Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget: Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben. Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe. Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet. alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget: Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben. Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe. Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0264" n="260"/> alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget:</p> <p>Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben.</p> <p>Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe.</p> <p>Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0264]
alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget:
Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben.
Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe.
Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |