Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Diß argument haben vnser Widersacher noch zur zeit nicht soluiren können / wird jnen auch in ewigkeit vmbzustossen vnmüglich sein.

Damit sie aber etwas dagegen auffbrechten / vnd sich der Warheit (welcher zu weichen bey jnen die höchste schande ist) nicht gefangen geben / ergrieffen sie in jhrer praecipitirten wüsten refutationschrifft zu Dessaw (wie jhr gebrauch ist) die petitionem principij.

Concedirten vns wol anfenglich die praemissas, das nur vna infinita essentia sey / nemlich essentia creatrix, seu creatoris propria.

Item / Das durch verleugnung / oder verenderung der eigenschafft die Naturn selbst entweder verleugnet / oder verendert werden müsten.

Vnd hiemit haben sie vnser gantze Lehr wider jr eigen dogma concedirt / vnd bekrefftiget. Jedoch bey jren blinden Subscribenten noch ein ansehen / vnd Namen zuerhalten / darumb es jnen allein zuthun / ergriffen sie damals (wie gemelt) petitionem principij, das ist / dauon noch die Frage war / zogen sie zum beweis an / vnd was sie zuuor nachgegeben / zerstöreten sie wider per oppositum in adiecto, das nemlich / Jenes alles vngeacht / nichts desto weniger die göttliche Natur in der Person des Sons / was jr eigen ist / der angenomenen menschlichen Natur in der that mitteile.

Dawider haben wir mit bestendigem grunde geantwortet / wie auch noch / das einer Natur eigenschafft / keiner andern Natur / die nicht eines Wesens mit jr ist / könne ohne abtilgung jrer selbst mitgeteilt werden. Denn eigen sein / heisse nicht gemein werden.

Diß argument haben vnser Widersacher noch zur zeit nicht soluiren können / wird jnen auch in ewigkeit vmbzustossen vnmüglich sein.

Damit sie aber etwas dagegen auffbrechten / vnd sich der Warheit (welcher zu weichen bey jnen die höchste schande ist) nicht gefangen geben / ergrieffen sie in jhrer praecipitirten wüsten refutationschrifft zu Dessaw (wie jhr gebrauch ist) die petitionem principij.

Concedirten vns wol anfenglich die praemissas, das nur vna infinita essentia sey / nemlich essentia creatrix, seu creatoris propria.

Item / Das durch verleugnung / oder verenderung der eigenschafft die Naturn selbst entweder verleugnet / oder verendert werden müsten.

Vnd hiemit haben sie vnser gantze Lehr wider jr eigen dogma concedirt / vnd bekrefftiget. Jedoch bey jren blinden Subscribenten noch ein ansehen / vnd Namen zuerhalten / darumb es jnen allein zuthun / ergriffen sie damals (wie gemelt) petitionem principij, das ist / dauon noch die Frage war / zogen sie zum beweis an / vnd was sie zuuor nachgegeben / zerstöreten sie wider per oppositum in adiecto, das nemlich / Jenes alles vngeacht / nichts desto weniger die göttliche Natur in der Person des Sons / was jr eigen ist / der angenomenen menschlichen Natur in der that mitteile.

Dawider haben wir mit bestendigem grunde geantwortet / wie auch noch / das einer Natur eigenschafft / keiner andern Natur / die nicht eines Wesens mit jr ist / könne ohne abtilgung jrer selbst mitgeteilt werden. Denn eigen sein / heisse nicht gemein werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0160" n="156"/>
        <p>Diß argument haben vnser Widersacher noch zur zeit nicht soluiren können / wird                      jnen auch in ewigkeit vmbzustossen vnmüglich sein.</p>
        <p>Damit sie aber etwas dagegen auffbrechten / vnd sich der Warheit (welcher zu                      weichen bey jnen die höchste schande ist) nicht gefangen geben / ergrieffen sie                      in jhrer praecipitirten wüsten refutationschrifft zu Dessaw (wie jhr gebrauch                      ist) die petitionem principij.</p>
        <p>Concedirten vns wol anfenglich die praemissas, das nur vna infinita essentia sey                      / nemlich essentia creatrix, seu creatoris propria.</p>
        <p>Item / Das durch verleugnung / oder verenderung der eigenschafft die Naturn                      selbst entweder verleugnet / oder verendert werden müsten.</p>
        <p>Vnd hiemit haben sie vnser gantze Lehr wider jr eigen dogma concedirt / vnd                      bekrefftiget. Jedoch bey jren blinden Subscribenten noch ein ansehen / vnd Namen                      zuerhalten / darumb es jnen allein zuthun / ergriffen sie damals (wie gemelt)                      petitionem principij, das ist / dauon noch die Frage war / zogen sie zum beweis                      an / vnd was sie zuuor nachgegeben / zerstöreten sie wider per oppositum in                      adiecto, das nemlich / Jenes alles vngeacht / nichts desto weniger die göttliche                      Natur in der Person des Sons / was jr eigen ist / der angenomenen menschlichen                      Natur in der that mitteile.</p>
        <p>Dawider haben wir mit bestendigem grunde geantwortet / wie auch noch / das einer                      Natur eigenschafft / keiner andern Natur / die nicht eines Wesens mit jr ist /                      könne ohne abtilgung jrer selbst mitgeteilt werden. Denn eigen sein / heisse                      nicht gemein werden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0160] Diß argument haben vnser Widersacher noch zur zeit nicht soluiren können / wird jnen auch in ewigkeit vmbzustossen vnmüglich sein. Damit sie aber etwas dagegen auffbrechten / vnd sich der Warheit (welcher zu weichen bey jnen die höchste schande ist) nicht gefangen geben / ergrieffen sie in jhrer praecipitirten wüsten refutationschrifft zu Dessaw (wie jhr gebrauch ist) die petitionem principij. Concedirten vns wol anfenglich die praemissas, das nur vna infinita essentia sey / nemlich essentia creatrix, seu creatoris propria. Item / Das durch verleugnung / oder verenderung der eigenschafft die Naturn selbst entweder verleugnet / oder verendert werden müsten. Vnd hiemit haben sie vnser gantze Lehr wider jr eigen dogma concedirt / vnd bekrefftiget. Jedoch bey jren blinden Subscribenten noch ein ansehen / vnd Namen zuerhalten / darumb es jnen allein zuthun / ergriffen sie damals (wie gemelt) petitionem principij, das ist / dauon noch die Frage war / zogen sie zum beweis an / vnd was sie zuuor nachgegeben / zerstöreten sie wider per oppositum in adiecto, das nemlich / Jenes alles vngeacht / nichts desto weniger die göttliche Natur in der Person des Sons / was jr eigen ist / der angenomenen menschlichen Natur in der that mitteile. Dawider haben wir mit bestendigem grunde geantwortet / wie auch noch / das einer Natur eigenschafft / keiner andern Natur / die nicht eines Wesens mit jr ist / könne ohne abtilgung jrer selbst mitgeteilt werden. Denn eigen sein / heisse nicht gemein werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/160
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/160>, abgerufen am 27.11.2024.