sein kann, welcher schädlich färbende Oxyde zu Metallen reducirt und diese als Arsenmetalle in die Speise führt.
Die dokimastische Smalteprobe bezweckt demnach, entwederZweck der Smalteproben. zu ermitteln, welche tingirende Kraft das Probirgut hat und welcher Röstgrad demselben behuf Erzielung einer reinen Farbe zu geben, oder wie viel von dem bereits näher gekannten Pro- birgut für sich oder in Gattirung mit anderen Kobalterzen zu nehmen ist, um eine bestimmte Farbennüance hervorzubringen.
§. 155. Probirverfahren. Man wiegt je nach dem ungefährenRösten. Kobaltgehalt des Erzes 25--100 Pfd. zu verschiedenen Malen ab, lässt eine Probe ungeröstet, setzt die übrigen in den Muffel- ofen ein und röstet sie verschieden lang, z. B. die eine Probe immer 10--15 Min. länger, als die andere und die letzte Probe ganz todt, wobei man sich die Röstzeit merkt. Auf sächsischen Werken unterscheidet man folgende Grade des Röstens: ein Rösten mit starkem Rauch und Geruch, wo man die Rö- stung unterbricht, wenn sich viel Rauch von arseniger Säure zeigt; ein Rösten ohne Rauch (bis zum Aufhören desselben) und ein Todtrösten mit Kohle.
Aus jeder Röstpost werden nun 2 Proben gemacht, eine mit mehr Flüssen auf den Farbenton (Lieblichkeit) und eine mit mehr Oxyden für die Intensität der Smalte (Dicke).
1) Probe auf den Farbenton. Man beschickt jedeFarbenton. Probe mit dem 3fachen ihres Gewichtes gebrannten, sehr fein- geriebenen, eisen- und manganfreien Quarz und so viel gerei- nigter Potasche, als die Hälfte von Erz und Quarz ausmacht, thut das Gemenge in einen aus eisen- und manganfreiem Thon hergestellten Tiegel (Taf. VI. Fig. 93) und schmilzt dasselbe in der gelbrothglühenden Muffel (S. 44) während etwa 4 Stunden zu einem homogenen Glase. Sodann nimmt man den Tiegel aus dem Ofen, zwickt mit einer Zange flüssiges Glas heraus, kühlt das- selbe an der Luft oder besser in Wasser ab, zerstösst die trockene Masse in einem blanken Stahlmörser (sie darf, um eckige Theil- chen zu erhalten, nicht zerrieben werden, weil sie sonst leicht schmutzig erscheint), siebt das Feine vom Groben auf Papier ab und sieht zu, bei welchem Röstgrad der Proben die lieb- lichste Farbe erfolgt ohne Rücksicht auf die Intensität.
Das auf das Papier lose aufgebrachte Pulver muss noch eckig sein, weil es im feingeriebenen Zustande meist schmutzig aussieht.
2) Probe auf Farbenintensität. Das Röstgut wirdFarben- intensität.
§. 155. Ausführung der Smalteproben.
sein kann, welcher schädlich färbende Oxyde zu Metallen reducirt und diese als Arsenmetalle in die Speise führt.
Die dokimastische Smalteprobe bezweckt demnach, entwederZweck der Smalteproben. zu ermitteln, welche tingirende Kraft das Probirgut hat und welcher Röstgrad demselben behuf Erzielung einer reinen Farbe zu geben, oder wie viel von dem bereits näher gekannten Pro- birgut für sich oder in Gattirung mit anderen Kobalterzen zu nehmen ist, um eine bestimmte Farbennüance hervorzubringen.
§. 155. Probirverfahren. Man wiegt je nach dem ungefährenRösten. Kobaltgehalt des Erzes 25—100 Pfd. zu verschiedenen Malen ab, lässt eine Probe ungeröstet, setzt die übrigen in den Muffel- ofen ein und röstet sie verschieden lang, z. B. die eine Probe immer 10—15 Min. länger, als die andere und die letzte Probe ganz todt, wobei man sich die Röstzeit merkt. Auf sächsischen Werken unterscheidet man folgende Grade des Röstens: ein Rösten mit starkem Rauch und Geruch, wo man die Rö- stung unterbricht, wenn sich viel Rauch von arseniger Säure zeigt; ein Rösten ohne Rauch (bis zum Aufhören desselben) und ein Todtrösten mit Kohle.
Aus jeder Röstpost werden nun 2 Proben gemacht, eine mit mehr Flüssen auf den Farbenton (Lieblichkeit) und eine mit mehr Oxyden für die Intensität der Smalte (Dicke).
1) Probe auf den Farbenton. Man beschickt jedeFarbenton. Probe mit dem 3fachen ihres Gewichtes gebrannten, sehr fein- geriebenen, eisen- und manganfreien Quarz und so viel gerei- nigter Potasche, als die Hälfte von Erz und Quarz ausmacht, thut das Gemenge in einen aus eisen- und manganfreiem Thon hergestellten Tiegel (Taf. VI. Fig. 93) und schmilzt dasselbe in der gelbrothglühenden Muffel (S. 44) während etwa 4 Stunden zu einem homogenen Glase. Sodann nimmt man den Tiegel aus dem Ofen, zwickt mit einer Zange flüssiges Glas heraus, kühlt das- selbe an der Luft oder besser in Wasser ab, zerstösst die trockene Masse in einem blanken Stahlmörser (sie darf, um eckige Theil- chen zu erhalten, nicht zerrieben werden, weil sie sonst leicht schmutzig erscheint), siebt das Feine vom Groben auf Papier ab und sieht zu, bei welchem Röstgrad der Proben die lieb- lichste Farbe erfolgt ohne Rücksicht auf die Intensität.
Das auf das Papier lose aufgebrachte Pulver muss noch eckig sein, weil es im feingeriebenen Zustande meist schmutzig aussieht.
2) Probe auf Farbenintensität. Das Röstgut wirdFarben- intensität.
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§. 155. Ausführung der Smalteproben.
sein kann, welcher schädlich färbende Oxyde zu Metallen reducirt
und diese als Arsenmetalle in die Speise führt.
Die dokimastische Smalteprobe bezweckt demnach, entweder
zu ermitteln, welche tingirende Kraft das Probirgut hat und
welcher Röstgrad demselben behuf Erzielung einer reinen Farbe
zu geben, oder wie viel von dem bereits näher gekannten Pro-
birgut für sich oder in Gattirung mit anderen Kobalterzen zu
nehmen ist, um eine bestimmte Farbennüance hervorzubringen.
Zweck der
Smalteproben.
§. 155. Probirverfahren. Man wiegt je nach dem ungefähren
Kobaltgehalt des Erzes 25—100 Pfd. zu verschiedenen Malen
ab, lässt eine Probe ungeröstet, setzt die übrigen in den Muffel-
ofen ein und röstet sie verschieden lang, z. B. die eine Probe
immer 10—15 Min. länger, als die andere und die letzte Probe
ganz todt, wobei man sich die Röstzeit merkt. Auf sächsischen
Werken unterscheidet man folgende Grade des Röstens: ein
Rösten mit starkem Rauch und Geruch, wo man die Rö-
stung unterbricht, wenn sich viel Rauch von arseniger Säure
zeigt; ein Rösten ohne Rauch (bis zum Aufhören desselben)
und ein Todtrösten mit Kohle.
Rösten.
Aus jeder Röstpost werden nun 2 Proben gemacht, eine
mit mehr Flüssen auf den Farbenton (Lieblichkeit) und eine
mit mehr Oxyden für die Intensität der Smalte (Dicke).
1) Probe auf den Farbenton. Man beschickt jede
Probe mit dem 3fachen ihres Gewichtes gebrannten, sehr fein-
geriebenen, eisen- und manganfreien Quarz und so viel gerei-
nigter Potasche, als die Hälfte von Erz und Quarz ausmacht,
thut das Gemenge in einen aus eisen- und manganfreiem Thon
hergestellten Tiegel (Taf. VI. Fig. 93) und schmilzt dasselbe in der
gelbrothglühenden Muffel (S. 44) während etwa 4 Stunden zu einem
homogenen Glase. Sodann nimmt man den Tiegel aus dem
Ofen, zwickt mit einer Zange flüssiges Glas heraus, kühlt das-
selbe an der Luft oder besser in Wasser ab, zerstösst die trockene
Masse in einem blanken Stahlmörser (sie darf, um eckige Theil-
chen zu erhalten, nicht zerrieben werden, weil sie sonst leicht
schmutzig erscheint), siebt das Feine vom Groben auf Papier
ab und sieht zu, bei welchem Röstgrad der Proben die lieb-
lichste Farbe erfolgt ohne Rücksicht auf die Intensität.
Farbenton.
Das auf das Papier lose aufgebrachte Pulver muss noch
eckig sein, weil es im feingeriebenen Zustande meist schmutzig
aussieht.
2) Probe auf Farbenintensität. Das Röstgut wird
Farben-
intensität.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/405>, abgerufen am 23.11.2024.
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