Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.branget / als sey es gar argutum, nemlich / das sie nicht reden / de tribus modis essendi simpliciter, sed alicubi essendi. Denn zweierley vngereimbtes hieraus folget / Erstlich / das sie den modum essendi repletiuum ziehen inter modos alicubi essendi. So doch Gott seiner vnendlichen Natur halben / eigentlich nicht anders / denn vberal (vnd demnach ausserhalb / vnd vber alle Ort) ist / noch sein kan. Vnd wird figurate, oder improprie gesagt / das Gott hie / oder dort / oder etwa an einem Ort sey / nemlich / propter singularem efficaciam, & patefactionem gratiae, ac gloriae. Zum andern / fallen sie eben hiemit / wider jhr eigen protestation / vffs newe in das gedicht de quadruplici natura Christi. Denn hat Christus dreierley weis mit seinem Leib etwa zu sein / vnd wie bisher bewiesen / dieselbige modi sind nicht respectus diuersi, sondern gehören ad ipsam formam rerum substantialem, vnd inferiren vngleiche substantz / oder Wesen / nemlich ein leibliche / englische / vnd göttliche / so kan nicht geleugnet werden / das der Leib Christi / nach dieser Lehr / zugleich Gott selbst / ein Engel / vnd theil von einem Menschen sey. Dagegen aber tres modi non simpliciter essendi, sed alicubi essendi, praesupponiren auch vnwidersprechlich / si alicubi essendi tres illos modos habet Christi corpus, quod alicubi eosdem non habeat. Habet ergo praeter illos tres, alium quartum essendi modum, nondum videlicet explicatum. Vnd also ist nicht auszusprechen / was endlich für ein grewlicher wust vngereimbter Lehr aus der heilosen Vbiquitet folgen werde / welche billig an dem woluerdienten branget / als sey es gar argutum, nemlich / das sie nicht reden / de tribus modis essendi simpliciter, sed alicubi essendi. Denn zweierley vngereimbtes hieraus folget / Erstlich / das sie den modum essendi repletiuum ziehen inter modos alicubi essendi. So doch Gott seiner vnendlichen Natur halben / eigentlich nicht anders / denn vberal (vnd demnach ausserhalb / vnd vber alle Ort) ist / noch sein kan. Vnd wird figuratè, oder impropriè gesagt / das Gott hie / oder dort / oder etwa an einem Ort sey / nemlich / propter singularem efficaciam, & patefactionem gratiae, ac gloriae. Zum andern / fallen sie eben hiemit / wider jhr eigen protestation / vffs newe in das gedicht de quadruplici natura Christi. Denn hat Christus dreierley weis mit seinem Leib etwa zu sein / vnd wie bisher bewiesen / dieselbige modi sind nicht respectus diuersi, sondern gehören ad ipsam formam rerum substantialem, vnd inferiren vngleiche substantz / oder Wesen / nemlich ein leibliche / englische / vnd göttliche / so kan nicht geleugnet werden / das der Leib Christi / nach dieser Lehr / zugleich Gott selbst / ein Engel / vnd theil von einem Menschen sey. Dagegen aber tres modi non simpliciter essendi, sed alicubi essendi, praesupponiren auch vnwidersprechlich / si alicubi essendi tres illos modos habet Christi corpus, quòd alicubi eosdem non habeat. Habet ergò praeter illos tres, alium quartum essendi modum, nondum videlicet explicatum. Vnd also ist nicht auszusprechen / was endlich für ein grewlicher wust vngereimbter Lehr aus der heilosen Vbiquitet folgen werde / welche billig an dem woluerdienten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0144" n="140"/> branget / als sey es gar argutum, nemlich / das sie nicht reden / de tribus modis essendi simpliciter, sed alicubi essendi.</p> <p>Denn zweierley vngereimbtes hieraus folget / Erstlich / das sie den modum essendi repletiuum ziehen inter modos alicubi essendi. So doch Gott seiner vnendlichen Natur halben / eigentlich nicht anders / denn vberal (vnd demnach ausserhalb / vnd vber alle Ort) ist / noch sein kan. Vnd wird figuratè, oder impropriè gesagt / das Gott hie / oder dort / oder etwa an einem Ort sey / nemlich / propter singularem efficaciam, & patefactionem gratiae, ac gloriae.</p> <p>Zum andern / fallen sie eben hiemit / wider jhr eigen protestation / vffs newe in das gedicht de quadruplici natura Christi. Denn hat Christus dreierley weis mit seinem Leib etwa zu sein / vnd wie bisher bewiesen / dieselbige modi sind nicht respectus diuersi, sondern gehören ad ipsam formam rerum substantialem, vnd inferiren vngleiche substantz / oder Wesen / nemlich ein leibliche / englische / vnd göttliche / so kan nicht geleugnet werden / das der Leib Christi / nach dieser Lehr / zugleich Gott selbst / ein Engel / vnd theil von einem Menschen sey.</p> <p>Dagegen aber tres modi non simpliciter essendi, sed alicubi essendi, praesupponiren auch vnwidersprechlich / si alicubi essendi tres illos modos habet Christi corpus, quòd alicubi eosdem non habeat. Habet ergò praeter illos tres, alium quartum essendi modum, nondum videlicet explicatum.</p> <p>Vnd also ist nicht auszusprechen / was endlich für ein grewlicher wust vngereimbter Lehr aus der heilosen Vbiquitet folgen werde / welche billig an dem woluerdienten </p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0144]
branget / als sey es gar argutum, nemlich / das sie nicht reden / de tribus modis essendi simpliciter, sed alicubi essendi.
Denn zweierley vngereimbtes hieraus folget / Erstlich / das sie den modum essendi repletiuum ziehen inter modos alicubi essendi. So doch Gott seiner vnendlichen Natur halben / eigentlich nicht anders / denn vberal (vnd demnach ausserhalb / vnd vber alle Ort) ist / noch sein kan. Vnd wird figuratè, oder impropriè gesagt / das Gott hie / oder dort / oder etwa an einem Ort sey / nemlich / propter singularem efficaciam, & patefactionem gratiae, ac gloriae.
Zum andern / fallen sie eben hiemit / wider jhr eigen protestation / vffs newe in das gedicht de quadruplici natura Christi. Denn hat Christus dreierley weis mit seinem Leib etwa zu sein / vnd wie bisher bewiesen / dieselbige modi sind nicht respectus diuersi, sondern gehören ad ipsam formam rerum substantialem, vnd inferiren vngleiche substantz / oder Wesen / nemlich ein leibliche / englische / vnd göttliche / so kan nicht geleugnet werden / das der Leib Christi / nach dieser Lehr / zugleich Gott selbst / ein Engel / vnd theil von einem Menschen sey.
Dagegen aber tres modi non simpliciter essendi, sed alicubi essendi, praesupponiren auch vnwidersprechlich / si alicubi essendi tres illos modos habet Christi corpus, quòd alicubi eosdem non habeat. Habet ergò praeter illos tres, alium quartum essendi modum, nondum videlicet explicatum.
Vnd also ist nicht auszusprechen / was endlich für ein grewlicher wust vngereimbter Lehr aus der heilosen Vbiquitet folgen werde / welche billig an dem woluerdienten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |