Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Christus seine Herrligkeit offenbaret / vnd leuchten hat lassen / auff die mitgeteilte empfangene Maiestet der Menscheit. Dazu schewen sie sich nicht / die aller trostreichsten Sprüch / welche die ewige Gottheit in Christo wider die Ketzer beweisen Fol. Apol. Erf. 61. b./ zu misbrauchen. Denn (sagen sie) Johannis 1. stehet ja austrücklich geschrieben: Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Johann. 2. Jesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Item / das er von seiner Mutter / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft geborn / sol ein Werck der empfangenen almacht des maiestetischen fleisches sein. Aber hiewider bedarffs keiner antwort / dieweil sie im ersten Spruch (wie jhr Meister / des geist sie treibt / Matthae. 4.) ein fallaciam diuisionis begehen / vnd die erklerung desselbigen Spruchs / welche dazu gehört / auslassen: Nemlich / Wir sahen seine Herrligkeit / Was für eine Herrligkeit? Nicht zwar eines maiestetischen / almechtigen / alwissenden / allenthalbenden fleisches / sondern eine Herrligkeit / als des eingebornen Sons vom Vater. Johann. 1. So ist ja das ewige Wort nicht seiner angenomenen Menscheit / sondern seiner Gottheit halben / der eingeborne vom Vater. Also im andern Spruch / Jesus offenbahrete seine Herrligkeit / stehet abermal die erklerung dabey / welche man nicht solt dauon zwacken: vnd seine Jünger gleubten an jn / Johann. 2. Verstehe / wie es zuuor gelautet / als an den eingebornen Son Gottes: mit nichten aber / als an einen maiestetischen vergötteten Menschen / wie Nestorius / vnd Eutyches geschwermet. Denn die Sprach des Euangelisten Johannis ist bekant / das nemlich sölche / vnd viel mehr Zeichen Jesus für Christus seine Herrligkeit offenbaret / vnd leuchtẽ hat lassen / auff die mitgeteilte empfangene Maiestet der Menscheit. Dazu schewen sie sich nicht / die aller trostreichsten Sprüch / welche die ewige Gottheit in Christo wider die Ketzer beweisen Fol. Apol. Erf. 61. b./ zu misbrauchen. Denn (sagen sie) Johannis 1. stehet ja austrücklich geschrieben: Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Johann. 2. Jesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Item / das er von seiner Mutter / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft geborn / sol ein Werck der empfangenen almacht des maiestetischen fleisches sein. Aber hiewider bedarffs keiner antwort / dieweil sie im ersten Spruch (wie jhr Meister / des geist sie treibt / Matthae. 4.) ein fallaciam diuisionis begehen / vnd die erklerung desselbigen Spruchs / welche dazu gehört / auslassen: Nemlich / Wir sahen seine Herrligkeit / Was für eine Herrligkeit? Nicht zwar eines maiestetischen / almechtigen / alwissenden / allenthalbenden fleisches / sondern eine Herrligkeit / als des eingebornen Sons vom Vater. Johann. 1. So ist ja das ewige Wort nicht seiner angenomenen Menscheit / sondern seiner Gottheit halben / der eingeborne vom Vater. Also im andern Spruch / Jesus offenbahrete seine Herrligkeit / stehet abermal die erklerung dabey / welche man nicht solt dauon zwacken: vnd seine Jünger gleubten an jn / Johann. 2. Verstehe / wie es zuuor gelautet / als an den eingebornen Son Gottes: mit nichten aber / als an einen maiestetischen vergötteten Menschen / wie Nestorius / vnd Eutyches geschwermet. Denn die Sprach des Euangelisten Johannis ist bekant / das nemlich sölche / vnd viel mehr Zeichen Jesus für <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0464" n="460"/> Christus seine Herrligkeit offenbaret / vnd leuchtẽ hat lassen / auff die mitgeteilte empfangene Maiestet der Menscheit. Dazu schewen sie sich nicht / die aller trostreichsten Sprüch / welche die ewige Gottheit in Christo wider die Ketzer beweisen <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">61</hi>. b.</note>/ zu misbrauchen. Denn (sagen sie) Johannis 1. stehet ja austrücklich geschrieben: Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Johann. 2. Jesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. 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Verstehe / wie es zuuor gelautet / als an den eingebornen Son Gottes: mit nichten aber / als an einen maiestetischen vergötteten Menschen / wie Nestorius / vnd Eutyches geschwermet.</p> <p>Denn die Sprach des Euangelisten Johannis ist bekant / das nemlich sölche / vnd viel mehr Zeichen Jesus für </p> </div> </body> </text> </TEI> [460/0464]
Christus seine Herrligkeit offenbaret / vnd leuchtẽ hat lassen / auff die mitgeteilte empfangene Maiestet der Menscheit. Dazu schewen sie sich nicht / die aller trostreichsten Sprüch / welche die ewige Gottheit in Christo wider die Ketzer beweisen / zu misbrauchen. Denn (sagen sie) Johannis 1. stehet ja austrücklich geschrieben: Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Johann. 2. Jesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Item / das er von seiner Mutter / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft geborn / sol ein Werck der empfangenen almacht des maiestetischen fleisches sein.
Fol. Apol. Erf. 61. b. Aber hiewider bedarffs keiner antwort / dieweil sie im ersten Spruch (wie jhr Meister / des geist sie treibt / Matthae. 4.) ein fallaciam diuisionis begehen / vnd die erklerung desselbigen Spruchs / welche dazu gehört / auslassen: Nemlich / Wir sahen seine Herrligkeit / Was für eine Herrligkeit? Nicht zwar eines maiestetischen / almechtigen / alwissenden / allenthalbenden fleisches / sondern eine Herrligkeit / als des eingebornen Sons vom Vater. Johann. 1. So ist ja das ewige Wort nicht seiner angenomenen Menscheit / sondern seiner Gottheit halben / der eingeborne vom Vater.
Also im andern Spruch / Jesus offenbahrete seine Herrligkeit / stehet abermal die erklerung dabey / welche man nicht solt dauon zwacken: vnd seine Jünger gleubten an jn / Johann. 2. Verstehe / wie es zuuor gelautet / als an den eingebornen Son Gottes: mit nichten aber / als an einen maiestetischen vergötteten Menschen / wie Nestorius / vnd Eutyches geschwermet.
Denn die Sprach des Euangelisten Johannis ist bekant / das nemlich sölche / vnd viel mehr Zeichen Jesus für
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