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Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

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Wenn der grund / daraus die Christliche Kirche bißher erwiesen / das Christus, Mariae Son / nicht allein warhafftiger natürlicher Mensch / vnsers fleisches / gebeins / vnd geblüts (wie daran / so lang er auff Erden gangen / weder Feinde / noch Freunde jemals gezweiffelt / vnd kein rechtgleubiger Christ / weder jtzt / noch in ewigkeit zweiffeln wird) sondern auch ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott sey / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / etc. Wenn dieses Glaubens gründe / vnd beweisung (sagen wir) geschwechet wird / so wird auch der Christliche Glaub selbst von der ewigen Gottheit des Sons geschwecht.

Der grunde aber / vnd beweisung des Christlichen Glaubens in diesem artickel stehet / vnter andern / fürnemlich darauff / das Christus, Mariae Son / wiewol er nach seinem menschlichen Leib / ist endlich / vnd vmbschrieben (dazu im stand seiner nidrigkeit aller menschlichen schwachheit / ausgenomen die Sünde / vnterworffen gewesen) so ist er doch seiner Person nach / almechtig / alwissend / allenthalben / welchs allein dem ewigen Gott zugehöret.

Darumb ist er vnwidersprechlich zugleich ewiger Gott / vnd hat sein Person nicht in der zeit angefangen / sondern ist eine aus der heiligen ewigen Dreyfaltigkeit.

Sol man nu mit den Vbiquisten gleuben / das Christus auch nach seiner Menscheit / oder das auch die menschliche Natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben: so wird ja derselbige jtzt erklerte grunde geschwecht / das die Arianer dawider werden excipiren können / Es folge nicht / das man schliesse / Christus ist almechtig / alwissend / allenthalben / derwegen ist er eines Wesens mit dem ewigen Vater.

Wenn der grund / daraus die Christliche Kirche bißher erwiesen / das Christus, Mariae Son / nicht allein warhafftiger natürlicher Mensch / vnsers fleisches / gebeins / vnd geblüts (wie daran / so lang er auff Erden gangen / weder Feinde / noch Freunde jemals gezweiffelt / vnd kein rechtgleubiger Christ / weder jtzt / noch in ewigkeit zweiffeln wird) sondern auch ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott sey / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / etc. Wenn dieses Glaubens gründe / vnd beweisung (sagen wir) geschwechet wird / so wird auch der Christliche Glaub selbst von der ewigen Gottheit des Sons geschwecht.

Der grunde aber / vnd beweisung des Christlichen Glaubens in diesem artickel stehet / vnter andern / fürnemlich darauff / das Christus, Mariae Son / wiewol er nach seinem menschlichen Leib / ist endlich / vnd vmbschrieben (dazu im stand seiner nidrigkeit aller menschlichen schwachheit / ausgenomen die Sünde / vnterworffen gewesen) so ist er doch seiner Person nach / almechtig / alwissend / allenthalben / welchs allein dem ewigen Gott zugehöret.

Darumb ist er vnwidersprechlich zugleich ewiger Gott / vnd hat sein Person nicht in der zeit angefangen / sondern ist eine aus der heiligen ewigen Dreyfaltigkeit.

Sol man nu mit den Vbiquisten gleuben / das Christus auch nach seiner Menscheit / oder das auch die menschliche Natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben: so wird ja derselbige jtzt erklerte grunde geschwecht / das die Arianer dawider werden excipiren können / Es folge nicht / das man schliesse / Christus ist almechtig / alwissend / allenthalben / derwegen ist er eines Wesens mit dem ewigen Vater.

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[326/0330] Wenn der grund / daraus die Christliche Kirche bißher erwiesen / das Christus, Mariae Son / nicht allein warhafftiger natürlicher Mensch / vnsers fleisches / gebeins / vnd geblüts (wie daran / so lang er auff Erden gangen / weder Feinde / noch Freunde jemals gezweiffelt / vnd kein rechtgleubiger Christ / weder jtzt / noch in ewigkeit zweiffeln wird) sondern auch ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott sey / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / etc. Wenn dieses Glaubens gründe / vnd beweisung (sagen wir) geschwechet wird / so wird auch der Christliche Glaub selbst von der ewigen Gottheit des Sons geschwecht. Der grunde aber / vnd beweisung des Christlichen Glaubens in diesem artickel stehet / vnter andern / fürnemlich darauff / das Christus, Mariae Son / wiewol er nach seinem menschlichen Leib / ist endlich / vnd vmbschrieben (dazu im stand seiner nidrigkeit aller menschlichen schwachheit / ausgenomen die Sünde / vnterworffen gewesen) so ist er doch seiner Person nach / almechtig / alwissend / allenthalben / welchs allein dem ewigen Gott zugehöret. Darumb ist er vnwidersprechlich zugleich ewiger Gott / vnd hat sein Person nicht in der zeit angefangen / sondern ist eine aus der heiligen ewigen Dreyfaltigkeit. Sol man nu mit den Vbiquisten gleuben / das Christus auch nach seiner Menscheit / oder das auch die menschliche Natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben: so wird ja derselbige jtzt erklerte grunde geschwecht / das die Arianer dawider werden excipiren können / Es folge nicht / das man schliesse / Christus ist almechtig / alwissend / allenthalben / derwegen ist er eines Wesens mit dem ewigen Vater.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/330>, abgerufen am 02.06.2024.