Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

nothwendig die Person / welche Gott ist / vnd in vnser fleisch sich hat senden lassen / vnd also die amptsuerwaltung vnsers Heils vff sich genomen.

Dieselbige Person des gecreutzigten (sagt Petrus Act. 2.) hat GOTt zum HERRN / vnd Christ gemacht / das ist / verklert / vnd offenbahrt / oder wie daselbst folget / declarirt / das ist / nach auslegung des Apostels Pauli Rom. 1. krefftiglich erwiesen / das er der ewige Son Gottes / vnd der versprochene Messias / oder Christus / das ist / der Welt Heiland sey. Welcher auch / in betrachtung solcher oeconomiae, oder verwaltung / vnd widerbringung vnsers Heils / dazu er in die Welt gesand / vnd Mensch worden ist / alle gewalt vber Himel / vnd Erden (darans jm doch seiner ewigen Natur halben / nach welcher er eines Wesens mit dem Vater ist / von ewigkeit nie gemangelt) warhafftig empfangen hat: Wie Nyssenus ferner bezeugt / vnd von den Herrn Verfassern der Erfurdischen ApologienFol. Apol. Erf. 103. a. (aber in einem andern / das ist / vnrechten verstand) angezogen ist.

Wie könt er auch bitten / das seine Menscheit für sich / mit der Ehr / die er von anfang gehabt / verkleretFol. Apol. Erf. 103. b. würde / so doch dieselbige sein angenomene Menscheit von anfang nicht gewest? Vnd Lutherus vber den 110. Psalm (wie hiebeuor vermeldet) selbst bezeugt / das die Gottheit in Christo verkleret werde / zwar nicht propter defectum, als hette sie jre Ehr ein zeitlang abgelegt / oder verlorn / sondern (wie abermal Basilius wider Eunomium lib. 4. recht sagt) secundum oeconomiam, seu dispensationem humanitatis. Darumb das durch die menschwerdung / vnd sönderlich im stand der nidrigkeit / die herrligkeit Gottes in Christo nicht alweg erkant wurde.

nothwendig die Person / welche Gott ist / vnd in vnser fleisch sich hat senden lassen / vnd also die amptsuerwaltung vnsers Heils vff sich genomen.

Dieselbige Person des gecreutzigten (sagt Petrus Act. 2.) hat GOTt zum HERRN / vnd Christ gemacht / das ist / verklert / vnd offenbahrt / oder wie daselbst folget / declarirt / das ist / nach auslegung des Apostels Pauli Rom. 1. krefftiglich erwiesen / das er der ewige Son Gottes / vnd der versprochene Messias / oder Christus / das ist / der Welt Heiland sey. Welcher auch / in betrachtung solcher oeconomiae, oder verwaltung / vnd widerbringung vnsers Heils / dazu er in die Welt gesand / vnd Mensch worden ist / alle gewalt vber Himel / vnd Erden (darans jm doch seiner ewigen Natur halben / nach welcher er eines Wesens mit dem Vater ist / von ewigkeit nie gemangelt) warhafftig empfangen hat: Wie Nyssenus ferner bezeugt / vnd von den Herrn Verfassern der Erfurdischen ApologienFol. Apol. Erf. 103. a. (aber in einem andern / das ist / vnrechten verstand) angezogen ist.

Wie könt er auch bitten / das seine Menscheit für sich / mit der Ehr / die er von anfang gehabt / verkleretFol. Apol. Erf. 103. b. würde / so doch dieselbige sein angenomene Menscheit von anfang nicht gewest? Vnd Lutherus vber den 110. Psalm (wie hiebeuor vermeldet) selbst bezeugt / das die Gottheit in Christo verkleret werde / zwar nicht propter defectum, als hette sie jre Ehr ein zeitlang abgelegt / oder verlorn / sondern (wie abermal Basilius wider Eunomium lib. 4. recht sagt) secundum oeconomiam, seu dispensationem humanitatis. Darumb das durch die menschwerdung / vnd sönderlich im stand der nidrigkeit / die herrligkeit Gottes in Christo nicht alweg erkant wurde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0423" n="419"/>
nothwendig die Person / welche Gott ist / vnd in vnser fleisch sich hat                      senden lassen / vnd also die amptsuerwaltung vnsers Heils vff sich genomen.</p>
        <p>Dieselbige Person des gecreutzigten (sagt Petrus Act. 2.) hat GOTt zum HERRN /                      vnd Christ gemacht / das ist / verklert / vnd offenbahrt / oder wie daselbst                      folget / declarirt / das ist / nach auslegung des Apostels Pauli Rom. 1.                      krefftiglich erwiesen / das er der ewige Son Gottes / vnd der versprochene                      Messias / oder Christus / das ist / der Welt Heiland sey. Welcher auch / in                      betrachtung solcher oeconomiae, oder verwaltung / vnd widerbringung vnsers Heils                      / dazu er in die Welt gesand / vnd Mensch worden ist / alle gewalt vber Himel /                      vnd Erden (darans jm doch seiner ewigen Natur halben / nach welcher er eines                      Wesens mit dem Vater ist / von ewigkeit nie gemangelt) warhafftig empfangen hat:                      Wie Nyssenus ferner bezeugt / vnd von den Herrn Verfassern der Erfurdischen                          Apologien<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">103.</hi> a.</note> (aber in einem andern / das ist / vnrechten                      verstand) angezogen ist.</p>
        <p>Wie könt er auch bitten / das seine Menscheit für sich / mit der Ehr / die er von                      anfang gehabt / verkleret<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">103.</hi> b.</note> würde / so doch dieselbige sein                      angenomene Menscheit von anfang nicht gewest? Vnd Lutherus vber den 110. Psalm                      (wie hiebeuor vermeldet) selbst bezeugt / das die Gottheit in Christo verkleret                      werde / zwar nicht propter defectum, als hette sie jre Ehr ein zeitlang abgelegt                      / oder verlorn / sondern (wie abermal Basilius wider Eunomium lib. <hi rendition="#i">4.</hi> recht sagt) secundum oeconomiam, seu dispensationem                      humanitatis. Darumb das durch die menschwerdung / vnd sönderlich im stand der                      nidrigkeit / die herrligkeit Gottes in Christo nicht alweg erkant wurde.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0423] nothwendig die Person / welche Gott ist / vnd in vnser fleisch sich hat senden lassen / vnd also die amptsuerwaltung vnsers Heils vff sich genomen. Dieselbige Person des gecreutzigten (sagt Petrus Act. 2.) hat GOTt zum HERRN / vnd Christ gemacht / das ist / verklert / vnd offenbahrt / oder wie daselbst folget / declarirt / das ist / nach auslegung des Apostels Pauli Rom. 1. krefftiglich erwiesen / das er der ewige Son Gottes / vnd der versprochene Messias / oder Christus / das ist / der Welt Heiland sey. Welcher auch / in betrachtung solcher oeconomiae, oder verwaltung / vnd widerbringung vnsers Heils / dazu er in die Welt gesand / vnd Mensch worden ist / alle gewalt vber Himel / vnd Erden (darans jm doch seiner ewigen Natur halben / nach welcher er eines Wesens mit dem Vater ist / von ewigkeit nie gemangelt) warhafftig empfangen hat: Wie Nyssenus ferner bezeugt / vnd von den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien (aber in einem andern / das ist / vnrechten verstand) angezogen ist. Fol. Apol. Erf. 103. a. Wie könt er auch bitten / das seine Menscheit für sich / mit der Ehr / die er von anfang gehabt / verkleret würde / so doch dieselbige sein angenomene Menscheit von anfang nicht gewest? Vnd Lutherus vber den 110. Psalm (wie hiebeuor vermeldet) selbst bezeugt / das die Gottheit in Christo verkleret werde / zwar nicht propter defectum, als hette sie jre Ehr ein zeitlang abgelegt / oder verlorn / sondern (wie abermal Basilius wider Eunomium lib. 4. recht sagt) secundum oeconomiam, seu dispensationem humanitatis. Darumb das durch die menschwerdung / vnd sönderlich im stand der nidrigkeit / die herrligkeit Gottes in Christo nicht alweg erkant wurde. Fol. Apol. Erf. 103. b.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/423
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/423>, abgerufen am 21.11.2024.