Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.das er alles / was jhm fürkomen ist / hab vrteilen können / darumb das die Gottheit / die allein alle ding siehet / vnd weis / in jhm persönlich / vnd gegenwertig wohnet. Aus welchen worten vnser gegenteil nimermehr beweisen wird / das auch die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: Sondern diß sind / vnd bleiben allein der ewigen Gottheit eigenschafften / welche keiner Creatur (auch der Menscheit Christi selbst nicht) gebüren. Summa / aus allen angezogenen Sprüchen Lutheri / so von den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien bey diesem argument / fol. 99. vnd 100. in zweien bogen blettern erzelet / ist das geringste nicht zu befinden / das vnser Lehr zu wider sey / sondern wird viel mehr des gegenteils Vbiquistischem gedicht in allen denselbigen widersprochen. Vnd wolle der Christliche Leser sönderlich behertzigen / was D. Luther in der auslegung des 110. Psalms schreibt. Denn weil vnser gegenteil fürgibt / es werde in Christo nicht die Gottheit / sondern die Menscheit verklert / (wie sie denn vff solche meinung / stracks widersinnisch den schönen Spruch Johann. 17. anziehen / vnd deuten) So ist sich nicht vnbillig hoch zuuerwundern / mit was Gewissen Fol. Apol. Erf. 100. a.sie denn alhie die wort Lutheri / vber den Spruch / Setze dich zu meiner Rechten / allegiren dürffen / welche doch jhrem gedicht / beide nach dem buchstaben / vnd meinung zuwider sind / wie folget. Hiemit (spricht Lutherus) gibt er jhm die Gottheit nicht / sondern verkleret dieselbige / wie er warhafftiger ewiger Gott mit dem Vater ist / vnd nu auch mit der menschlichen Natur zu derselbigen herrligkeit erhaben / das man das er alles / was jhm fürkomen ist / hab vrteilen können / darumb das die Gottheit / die allein alle ding siehet / vnd weis / in jhm persönlich / vnd gegenwertig wohnet. Aus welchen worten vnser gegenteil nimermehr beweisen wird / das auch die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: Sondern diß sind / vnd bleiben allein der ewigen Gottheit eigenschafften / welche keiner Creatur (auch der Menscheit Christi selbst nicht) gebüren. Summa / aus allen angezogenen Sprüchen Lutheri / so von den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien bey diesem argument / fol. 99. vnd 100. in zweien bogen blettern erzelet / ist das geringste nicht zu befinden / das vnser Lehr zu wider sey / sondern wird viel mehr des gegenteils Vbiquistischem gedicht in allen denselbigen widersprochen. Vnd wolle der Christliche Leser sönderlich behertzigen / was D. Luther in der auslegung des 110. Psalms schreibt. Denn weil vnser gegenteil fürgibt / es werde in Christo nicht die Gottheit / sondern die Menscheit verklert / (wie sie denn vff solche meinung / stracks widersinnisch den schönen Spruch Johann. 17. anziehen / vnd deuten) So ist sich nicht vnbillig hoch zuuerwundern / mit was Gewissen Fol. Apol. Erf. 100. a.sie denn alhie die wort Lutheri / vber den Spruch / Setze dich zu meiner Rechten / allegiren dürffen / welche doch jhrem gedicht / beide nach dem buchstaben / vnd meinung zuwider sind / wie folget. Hiemit (spricht Lutherus) gibt er jhm die Gottheit nicht / sondern verkleret dieselbige / wie er warhafftiger ewiger Gott mit dem Vater ist / vnd nu auch mit der menschlichen Natur zu derselbigen herrligkeit erhaben / das man <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0394" n="390"/> das er alles / was jhm fürkomen ist / hab vrteilen können / darumb das die Gottheit / die allein alle ding siehet / vnd weis / in jhm persönlich / vnd gegenwertig wohnet. Aus welchen worten vnser gegenteil nimermehr beweisen wird / das auch die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: Sondern diß sind / vnd bleiben allein der ewigen Gottheit eigenschafften / welche keiner Creatur (auch der Menscheit Christi selbst nicht) gebüren.</p> <p>Summa / aus allen angezogenen Sprüchen Lutheri / so von den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien bey diesem argument / fol. 99. vnd 100. in zweien bogen blettern erzelet / ist das geringste nicht zu befinden / das vnser Lehr zu wider sey / sondern wird viel mehr des gegenteils Vbiquistischem gedicht in allen denselbigen widersprochen.</p> <p>Vnd wolle der Christliche Leser sönderlich behertzigen / was D. Luther in der auslegung des 110. Psalms schreibt. Denn weil vnser gegenteil fürgibt / es werde in Christo nicht die Gottheit / sondern die Menscheit verklert / (wie sie denn vff solche meinung / stracks widersinnisch den schönen Spruch Johann. 17. anziehen / vnd deuten) So ist sich nicht vnbillig hoch zuuerwundern / mit was Gewissen <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">100.</hi> a.</note>sie denn alhie die wort Lutheri / vber den Spruch / Setze dich zu meiner Rechten / allegiren dürffen / welche doch jhrem gedicht / beide nach dem buchstaben / vnd meinung zuwider sind / wie folget.</p> <p>Hiemit (spricht Lutherus) gibt er jhm die Gottheit nicht / sondern verkleret dieselbige / wie er warhafftiger ewiger Gott mit dem Vater ist / vnd nu auch mit der menschlichen Natur zu derselbigen herrligkeit erhaben / das man </p> </div> </body> </text> </TEI> [390/0394]
das er alles / was jhm fürkomen ist / hab vrteilen können / darumb das die Gottheit / die allein alle ding siehet / vnd weis / in jhm persönlich / vnd gegenwertig wohnet. Aus welchen worten vnser gegenteil nimermehr beweisen wird / das auch die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: Sondern diß sind / vnd bleiben allein der ewigen Gottheit eigenschafften / welche keiner Creatur (auch der Menscheit Christi selbst nicht) gebüren.
Summa / aus allen angezogenen Sprüchen Lutheri / so von den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien bey diesem argument / fol. 99. vnd 100. in zweien bogen blettern erzelet / ist das geringste nicht zu befinden / das vnser Lehr zu wider sey / sondern wird viel mehr des gegenteils Vbiquistischem gedicht in allen denselbigen widersprochen.
Vnd wolle der Christliche Leser sönderlich behertzigen / was D. Luther in der auslegung des 110. Psalms schreibt. Denn weil vnser gegenteil fürgibt / es werde in Christo nicht die Gottheit / sondern die Menscheit verklert / (wie sie denn vff solche meinung / stracks widersinnisch den schönen Spruch Johann. 17. anziehen / vnd deuten) So ist sich nicht vnbillig hoch zuuerwundern / mit was Gewissen sie denn alhie die wort Lutheri / vber den Spruch / Setze dich zu meiner Rechten / allegiren dürffen / welche doch jhrem gedicht / beide nach dem buchstaben / vnd meinung zuwider sind / wie folget.
Fol. Apol. Erf. 100. a. Hiemit (spricht Lutherus) gibt er jhm die Gottheit nicht / sondern verkleret dieselbige / wie er warhafftiger ewiger Gott mit dem Vater ist / vnd nu auch mit der menschlichen Natur zu derselbigen herrligkeit erhaben / das man
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