Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

lig / vnd verhasset die jenigen sind / so die warheit durch Gottes gnad noch füren / vnd verteidingen.

Es ist jnen aber an dem nicht gnug / sondern fechten auch sönderlich an / das der Anhaldischen Bekentnis / vnd Apologia zur Neustad an der Hard gedruckt / denn daraus wollen sie schliessen / es sey also practicirt / vnd müsse derhalben die gantze Lehr verwerfflich sein.

Welches Argument so Kindisch lautet / das fürwar von so hohen sinnreichen Theologen nichts Leppischer auff die bahn hett können gebracht werden. Denn wenn sichs warhafftig schleust / der Anhalder bekentnis ist daselbst gedruckt / da man den Patribus Bergensibus vor allem widerspricht / Darumb ist sie Ketzerisch: So wird gleichsfals folgen müssen / die heilige Bibel / wie sie D. Luther verdeutscht hat / ist vor der zeit auch daselbst / vnd zwar durch einerley Typographum gedruckt / Derhalben ist sie Ketzerisch / vnd falsch. Bedürffen demnach einer newen Bibel / darauff wir zwar bisher vertröstet / aber wie wir vernemen / so ist das Werck mit dem Autore in Brund gefallen / Mögen vns derwegen an der alten Lutherischen version genügen lassen / bis vns die newen Superlutheraner ein bessere zuwegen bringen.

Es ist ja D. Chemnitio nicht vnbekant / wie es vmb der Anhaltischen Theologen Confession / vnd Apologiam geschaffen. Denn als er neben D. Jacobo Andree / vnd D. Wilhelmo Zimmerman / den 6. Nouembris / Anno 79. zu Dessaw ankomen / dem Durchleuchten / vnd Hochgebornen / vnserm Gnedigen Fürsten / vnd Herrn zu Anhalt / etc. Die Praefation des Concordibuchs zu insinuiren / vnd commendiren / hatten S. F. G. albereit den 21. Octobris /

lig / vnd verhasset die jenigen sind / so die warheit durch Gottes gnad noch füren / vnd verteidingen.

Es ist jnen aber an dem nicht gnug / sondern fechten auch sönderlich an / das der Anhaldischen Bekentnis / vnd Apologia zur Neustad an der Hard gedruckt / denn daraus wollen sie schliessen / es sey also practicirt / vnd müsse derhalben die gantze Lehr verwerfflich sein.

Welches Argument so Kindisch lautet / das fürwar von so hohen sinnreichen Theologen nichts Leppischer auff die bahn hett können gebracht werden. Denn wenn sichs warhafftig schleust / der Anhalder bekentnis ist daselbst gedruckt / da man den Patribus Bergensibus vor allem widerspricht / Darumb ist sie Ketzerisch: So wird gleichsfals folgen müssen / die heilige Bibel / wie sie D. Luther verdeutscht hat / ist vor der zeit auch daselbst / vnd zwar durch einerley Typographum gedruckt / Derhalben ist sie Ketzerisch / vnd falsch. Bedürffen demnach einer newen Bibel / darauff wir zwar bisher vertröstet / aber wie wir vernemen / so ist das Werck mit dem Autore in Bruñ gefallen / Mögen vns derwegen an der alten Lutherischen version genügen lassen / bis vns die newen Superlutheraner ein bessere zuwegen bringen.

Es ist ja D. Chemnitio nicht vnbekant / wie es vmb der Anhaltischen Theologen Confession / vnd Apologiam geschaffen. Denn als er neben D. Jacobo Andree / vnd D. Wilhelmo Zimmerman / den 6. Nouembris / Anno 79. zu Dessaw ankomen / dem Durchleuchten / vnd Hochgebornen / vnserm Gnedigen Fürsten / vnd Herrn zu Anhalt / etc. Die Praefation des Concordibuchs zu insinuiren / vnd commendiren / hatten S. F. G. albereit den 21. Octobris /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0014" n="10"/>
lig / vnd verhasset die jenigen sind / so die warheit durch Gottes                      gnad noch füren / vnd verteidingen.</p>
        <p>Es ist jnen aber an dem nicht gnug / sondern fechten auch sönderlich an / das der                      Anhaldischen Bekentnis / vnd Apologia zur Neustad an der Hard gedruckt / denn                      daraus wollen sie schliessen / es sey also practicirt / vnd müsse derhalben die                      gantze Lehr verwerfflich sein.</p>
        <p>Welches Argument so Kindisch lautet / das fürwar von so hohen sinnreichen                      Theologen nichts Leppischer auff die bahn hett können gebracht werden. Denn wenn                      sichs warhafftig schleust / der Anhalder bekentnis ist daselbst gedruckt / da                      man den Patribus Bergensibus vor allem widerspricht / Darumb ist sie Ketzerisch:                      So wird gleichsfals folgen müssen / die heilige Bibel / wie sie D. Luther                      verdeutscht hat / ist vor der zeit auch daselbst / vnd zwar durch einerley                      Typographum gedruckt / Derhalben ist sie Ketzerisch / vnd falsch. Bedürffen                      demnach einer newen Bibel / darauff wir zwar bisher vertröstet / aber wie wir                      vernemen / so ist das Werck mit dem Autore in Brun&#x0303; gefallen /                      Mögen vns derwegen an der alten Lutherischen version genügen lassen / bis vns                      die newen Superlutheraner ein bessere zuwegen bringen.</p>
        <p>Es ist ja D. Chemnitio nicht vnbekant / wie es vmb der Anhaltischen Theologen                      Confession / vnd Apologiam geschaffen. Denn als er neben D. Jacobo Andree / vnd                      D. Wilhelmo Zimmerman / den 6. Nouembris / Anno 79. zu Dessaw ankomen / dem                      Durchleuchten / vnd Hochgebornen / vnserm Gnedigen Fürsten / vnd Herrn zu Anhalt                      / etc. Die Praefation des Concordibuchs zu insinuiren / vnd commendiren / hatten                      S. F. G. albereit den 21. Octobris /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0014] lig / vnd verhasset die jenigen sind / so die warheit durch Gottes gnad noch füren / vnd verteidingen. Es ist jnen aber an dem nicht gnug / sondern fechten auch sönderlich an / das der Anhaldischen Bekentnis / vnd Apologia zur Neustad an der Hard gedruckt / denn daraus wollen sie schliessen / es sey also practicirt / vnd müsse derhalben die gantze Lehr verwerfflich sein. Welches Argument so Kindisch lautet / das fürwar von so hohen sinnreichen Theologen nichts Leppischer auff die bahn hett können gebracht werden. Denn wenn sichs warhafftig schleust / der Anhalder bekentnis ist daselbst gedruckt / da man den Patribus Bergensibus vor allem widerspricht / Darumb ist sie Ketzerisch: So wird gleichsfals folgen müssen / die heilige Bibel / wie sie D. Luther verdeutscht hat / ist vor der zeit auch daselbst / vnd zwar durch einerley Typographum gedruckt / Derhalben ist sie Ketzerisch / vnd falsch. Bedürffen demnach einer newen Bibel / darauff wir zwar bisher vertröstet / aber wie wir vernemen / so ist das Werck mit dem Autore in Bruñ gefallen / Mögen vns derwegen an der alten Lutherischen version genügen lassen / bis vns die newen Superlutheraner ein bessere zuwegen bringen. Es ist ja D. Chemnitio nicht vnbekant / wie es vmb der Anhaltischen Theologen Confession / vnd Apologiam geschaffen. Denn als er neben D. Jacobo Andree / vnd D. Wilhelmo Zimmerman / den 6. Nouembris / Anno 79. zu Dessaw ankomen / dem Durchleuchten / vnd Hochgebornen / vnserm Gnedigen Fürsten / vnd Herrn zu Anhalt / etc. Die Praefation des Concordibuchs zu insinuiren / vnd commendiren / hatten S. F. G. albereit den 21. Octobris /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/14
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/14>, abgerufen am 03.12.2024.