Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Dazu vnmüglich / das die eigenschafft in Gott entweder von dem ewigen Göttlichen wesen / oder von sich selbst vntereinander könten geteilet werden / sondern sind / vnd bleiben die aller einigste vnzertrenlichste einigkeit des ewigen vnbegreifflichen Göttlichen wesens / das alwege durch einer Göttlichen eigenschafft mitteilung / die andern semptlich / ja das Göttliche wesen selbst notwendig folgen / vnd zugleich mitgeteilet werden müste.

Vber dieses alles / ist ja dis auch vnwiderleglich / das Vbiquitas, als immensitas praesentiae, dem fleisch Christi mit nichten kan abgesprochen werden / so jm potentiae, vnd scientiae immensitas gebüren solten.

Dieweil auch der HERR dieselbige seine empfangene Amptsgewalt / die jm als einem Legaten mit gewissem Decret / schlus / vnd abschied (also zu reden) von seinem ewigen Vater vbergeben ist / selbst mit den beyden wörtlein Himels / vnd Erden gleich vmbschrencket / damit anzuzeigen / das seine sendung / vnd dazu verwilligte Amptsgewalt / durch ein gewissen abschied determinirt sey / vnd sich weiter nicht erstrecke / denn das durch sein verdienst / vnd krafft die Menschen in allen dingen wider zu recht gebracht / vnd seinem Vater ein ewige Kirchen aus dem Menschlichen geschlecht gesamlet / erworben / vnd zugefüret würde / vermöge der Apostolischen erklerung / Rom. 8.

Wiewol nu bisweilen die Schrifft vnser einfalt zu dienen / durch erwehnung derselben beiderley wörtlein / Himels / vnd Erden / als zugleich des höchsten / vnd nidrigsten wercks / oder geschöpffs Gottes / so von menschlichen augen angeschawen / vnd erkant werden können (derer schöpffung / vnd erhaltung gleichwol der Menschlichen natur Christi

Dazu vnmüglich / das die eigenschafft in Gott entweder von dem ewigen Göttlichen wesen / oder von sich selbst vntereinander könten geteilet werden / sondern sind / vnd bleiben die aller einigste vnzertrenlichste einigkeit des ewigen vnbegreifflichen Göttlichen wesens / das alwege durch einer Göttlichen eigenschafft mitteilung / die andern semptlich / ja das Göttliche wesen selbst notwendig folgen / vnd zugleich mitgeteilet werden müste.

Vber dieses alles / ist ja dis auch vnwiderleglich / das Vbiquitas, als immensitas praesentiae, dem fleisch Christi mit nichten kan abgesprochen werden / so jm potentiae, vnd scientiae immensitas gebüren solten.

Dieweil auch der HERR dieselbige seine empfangene Amptsgewalt / die jm als einem Legaten mit gewissem Decret / schlus / vnd abschied (also zu reden) von seinem ewigen Vater vbergeben ist / selbst mit den beyden wörtlein Himels / vnd Erden gleich vmbschrencket / damit anzuzeigen / das seine sendung / vnd dazu verwilligte Amptsgewalt / durch ein gewissen abschied determinirt sey / vnd sich weiter nicht erstrecke / denn das durch sein verdienst / vnd krafft die Menschen in allen dingen wider zu recht gebracht / vnd seinem Vater ein ewige Kirchen aus dem Menschlichen geschlecht gesamlet / erworben / vnd zugefüret würde / vermöge der Apostolischen erklerung / Rom. 8.

Wiewol nu bisweilen die Schrifft vnser einfalt zu dienen / durch erwehnung derselben beiderley wörtlein / Himels / vnd Erden / als zugleich des höchsten / vnd nidrigsten wercks / oder geschöpffs Gottes / so von menschlichen augen angeschawen / vnd erkant werden können (derer schöpffung / vnd erhaltung gleichwol der Menschlichen natur Christi

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0063" n="59"/>
        <p>Dazu vnmüglich / das die eigenschafft in Gott entweder von dem ewigen Göttlichen                      wesen / oder von sich selbst vntereinander könten geteilet werden / sondern sind                      / vnd bleiben die aller einigste vnzertrenlichste einigkeit des ewigen                      vnbegreifflichen Göttlichen wesens / das alwege durch einer Göttlichen                      eigenschafft mitteilung / die andern semptlich / ja das Göttliche wesen selbst                      notwendig folgen / vnd zugleich mitgeteilet werden müste.</p>
        <p>Vber dieses alles / ist ja dis auch vnwiderleglich / das Vbiquitas, als                      immensitas praesentiae, dem fleisch Christi mit nichten kan abgesprochen werden                      / so jm potentiae, vnd scientiae immensitas gebüren solten.</p>
        <p>Dieweil auch der HERR dieselbige seine empfangene Amptsgewalt / die jm als einem                      Legaten mit gewissem Decret / schlus / vnd abschied (also zu reden) von seinem                      ewigen Vater vbergeben ist / selbst mit den beyden wörtlein Himels / vnd Erden                      gleich vmbschrencket / damit anzuzeigen / das seine sendung / vnd dazu                      verwilligte Amptsgewalt / durch ein gewissen abschied determinirt sey / vnd sich                      weiter nicht erstrecke / denn das durch sein verdienst / vnd krafft die Menschen                      in allen dingen wider zu recht gebracht / vnd seinem Vater ein ewige Kirchen aus                      dem Menschlichen geschlecht gesamlet / erworben / vnd zugefüret würde / vermöge                      der Apostolischen erklerung / Rom. 8.</p>
        <p>Wiewol nu bisweilen die Schrifft vnser einfalt zu dienen / durch erwehnung                      derselben beiderley wörtlein / Himels / vnd Erden / als zugleich des höchsten /                      vnd nidrigsten wercks / oder geschöpffs Gottes / so von menschlichen augen                      angeschawen / vnd erkant werden können (derer schöpffung / vnd erhaltung                      gleichwol der Menschlichen natur Christi
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0063] Dazu vnmüglich / das die eigenschafft in Gott entweder von dem ewigen Göttlichen wesen / oder von sich selbst vntereinander könten geteilet werden / sondern sind / vnd bleiben die aller einigste vnzertrenlichste einigkeit des ewigen vnbegreifflichen Göttlichen wesens / das alwege durch einer Göttlichen eigenschafft mitteilung / die andern semptlich / ja das Göttliche wesen selbst notwendig folgen / vnd zugleich mitgeteilet werden müste. Vber dieses alles / ist ja dis auch vnwiderleglich / das Vbiquitas, als immensitas praesentiae, dem fleisch Christi mit nichten kan abgesprochen werden / so jm potentiae, vnd scientiae immensitas gebüren solten. Dieweil auch der HERR dieselbige seine empfangene Amptsgewalt / die jm als einem Legaten mit gewissem Decret / schlus / vnd abschied (also zu reden) von seinem ewigen Vater vbergeben ist / selbst mit den beyden wörtlein Himels / vnd Erden gleich vmbschrencket / damit anzuzeigen / das seine sendung / vnd dazu verwilligte Amptsgewalt / durch ein gewissen abschied determinirt sey / vnd sich weiter nicht erstrecke / denn das durch sein verdienst / vnd krafft die Menschen in allen dingen wider zu recht gebracht / vnd seinem Vater ein ewige Kirchen aus dem Menschlichen geschlecht gesamlet / erworben / vnd zugefüret würde / vermöge der Apostolischen erklerung / Rom. 8. Wiewol nu bisweilen die Schrifft vnser einfalt zu dienen / durch erwehnung derselben beiderley wörtlein / Himels / vnd Erden / als zugleich des höchsten / vnd nidrigsten wercks / oder geschöpffs Gottes / so von menschlichen augen angeschawen / vnd erkant werden können (derer schöpffung / vnd erhaltung gleichwol der Menschlichen natur Christi

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/63
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/63>, abgerufen am 23.11.2024.