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Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

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Derhalben müste hiedurch alle vnsere verwantschafft mit demselbigen fleisch / so das ewige Wort persönlich angenomen / vnd an sich tregt / auffgehaben sein.

Diß argument bestehet erstlich für sich selbst vnwidersprechlich. Denn weil das fleisch Christi sol mit der ewigen Gottheit alles gegenwertig thetlich / vnd wirckentlich erfüllen / so kan es mit vnserm fleisch keine verwantschafft haben / welchs mit raum vnd stedte vmbzirckelt / vnd von wegen der ördentlichen austeilung aller leiblichen glieder nicht kan anders / denn entlich / oder vmbschrieben / vnd also nur an einem ort sein wesen haben.

Zum andern / wirds von dem gegenteil mit stillschweigen confirmirt / vnd bestettigt. Denn da sie mit bestendigem grunde etwas dawider hetten wissen auffzubringen / so würden sie es / jrer eigen notturfft halben / nicht phergangen haben.

Zum dritten / ob sie altzie auch fürwenden wolten / wie sonst jr gebrauch ist / wenn jnen alle behelffreden abgeschnitten werden / das sie sagen / Gott wisse wol rath dazu / wie sein Leib ein warhafftiger Leib bleibe / ob er schon mit der Gottheit allenthalben / oder an vielen orten zugleich gegenwertig sey: So ist jnen doch albereit von den Jesuiten zu Meintz solches genomen. Vnd geben wir hierauff zur antwort / das Gott freilich zu allem / was jm wolgefelt / wol rath zu finden wisse / one vnser zuthun: Aber vns gebürt von jm anders nicht / denn nach seinem offenbarten Wort zu gedencken / vnd zu reden.

Dieweil er denn seinen lieben Son darumb hat Mensch lassen werden / nicht zwar das er die menschliche natur in sich an almechtigkeit / alwissenheit / vnd vnendlicher

Derhalben müste hiedurch alle vnsere verwantschafft mit demselbigen fleisch / so das ewige Wort persönlich angenomen / vnd an sich tregt / auffgehaben sein.

Diß argument bestehet erstlich für sich selbst vnwidersprechlich. Denn weil das fleisch Christi sol mit der ewigen Gottheit alles gegenwertig thetlich / vnd wirckentlich erfüllen / so kan es mit vnserm fleisch keine verwantschafft haben / welchs mit raum vnd stedte vmbzirckelt / vnd von wegen der ördentlichen austeilung aller leiblichen glieder nicht kan anders / denn entlich / oder vmbschrieben / vnd also nur an einem ort sein wesen haben.

Zum andern / wirds von dem gegenteil mit stillschweigen confirmirt / vnd bestettigt. Denn da sie mit bestendigem grunde etwas dawider hetten wissen auffzubringen / so würden sie es / jrer eigen notturfft halben / nicht phergangen haben.

Zum dritten / ob sie altzie auch fürwenden wolten / wie sonst jr gebrauch ist / wenn jnen alle behelffreden abgeschnitten werden / das sie sagen / Gott wisse wol rath dazu / wie sein Leib ein warhafftiger Leib bleibe / ob er schon mit der Gottheit allenthalben / oder an vielen orten zugleich gegenwertig sey: So ist jnen doch albereit von den Jesuiten zu Meintz solches genomen. Vnd geben wir hierauff zur antwort / das Gott freilich zu allem / was jm wolgefelt / wol rath zu finden wisse / one vnser zuthun: Aber vns gebürt von jm anders nicht / denn nach seinem offenbarten Wort zu gedencken / vnd zu reden.

Dieweil er denn seinen lieben Son darumb hat Mensch lassen werden / nicht zwar das er die menschliche natur in sich an almechtigkeit / alwissenheit / vñ vnendlicher

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[177/0181] Derhalben müste hiedurch alle vnsere verwantschafft mit demselbigen fleisch / so das ewige Wort persönlich angenomen / vnd an sich tregt / auffgehaben sein. Diß argument bestehet erstlich für sich selbst vnwidersprechlich. Denn weil das fleisch Christi sol mit der ewigen Gottheit alles gegenwertig thetlich / vnd wirckentlich erfüllen / so kan es mit vnserm fleisch keine verwantschafft haben / welchs mit raum vnd stedte vmbzirckelt / vnd von wegen der ördentlichen austeilung aller leiblichen glieder nicht kan anders / denn entlich / oder vmbschrieben / vnd also nur an einem ort sein wesen haben. Zum andern / wirds von dem gegenteil mit stillschweigen confirmirt / vnd bestettigt. Denn da sie mit bestendigem grunde etwas dawider hetten wissen auffzubringen / so würden sie es / jrer eigen notturfft halben / nicht phergangen haben. Zum dritten / ob sie altzie auch fürwenden wolten / wie sonst jr gebrauch ist / wenn jnen alle behelffreden abgeschnitten werden / das sie sagen / Gott wisse wol rath dazu / wie sein Leib ein warhafftiger Leib bleibe / ob er schon mit der Gottheit allenthalben / oder an vielen orten zugleich gegenwertig sey: So ist jnen doch albereit von den Jesuiten zu Meintz solches genomen. Vnd geben wir hierauff zur antwort / das Gott freilich zu allem / was jm wolgefelt / wol rath zu finden wisse / one vnser zuthun: Aber vns gebürt von jm anders nicht / denn nach seinem offenbarten Wort zu gedencken / vnd zu reden. Dieweil er denn seinen lieben Son darumb hat Mensch lassen werden / nicht zwar das er die menschliche natur in sich an almechtigkeit / alwissenheit / vñ vnendlicher

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/181>, abgerufen am 27.11.2024.