Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

wigen Gott / vnd aus seiner fülle empfahen wir alle / gnade vnd gnade. Joannis 1.

Er ist aber inn der fülle der bestimpten zeit Mensch worden / welchs er von Ewigkeit nicht war / vnd wiewol er / was die Gottheit betrifft / so wol in / vnd nach / als vor der Menschwerdung vnwandelbar blieben / derwegen jm an der Gottheit gantz / vnd gar nichts / auch das geringste nicht / weder ab / noch zugangen / jedoch war zuuor / wie auch hernach im menschlichen Geschlecht / dergleichen exempel vnter allen Menschen kindern vnerhört / das von einer Person beides mit Warheit solte gesagt werden / das sie zugleich sey warhafftiger / natürlicher / ewiger Gott / aus des Vaters Natur vor der Welt geborn / vnd warhafftiger / natürlicher Mensch aus der Jungfrawen / da die zeit erfüllet war / in die Welt geborn.

Derwegen was diese Person von Ewigkeit hat / als Gott / das empfehet sie in der zeit / als Mensch. Nicht das die menschliche Natur dadurch almechtig / alwissend / oder allenthalben worden / Sondern das zuuor kein Mensch gewesen / noch ausser Christo sein wird / dem solcher Name mit der that gebüret / das er zugleich warhafftiger natürlicher Mensch / vnd doch auch natürlicher / warhafftiger / almechtiger / ewiger / alwissender / vnendlicher HERR / vnd Gott sey / vnd heisse / Schöpffer / vnd erhalter Himels / vnd Erden.

Ob auch wol sein heilwertiges ampt in dem allerheiligsten / vnd geheimbsten raht der heiligen Dreifaltigkeit ausser / vnd vber alle zeit / ehe der Welt grund gelegt ward / beschlossen ist worden / Ephes. 1. Wie den das decretum reparationis nostrae, vff kein vnterschiedene zeit kan restrin-

wigen Gott / vnd aus seiner fülle empfahen wir alle / gnade vnd gnade. Joannis 1.

Er ist aber inn der fülle der bestimpten zeit Mensch worden / welchs er von Ewigkeit nicht war / vnd wiewol er / was die Gottheit betrifft / so wol in / vnd nach / als vor der Menschwerdũg vnwandelbar blieben / derwegen jm an der Gottheit gantz / vnd gar nichts / auch das geringste nicht / weder ab / noch zugangen / jedoch war zuuor / wie auch hernach im menschlichen Geschlecht / dergleichen exempel vnter allen Menschen kindern vnerhört / das von einer Person beides mit Warheit solte gesagt werden / das sie zugleich sey warhafftiger / natürlicher / ewiger Gott / aus des Vaters Natur vor der Welt geborn / vnd warhafftiger / natürlicher Mensch aus der Jungfrawen / da die zeit erfüllet war / in die Welt geborn.

Derwegen was diese Person von Ewigkeit hat / als Gott / das empfehet sie in der zeit / als Mensch. Nicht das die menschliche Natur dadurch almechtig / alwissend / oder allenthalben worden / Sondern das zuuor kein Mensch gewesen / noch ausser Christo sein wird / dem solcher Name mit der that gebüret / das er zugleich warhafftiger natürlicher Mensch / vnd doch auch natürlicher / warhafftiger / almechtiger / ewiger / alwissender / vnendlicher HERR / vnd Gott sey / vnd heisse / Schöpffer / vnd erhalter Himels / vnd Erden.

Ob auch wol sein heilwertiges ampt in dem allerheiligsten / vnd geheimbsten raht der heiligen Dreifaltigkeit ausser / vnd vber alle zeit / ehe der Welt grund gelegt ward / beschlossen ist worden / Ephes. 1. Wie den das decretum reparationis nostrae, vff kein vnterschiedene zeit kan restrin-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0081" n="77"/>
wigen Gott / vnd aus seiner fülle empfahen wir alle / gnade vnd gnade.                      Joannis 1.</p>
        <p>Er ist aber inn der fülle der bestimpten zeit Mensch worden / welchs er von                      Ewigkeit nicht war / vnd wiewol er / was die Gottheit betrifft / so wol in / vnd                      nach / als vor der Menschwerdu&#x0303;g vnwandelbar blieben / derwegen jm                      an der Gottheit gantz / vnd gar nichts / auch das geringste nicht / weder ab /                      noch zugangen / jedoch war zuuor / wie auch hernach im menschlichen Geschlecht /                      dergleichen exempel vnter allen Menschen kindern vnerhört / das von einer Person                      beides mit Warheit solte gesagt werden / das sie zugleich sey warhafftiger /                      natürlicher / ewiger Gott / aus des Vaters Natur vor der Welt geborn / vnd                      warhafftiger / natürlicher Mensch aus der Jungfrawen / da die zeit erfüllet war                      / in die Welt geborn.</p>
        <p>Derwegen was diese Person von Ewigkeit hat / als Gott / das empfehet sie in der                      zeit / als Mensch. Nicht das die menschliche Natur dadurch almechtig / alwissend                      / oder allenthalben worden / Sondern das zuuor kein Mensch gewesen / noch ausser                      Christo sein wird / dem solcher Name mit der that gebüret / das er zugleich                      warhafftiger natürlicher Mensch / vnd doch auch natürlicher / warhafftiger /                      almechtiger / ewiger / alwissender / vnendlicher HERR / vnd Gott sey / vnd                      heisse / Schöpffer / vnd erhalter Himels / vnd Erden.</p>
        <p>Ob auch wol sein heilwertiges ampt in dem allerheiligsten / vnd geheimbsten raht                      der heiligen Dreifaltigkeit ausser / vnd vber alle zeit / ehe der Welt grund                      gelegt ward / beschlossen ist worden / Ephes. 1. Wie den das decretum                      reparationis nostrae, vff kein vnterschiedene zeit kan restrin-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0081] wigen Gott / vnd aus seiner fülle empfahen wir alle / gnade vnd gnade. Joannis 1. Er ist aber inn der fülle der bestimpten zeit Mensch worden / welchs er von Ewigkeit nicht war / vnd wiewol er / was die Gottheit betrifft / so wol in / vnd nach / als vor der Menschwerdũg vnwandelbar blieben / derwegen jm an der Gottheit gantz / vnd gar nichts / auch das geringste nicht / weder ab / noch zugangen / jedoch war zuuor / wie auch hernach im menschlichen Geschlecht / dergleichen exempel vnter allen Menschen kindern vnerhört / das von einer Person beides mit Warheit solte gesagt werden / das sie zugleich sey warhafftiger / natürlicher / ewiger Gott / aus des Vaters Natur vor der Welt geborn / vnd warhafftiger / natürlicher Mensch aus der Jungfrawen / da die zeit erfüllet war / in die Welt geborn. Derwegen was diese Person von Ewigkeit hat / als Gott / das empfehet sie in der zeit / als Mensch. Nicht das die menschliche Natur dadurch almechtig / alwissend / oder allenthalben worden / Sondern das zuuor kein Mensch gewesen / noch ausser Christo sein wird / dem solcher Name mit der that gebüret / das er zugleich warhafftiger natürlicher Mensch / vnd doch auch natürlicher / warhafftiger / almechtiger / ewiger / alwissender / vnendlicher HERR / vnd Gott sey / vnd heisse / Schöpffer / vnd erhalter Himels / vnd Erden. Ob auch wol sein heilwertiges ampt in dem allerheiligsten / vnd geheimbsten raht der heiligen Dreifaltigkeit ausser / vnd vber alle zeit / ehe der Welt grund gelegt ward / beschlossen ist worden / Ephes. 1. Wie den das decretum reparationis nostrae, vff kein vnterschiedene zeit kan restrin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/81
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/81>, abgerufen am 23.11.2024.