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Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Wanderlied.

Wohlauf! noch getrunken
Den funkelnden Wein!
Ade nun, ihr Lieben!
Geschieden muß seyn.
Ade nun, ihr Berge,
Du väterlich Haus!
Es treibt in die Ferne
Mich mächtig hinaus.
Die Sonne, sie bleibet
Am Himmel nicht steh'n,
Es treibt sie, durch Länder
Und Meere zu geh'n.
Die Woge nicht haftet
Am einsamen Strand,
Die Stürme, sie brausen
Mit Macht durch das Land.
Mit eilenden Wolken
Der Vogel dort zieht,
Und singt in der Ferne
Ein heimatlich Lied.
So treibt es den Burschen
Durch Wälder und Feld,
Wanderlied.

Wohlauf! noch getrunken
Den funkelnden Wein!
Ade nun, ihr Lieben!
Geſchieden muß ſeyn.
Ade nun, ihr Berge,
Du vaͤterlich Haus!
Es treibt in die Ferne
Mich maͤchtig hinaus.
Die Sonne, ſie bleibet
Am Himmel nicht ſteh'n,
Es treibt ſie, durch Laͤnder
Und Meere zu geh'n.
Die Woge nicht haftet
Am einſamen Strand,
Die Stuͤrme, ſie brauſen
Mit Macht durch das Land.
Mit eilenden Wolken
Der Vogel dort zieht,
Und ſingt in der Ferne
Ein heimatlich Lied.
So treibt es den Burſchen
Durch Waͤlder und Feld,
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[69/0081] Wanderlied. Wohlauf! noch getrunken Den funkelnden Wein! Ade nun, ihr Lieben! Geſchieden muß ſeyn. Ade nun, ihr Berge, Du vaͤterlich Haus! Es treibt in die Ferne Mich maͤchtig hinaus. Die Sonne, ſie bleibet Am Himmel nicht ſteh'n, Es treibt ſie, durch Laͤnder Und Meere zu geh'n. Die Woge nicht haftet Am einſamen Strand, Die Stuͤrme, ſie brauſen Mit Macht durch das Land. Mit eilenden Wolken Der Vogel dort zieht, Und ſingt in der Ferne Ein heimatlich Lied. So treibt es den Burſchen Durch Waͤlder und Feld,

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Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/81>, abgerufen am 22.11.2024.