Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.Vber das ist vnwiedersprechlich wahr / das da Daut im 110. Psalm von der herschafft des Messiae redet (welcher der menscheit nach zur rechten Gottes gesetzt ist) vnd spricht / hersche mitten vnter deinen feinden / keines weges alleine von der blossen wirckung handele: Sondern viel mehr vnd zugleich auch auff die gegenwart des herschenden Messiae sehe / vnd bezeuge / das er nicht alleine in seiner kirchen / sondern auch mitten vnter seinen feinden nach seiner Menscheit / welche zur rechten Gottes gesetzt ist / gegenwertig vnd nicht ferner abwesend seine herrschafft verrichte etc. Das ich aber der art zureden (die substantz das fleischPag. 52. Christi sey in allen Creaturen) nicht gebrauche / geschicht zum teil der missdeuttung wegen / zum teil das ich sehe / das die Anhaltischen das wörtlein (In) stracks von der groben leiblichen reumlichen weise der gegenwertigkeit / gleich wie stro im sacke ist / verstehen / vnd den einfeltigen vnd dieser sachen vnberichteten eine mundtsperrung darmit machen / gleich als lereten wir eine solche grobe leibliche reumliche gegenwart der menschlichen natur Christi in allen Creaturen / welchs vns doch niemals in sin komen ist. Was die Anhaltischen dieses orts ferner anziehen dasPag. 53. die streitigen phrases in der Augspurgischen Confession nicht zubefinden / ist droben bald im anfang verantwortet.Pag. 53. Das die herrligkeit der menschlichen natur Christi bald in murter leibe / oder in der empfengnis angefangen Bedarff demnach alhier keiner weitern wiederlegung. Es soll auch wieder Gottes wort vnd durchaus Marcionitisch sein / das wir die herrligkeit der menschlichen natur in Christo bald in mutterleibe anfahen / gleich als stünde nicht Joh. 1. Das wort ward fleisch vnnd wonet vnter vns / vnnd wir sahen seine herrligkeit / eine herrligkeit als des eingebornen Sons vom Vater / vnnd als hette nicht die orthodoxa antiquitas bestendig geleret / das die rechte Gottes selbst oder das Vber das ist vnwiedersprechlich wahr / das da Daut im 110. Psalm von der herschafft des Messiae redet (welcher der menscheit nach zur rechten Gottes gesetzt ist) vnd spricht / hersche mitten vnter deinen feinden / keines weges alleine von der blossen wirckung handele: Sondern viel mehr vnd zugleich auch auff die gegenwart des herschenden Messiae sehe / vnd bezeuge / das er nicht alleine in seiner kirchen / sondern auch mitten vnter seinen feinden nach seiner Menscheit / welche zur rechten Gottes gesetzt ist / gegenwertig vnd nicht ferner abwesend seine herrschafft verrichte etc. Das ich aber der art zureden (die substantz das fleischPag. 52. Christi sey in allen Creaturen) nicht gebrauche / geschicht zum teil der missdeuttung wegen / zum teil das ich sehe / das die Anhaltischen das wörtlein (In) stracks von der groben leiblichen reumlichen weise der gegenwertigkeit / gleich wie stro im sacke ist / verstehen / vnd den einfeltigen vnd dieser sachen vnberichteten eine mundtsperrung darmit machen / gleich als lereten wir eine solche grobe leibliche reumliche gegenwart der menschlichen natur Christi in allen Creaturen / welchs vns doch niemals in sin komen ist. Was die Anhaltischen dieses orts ferner anziehen dasPag. 53. die streitigen phrases in der Augspurgischen Confession nicht zubefinden / ist droben bald im anfang verantwortet.Pag. 53. Das die herrligkeit der menschlichen natur Christi bald in murter leibe / oder in der empfengnis angefangen Bedarff demnach alhier keiner weitern wiederlegung. Es soll auch wieder Gottes wort vnd durchaus Marcionitisch sein / das wir die herrligkeit der menschlichen natur in Christo bald in mutterleibe anfahen / gleich als stünde nicht Joh. 1. Das wort ward fleisch vnnd wonet vnter vns / vnnd wir sahen seine herrligkeit / eine herrligkeit als des eingebornen Sons vom Vater / vnnd als hette nicht die orthodoxa antiquitas bestendig geleret / das die rechte Gottes selbst oder das <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0133"/> <p>Vber das ist vnwiedersprechlich wahr / das da Daut im 110. 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Vber das ist vnwiedersprechlich wahr / das da Daut im 110. Psalm von der herschafft des Messiae redet (welcher der menscheit nach zur rechten Gottes gesetzt ist) vnd spricht / hersche mitten vnter deinen feinden / keines weges alleine von der blossen wirckung handele: Sondern viel mehr vnd zugleich auch auff die gegenwart des herschenden Messiae sehe / vnd bezeuge / das er nicht alleine in seiner kirchen / sondern auch mitten vnter seinen feinden nach seiner Menscheit / welche zur rechten Gottes gesetzt ist / gegenwertig vnd nicht ferner abwesend seine herrschafft verrichte etc.
Das ich aber der art zureden (die substantz das fleisch Christi sey in allen Creaturen) nicht gebrauche / geschicht zum teil der missdeuttung wegen / zum teil das ich sehe / das die Anhaltischen das wörtlein (In) stracks von der groben leiblichen reumlichen weise der gegenwertigkeit / gleich wie stro im sacke ist / verstehen / vnd den einfeltigen vnd dieser sachen vnberichteten eine mundtsperrung darmit machen / gleich als lereten wir eine solche grobe leibliche reumliche gegenwart der menschlichen natur Christi in allen Creaturen / welchs vns doch niemals in sin komen ist.
Pag. 52. Was die Anhaltischen dieses orts ferner anziehen das die streitigen phrases in der Augspurgischen Confession nicht zubefinden / ist droben bald im anfang verantwortet. Bedarff demnach alhier keiner weitern wiederlegung.
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Pag. 53. Das die herrligkeit der menschlichen natur Christi bald in murter leibe / oder in der empfengnis angefangen Es soll auch wieder Gottes wort vnd durchaus Marcionitisch sein / das wir die herrligkeit der menschlichen natur in Christo bald in mutterleibe anfahen / gleich als stünde nicht Joh. 1. Das wort ward fleisch vnnd wonet vnter vns / vnnd wir sahen seine herrligkeit / eine herrligkeit als des eingebornen Sons vom Vater / vnnd als hette nicht die orthodoxa antiquitas bestendig geleret / das die rechte Gottes selbst oder das
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