht. Nöthigenfalls muss das Probirgut durch
Glühen mit Alkalien aufgeschlossen werden;
2) die völlige Abhaltung der Luft von der sehr oxydirbaren
Lösung des Eisen- und Kupferchlorürs. Sobald dieselben sich
höher oxydiren, werden von den gebildeten Chloriden ent-
sprechende Mengen Kupfer aufgelöst und der Eisengehalt ergiebt
sich zu hoch. Daher thut man das Kupfer erst in die kochende
Flüssigkeit, erhält diese fortwährend im Kochen, lässt das Kupfer
immer von der Flüssigkeit bedeckt sein, versieht den Kolben
mit einem Kork, am besten mit Kautschukventil und wäscht
das rasch aus dem Kolben gethane Kupfer möglichst schnell in
Wasser ab. Sollte während des Versuchs so viel Flüssigkeit
verkocht sein, dass die Gefahr eines Hervorstehens des Kupfers
daraus vorhanden ist, so giesst man vorher zum Kochen erhitzte
Salzsäure bei gelüftetem Stöpsel rasch in den Kolben und
kocht weiter;
3) die Abwesenheit von Titansäure und Arsensäure,
welche zur Auflösung von Kupfer beitragen, indem erstere vom
Kupfer in der Siedhitze, nicht aber bei gewöhnlicher Temperatur,
zu Titanoxydul reducirt wird, welches sich in Salzsäure auflöst.
Man muss deshalb in solchem Falle statt Siedhitze eine niedrigere
Kerl, Probirkunst. 23
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/391>, abgerufen am 23.11.2024.
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