Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

edlen Wurtzel des warhafftigen lebendigmachenden Weinstocks / safft / vnd krafft zum leben / durch einerley Geistes wirckung / ziehen / vnd schöpffen. Johann. 1. 15.

Was dienet aber solches zu der Vbiquitet der menschlichen Natur in Christo? von welcher der alten rechtgleubigen Kirchen nie getrewmet hat / wie solten sie denn ein solch vngereimpt gedicht (ja viel mehr gespenst) einer falschen Lehr / vnter dem wort oeconomiae, oder dispensation verborgen gehabt haben? Aber gnug bißher auch von diesem argument.

Das fünff vnd dreissigste Anhaltische Argument.

AVff das fünff vnd dreissigste argumentXXXV. antworten sie per fallaciam secundum plures interrogationes. Denn sie verwechseln die Heuptfrag / welchs bey den Sophisten heisset Translatio status causae, vnd von den jenigen gebraucht wird / denen das Liecht zu hell in die augen scheinet / das ist / die mit vberzeugtem Gewissen einer bösen Sach patrociniren.

Die Frag / darumb es in diesem argument zuthun / ist mit nichten (wie vnser gegenteil alhie den statum causaeFol. Apol. Erf. 103. b. 104. a. felschlich / vnd zu seinem vorteil formiret) ob ein vnterscheid sey zwischen diesen Reden? die Gottheit / almacht / vnd das Leben selbst wesentlich / oder natürlich sein: Vnd / von wegen / oder nach art der persönlichen vereinigung göttliche gewalt / vnd lebendigmachende Krafft haben: Oder / mit dem Leben persönlich vereiniget / vnd zu der Krafft lebendig zu machen / vmb der persönlichen vereinigung

edlen Wurtzel des warhafftigen lebendigmachenden Weinstocks / safft / vnd krafft zum leben / durch einerley Geistes wirckung / ziehen / vnd schöpffen. Johann. 1. 15.

Was dienet aber solches zu der Vbiquitet der menschlichen Natur in Christo? von welcher der alten rechtgleubigen Kirchen nie getrewmet hat / wie solten sie denn ein solch vngereimpt gedicht (ja viel mehr gespenst) einer falschen Lehr / vnter dem wort oeconomiae, oder dispensation verborgen gehabt haben? Aber gnug bißher auch von diesem argument.

Das fünff vnd dreissigste Anhaltische Argument.

AVff das fünff vnd dreissigste argumentXXXV. antworten sie per fallaciam secundum plures interrogationes. Denn sie verwechseln die Heuptfrag / welchs bey den Sophisten heisset Translatio status causae, vnd von den jenigen gebraucht wird / denen das Liecht zu hell in die augen scheinet / das ist / die mit vberzeugtem Gewissen einer bösen Sach patrociniren.

Die Frag / darumb es in diesem argument zuthun / ist mit nichten (wie vnser gegenteil alhie den statum causaeFol. Apol. Erf. 103. b. 104. a. felschlich / vnd zu seinem vorteil formiret) ob ein vnterscheid sey zwischen diesen Reden? die Gottheit / almacht / vnd das Leben selbst wesentlich / oder natürlich sein: Vnd / von wegen / oder nach art der persönlichen vereinigung göttliche gewalt / vnd lebendigmachende Krafft haben: Oder / mit dem Leben persönlich vereiniget / vnd zu der Krafft lebendig zu machen / vmb der persönlichen vereinigung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0425" n="421"/>
edlen Wurtzel des warhafftigen lebendigmachenden                      Weinstocks / safft / vnd krafft zum leben / durch einerley Geistes wirckung /                      ziehen / vnd schöpffen. Johann. 1. 15.</p>
        <p>Was dienet aber solches zu der Vbiquitet der menschlichen Natur in Christo? von                      welcher der alten rechtgleubigen Kirchen nie getrewmet hat / wie solten sie denn                      ein solch vngereimpt gedicht (ja viel mehr gespenst) einer falschen Lehr / vnter                      dem wort oeconomiae, oder dispensation verborgen gehabt haben? Aber gnug bißher                      auch von diesem argument.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das fünff vnd dreissigste Anhaltische Argument.<lb/></head>
        <p>AVff das fünff vnd dreissigste argument<note place="right">XXXV.</note>                      antworten sie per fallaciam secundum plures interrogationes. Denn sie                      verwechseln die Heuptfrag / welchs bey den Sophisten heisset Translatio status                      causae, vnd von den jenigen gebraucht wird / denen das Liecht zu hell in die                      augen scheinet / das ist / die mit vberzeugtem Gewissen einer bösen Sach                      patrociniren.</p>
        <p>Die Frag / darumb es in diesem argument zuthun / ist mit nichten (wie vnser                      gegenteil alhie den statum causae<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">103.</hi> b. <hi rendition="#i">104.</hi> a.</note>                      felschlich / vnd zu seinem vorteil formiret) ob ein vnterscheid sey zwischen                      diesen Reden? die Gottheit / almacht / vnd das Leben selbst wesentlich / oder                      natürlich sein: Vnd / von wegen / oder nach art der persönlichen vereinigung                      göttliche gewalt / vnd lebendigmachende Krafft haben: Oder / mit dem Leben                      persönlich vereiniget / vnd zu der Krafft lebendig zu machen / vmb der                      persönlichen vereinigung
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421/0425] edlen Wurtzel des warhafftigen lebendigmachenden Weinstocks / safft / vnd krafft zum leben / durch einerley Geistes wirckung / ziehen / vnd schöpffen. Johann. 1. 15. Was dienet aber solches zu der Vbiquitet der menschlichen Natur in Christo? von welcher der alten rechtgleubigen Kirchen nie getrewmet hat / wie solten sie denn ein solch vngereimpt gedicht (ja viel mehr gespenst) einer falschen Lehr / vnter dem wort oeconomiae, oder dispensation verborgen gehabt haben? Aber gnug bißher auch von diesem argument. Das fünff vnd dreissigste Anhaltische Argument. AVff das fünff vnd dreissigste argument antworten sie per fallaciam secundum plures interrogationes. Denn sie verwechseln die Heuptfrag / welchs bey den Sophisten heisset Translatio status causae, vnd von den jenigen gebraucht wird / denen das Liecht zu hell in die augen scheinet / das ist / die mit vberzeugtem Gewissen einer bösen Sach patrociniren. XXXV. Die Frag / darumb es in diesem argument zuthun / ist mit nichten (wie vnser gegenteil alhie den statum causae felschlich / vnd zu seinem vorteil formiret) ob ein vnterscheid sey zwischen diesen Reden? die Gottheit / almacht / vnd das Leben selbst wesentlich / oder natürlich sein: Vnd / von wegen / oder nach art der persönlichen vereinigung göttliche gewalt / vnd lebendigmachende Krafft haben: Oder / mit dem Leben persönlich vereiniget / vnd zu der Krafft lebendig zu machen / vmb der persönlichen vereinigung Fol. Apol. Erf. 103. b. 104. a.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/425
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/425>, abgerufen am 21.11.2024.