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Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

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Nu ist ja vnleugbar / das die angenomene menschliche Natur / ob sie wol mit dem ewigen Wort persönlich vereinigt / jedoch nicht in die göttliche Natur verwandelt / noch die Gottheit selbst worden sey / Denn so fern erstreckt sich die gratia vnionis hypostaticae gar nicht / das eine Natur von der andern könte praedicirt werden / Söndern in Christo ist ein anders die Gottheit / ein anders die Menscheit / solcher Vnterscheid kan in ewigkeit nicht auffhören / noch geendert werden.

Darumb auch die allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit / noch andere göttliche eigenschafft / der angenomenen menschlichen Natur nicht also gegeben sein / das sie dieselbigen für sich empfangen hette / oder selbst mit der that vnendlich / alwissend / vnd almechtig worden wer.

Eben dieses / vnd nichts anders meinet in warheit D. Lutherus / da er in seiner schönen auslegung der letzten wort Dauidis / vnter andern also schreibet: Christus vnser HERR hat zwo Geburt / oder zwo Natur in einer vnzertrenten Person. Denn er ist ein Christus / nicht (wie der tolle geist Nestorij narret) zween Christi.

Nach der ersten Geburt hat er nicht zeitlich / sondern von Ewigkeit her vom Vater empfangen die ewige gewalt / oder Gottheit / vnd der Vater hat sie jhm gegeben / gantz / vnd völlig / wie er sie selbst hat von Ewigkeit.

Nicht hat er sie jm also gegeben / das er sich derselbigen beraubet / oder entlediget habe / sondern dieselbige gewalt / vnd kein andere / die er von Ewigkeit gantz / vnd völlig gehabt / vnd in ewigkeit behelt / hat er dem Son gegeben.

Denn es sind nicht zwo Gottheit / sondern beider

Nu ist ja vnleugbar / das die angenomene menschliche Natur / ob sie wol mit dem ewigen Wort persönlich vereinigt / jedoch nicht in die göttliche Natur verwandelt / noch die Gottheit selbst worden sey / Deñ so fern erstreckt sich die gratia vnionis hypostaticae gar nicht / das eine Natur von der andern könte praedicirt werden / Söndern in Christo ist ein anders die Gottheit / ein anders die Menscheit / solcher Vnterscheid kan in ewigkeit nicht auffhören / noch geendert werden.

Darumb auch die allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit / noch andere göttliche eigenschafft / der angenomenen menschlichen Natur nicht also gegeben sein / das sie dieselbigen für sich empfangen hette / oder selbst mit der that vnendlich / alwissend / vnd almechtig worden wer.

Eben dieses / vnd nichts anders meinet in warheit D. Lutherus / da er in seiner schönen auslegung der letzten wort Dauidis / vnter andern also schreibet: Christus vnser HERR hat zwo Geburt / oder zwo Natur in einer vnzertrenten Person. Denn er ist ein Christus / nicht (wie der tolle geist Nestorij narret) zween Christi.

Nach der ersten Geburt hat er nicht zeitlich / sondern von Ewigkeit her vom Vater empfangen die ewige gewalt / oder Gottheit / vnd der Vater hat sie jhm gegeben / gantz / vnd völlig / wie er sie selbst hat von Ewigkeit.

Nicht hat er sie jm also gegeben / das er sich derselbigen beraubet / oder entlediget habe / sondern dieselbige gewalt / vnd kein andere / die er von Ewigkeit gantz / vnd völlig gehabt / vnd in ewigkeit behelt / hat er dem Son gegeben.

Denn es sind nicht zwo Gottheit / sondern beider

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[87/0091] Nu ist ja vnleugbar / das die angenomene menschliche Natur / ob sie wol mit dem ewigen Wort persönlich vereinigt / jedoch nicht in die göttliche Natur verwandelt / noch die Gottheit selbst worden sey / Deñ so fern erstreckt sich die gratia vnionis hypostaticae gar nicht / das eine Natur von der andern könte praedicirt werden / Söndern in Christo ist ein anders die Gottheit / ein anders die Menscheit / solcher Vnterscheid kan in ewigkeit nicht auffhören / noch geendert werden. Darumb auch die allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit / noch andere göttliche eigenschafft / der angenomenen menschlichen Natur nicht also gegeben sein / das sie dieselbigen für sich empfangen hette / oder selbst mit der that vnendlich / alwissend / vnd almechtig worden wer. Eben dieses / vnd nichts anders meinet in warheit D. Lutherus / da er in seiner schönen auslegung der letzten wort Dauidis / vnter andern also schreibet: Christus vnser HERR hat zwo Geburt / oder zwo Natur in einer vnzertrenten Person. Denn er ist ein Christus / nicht (wie der tolle geist Nestorij narret) zween Christi. Nach der ersten Geburt hat er nicht zeitlich / sondern von Ewigkeit her vom Vater empfangen die ewige gewalt / oder Gottheit / vnd der Vater hat sie jhm gegeben / gantz / vnd völlig / wie er sie selbst hat von Ewigkeit. Nicht hat er sie jm also gegeben / das er sich derselbigen beraubet / oder entlediget habe / sondern dieselbige gewalt / vnd kein andere / die er von Ewigkeit gantz / vnd völlig gehabt / vnd in ewigkeit behelt / hat er dem Son gegeben. Denn es sind nicht zwo Gottheit / sondern beider

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/91>, abgerufen am 23.11.2024.