Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. Quod enim communicabile est, id proprie loquendo non est personale.

Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst / sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so ist vnmüglich / das die göttlichen eigenschafften von der menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die Menscheit sey die Gottheit selbst.

Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die conmunicatio ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd hergegen /Fol. Apol. Erf. 84. a. wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur.

Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht Menschheit / noch die Menscheit Gottheit.

Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die sterbligkeit / oder das

dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. Quod enim communicabile est, id propriè loquendo non est personale.

Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst / sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so ist vnmüglich / das die göttlichẽ eigenschafften von der menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die Menscheit sey die Gottheit selbst.

Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die cõmunicatio ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd hergegen /Fol. Apol. Erf. 84. a. wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur.

Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht Menschheit / noch die Menscheit Gottheit.

Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die sterbligkeit / oder das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0217" n="213"/>
dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est                      incommunicabile. Quod enim communicabile est, id propriè loquendo non est                      personale.</p>
        <p>Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst /                      sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen                      eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung                      vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer                      / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus                      Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so                      ist vnmüglich / das die göttliche&#x0303; eigenschafften von der                      menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden                      / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die                      Menscheit sey die Gottheit selbst.</p>
        <p>Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal                      durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die co&#x0303;municatio ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd                      hergegen /<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">84.</hi> a.</note> wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est                      communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur.</p>
        <p>Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von                      der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht                      Menschheit / noch die Menscheit Gottheit.</p>
        <p>Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit                      einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die                      sterbligkeit / oder das
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0217] dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. Quod enim communicabile est, id propriè loquendo non est personale. Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst / sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so ist vnmüglich / das die göttlichẽ eigenschafften von der menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die Menscheit sey die Gottheit selbst. Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die cõmunicatio ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd hergegen / wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur. Fol. Apol. Erf. 84. a. Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht Menschheit / noch die Menscheit Gottheit. Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die sterbligkeit / oder das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/217
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/217>, abgerufen am 26.11.2024.