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Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Stummseyn der Liebe.

Wohl neigt nach goldner Sonne,
Sich stumm die Blum' der Au,
Doch spricht von ihrer Wonne
Im Kelch der helle Thau.
Halt' ich dich Lieb' umwunden,
Gedrückt an's Herze ganz,
Schweigt Lippe fest gebunden,
Spricht nur des Auges Glanz.
Ein Leidender entschlagen
So plötzlich aller Pein,
O Liebe! kann nichts sagen,
Der kann nur stille seyn.

Stummſeyn der Liebe.

Wohl neigt nach goldner Sonne,
Sich ſtumm die Blum' der Au,
Doch ſpricht von ihrer Wonne
Im Kelch der helle Thau.
Halt' ich dich Lieb' umwunden,
Gedruͤckt an's Herze ganz,
Schweigt Lippe feſt gebunden,
Spricht nur des Auges Glanz.
Ein Leidender entſchlagen
So ploͤtzlich aller Pein,
O Liebe! kann nichts ſagen,
Der kann nur ſtille ſeyn.

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[[31]/0043] Stummſeyn der Liebe. Wohl neigt nach goldner Sonne, Sich ſtumm die Blum' der Au, Doch ſpricht von ihrer Wonne Im Kelch der helle Thau. Halt' ich dich Lieb' umwunden, Gedruͤckt an's Herze ganz, Schweigt Lippe feſt gebunden, Spricht nur des Auges Glanz. Ein Leidender entſchlagen So ploͤtzlich aller Pein, O Liebe! kann nichts ſagen, Der kann nur ſtille ſeyn.

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Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/43>, abgerufen am 21.11.2024.