Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Aber solchs widerlegt Damascenus / vnd sein Scholiastes lib. 3. cap. 3. mit vielen ausfürlichen argumenten / darauff wir vns vmb geliebter kürtze willen hiemit wollen referirt haben. Hiewider gilt es mit nichten zu sagen / Es sey nicht war. Denn diese bewrische antwort ist beides zu grob / vnd viel zu wenig. Sondern an stadt solcher vnhöfflichen solution / solten die Herrn verfasser der Erfurdischen Apologien viel mehr beweisen / das sie den grunde zu dergleichen falschen opinion nicht legten / das ist / jr gedicht von der Vbiquitet müssen sie fallen lassen / sonst wird sie jr eigen anathema selbst treffen. Denn im Concilio zu Chalcedon ist wider jren Vorfechter Eutychen einhelliglich geschlossen / das die zwo naturen in Christo jre natürliche wesentliche eigenschafften durch die persönliche vereinigung viel genawer behalten / denn wenn sie nie vereinigt worden weren. In massen dasselbig decretum klar mit sich bringet / welchs also lautet: Christum consona omnes voce docemus perfectum in diuinitate, & perfectum in humanitate: vnum Domiuum in duabus naturis, inconfuse, immutabiliter, indiuise, inseparabiliter cognoscendum; nulla naturarum differentia sublata propter vnionem, sed salua MAGIS vtriusque naturae proprietate, & in vnam personam &vnam subsistentiam concurrente. Dis kan mit dem gedicht / von der thätlichen mitteilung der Göttlichen eigenschafften ins fleisch Christi / nicht bestehen. Drümb so sie mit vns dem decreto Chalcedonensi beypflichten / so müssen sie jre trewme von der Almechtigkeit / Alwissenheit / vnd allenthalbenheit des Aber solchs widerlegt Damascenus / vnd sein Scholiastes lib. 3. cap. 3. mit vielen ausfürlichen argumenten / darauff wir vns vmb geliebter kürtze willen hiemit wollen referirt haben. Hiewider gilt es mit nichten zu sagen / Es sey nicht war. Denn diese bewrische antwort ist beides zu grob / vnd viel zu wenig. Sondern an stadt solcher vnhöfflichen solution / solten die Herrn verfasser der Erfurdischen Apologien viel mehr beweisen / das sie den grunde zu dergleichen falschen opinion nicht legten / das ist / jr gedicht von der Vbiquitet müssen sie fallen lassen / sonst wird sie jr eigen anathema selbst treffen. Denn im Concilio zu Chalcedon ist wider jren Vorfechter Eutychen einhelliglich geschlossen / das die zwo naturen in Christo jre natürliche wesentliche eigenschafften durch die persönliche vereinigung viel genawer behalten / denn wenn sie nie vereinigt worden weren. In massen dasselbig decretum klar mit sich bringet / welchs also lautet: Christum consona omnes voce docemus perfectum in diuinitate, & perfectum in humanitate: vnum Domiuum in duabus naturis, inconfusè, immutabiliter, indiuisè, inseparabiliter cognoscendum; nulla naturarum differentia sublata propter vnionem, sed salua MAGIS vtriusque naturae proprietate, & in vnam personam &vnam subsistentiam concurrente. Dis kan mit dem gedicht / von der thätlichen mitteilung der Göttlichen eigenschafften ins fleisch Christi / nicht bestehen. Drümb so sie mit vns dem decreto Chalcedonensi beypflichten / so müssen sie jre trewme von der Almechtigkeit / Alwissenheit / vnd allenthalbenheit des <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0174" n="170"/> <p>Aber solchs widerlegt Damascenus / vnd sein Scholiastes lib. <hi rendition="#i">3.</hi> cap. <hi rendition="#i">3.</hi> mit vielen ausfürlichen argumenten / darauff wir vns vmb geliebter kürtze willen hiemit wollen referirt haben.</p> <p>Hiewider gilt es mit nichten zu sagen / Es sey nicht war. Denn diese bewrische antwort ist beides zu grob / vnd viel zu wenig. Sondern an stadt solcher vnhöfflichen solution / solten die Herrn verfasser der Erfurdischen Apologien viel mehr beweisen / das sie den grunde zu dergleichen falschen opinion nicht legten / das ist / jr gedicht von der Vbiquitet müssen sie fallen lassen / sonst wird sie jr eigen anathema selbst treffen.</p> <p>Denn im Concilio zu Chalcedon ist wider jren Vorfechter Eutychen einhelliglich geschlossen / das die zwo naturen in Christo jre natürliche wesentliche eigenschafften durch die persönliche vereinigung viel genawer behalten / denn wenn sie nie vereinigt worden weren. 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Aber solchs widerlegt Damascenus / vnd sein Scholiastes lib. 3. cap. 3. mit vielen ausfürlichen argumenten / darauff wir vns vmb geliebter kürtze willen hiemit wollen referirt haben.
Hiewider gilt es mit nichten zu sagen / Es sey nicht war. Denn diese bewrische antwort ist beides zu grob / vnd viel zu wenig. Sondern an stadt solcher vnhöfflichen solution / solten die Herrn verfasser der Erfurdischen Apologien viel mehr beweisen / das sie den grunde zu dergleichen falschen opinion nicht legten / das ist / jr gedicht von der Vbiquitet müssen sie fallen lassen / sonst wird sie jr eigen anathema selbst treffen.
Denn im Concilio zu Chalcedon ist wider jren Vorfechter Eutychen einhelliglich geschlossen / das die zwo naturen in Christo jre natürliche wesentliche eigenschafften durch die persönliche vereinigung viel genawer behalten / denn wenn sie nie vereinigt worden weren. In massen dasselbig decretum klar mit sich bringet / welchs also lautet: Christum consona omnes voce docemus perfectum in diuinitate, & perfectum in humanitate: vnum Domiuum in duabus naturis, inconfusè, immutabiliter, indiuisè, inseparabiliter cognoscendum; nulla naturarum differentia sublata propter vnionem, sed salua MAGIS vtriusque naturae proprietate, & in vnam personam &vnam subsistentiam concurrente.
Dis kan mit dem gedicht / von der thätlichen mitteilung der Göttlichen eigenschafften ins fleisch Christi / nicht bestehen. Drümb so sie mit vns dem decreto Chalcedonensi beypflichten / so müssen sie jre trewme von der Almechtigkeit / Alwissenheit / vnd allenthalbenheit des
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